11 Ausflugsziele in die Natur, an denen ihr im Herbst entschleunigen und auftanken könnt

Auch wenn wir Berlin und das trubelige Leben in der Großstadt lieben, können wir doch in regelmäßigen Abständen die Uhr danach stellen, dass es wieder Zeit wird, raus in die Natur zu fahren. Warum? Weil man dort selbstredend am besten dem stressigen Alltag entkommen kann, einfach mal abschalten oder – je nach Gusto – körperlich aktiv werden kann. Ein bisschen mehr Ruhe, weniger Menschen, dafür mehr Tiere und vor allem Fokus auf die Natur. Meist dauert es nur ein paar Stunden und die Akkus sind wieder aufgeladen. Doch an welchen Orten, abseits vom Tempelhofer Feld oder dem Tiergarten, funktioniert das am besten?

Die Plattform Umweltkalender ist ab sofort unser erster Anlaufpunkt, wenn es darum geht, tolle Freizeit- oder Bildungsangebote mit Bezug zu Natur und Umwelt zu finden. Täglich findet ihr dort aktuelle Tipps und Empfehlungen, die Licht in den schier endlosen Veranstaltungsdschungel in Berlin bringen und könnt euch quasi direkt ins Grüne klicken. Von Ausstellungen über Vorträge bis hin zu speziellen Führungen – das Ziel vom Umweltkalender ist immer, unser aller Naturbewusstsein zu sensibilisieren. Das tut nämlich nicht nur uns, sondern auch der Umwelt am Ende gut. Zusammen mit Umweltkalender empfehlen wir euch deshalb 11 Ausflugsziele in der Natur, an denen ihr in Berlin auch im Herbst – bei Wind und Wetter – ganz hervorragend entschleunigen und neue Kraft tanken könnt. Mummelt euch ein und los geht's, raus in die Natur.

Schönower Heide
© Insa Grüning

1
Tiere beobachten in der Schönower Heide

Nicht weit von Berlin, ganz in der Nähe von Bernau, liegt die Schönower Heide. Wie der Name schon verrät, ist die Landschaft hier von weiten Heidewiesen geprägt. Mit dem sogenannten Wildtierbeweidungsprojekt hat man hier einen ganz besonderen Lebensraum geschaffen, der sich vor allem durch seine naturnahe Bewirtschaftung auszeichnet und in dem Dam-, Rot- und Muffelwild lebt. Es gibt zwei Rundwanderwege (einmal 1,6 und einmal 5 Kilometer), die ihr entlang spazieren könnt und nebenbei mehr über das Projekt erfahrt. Überall am Wegesrand sind Informations- und Schautafeln angebracht, mit denen ihr euer Wissen vertiefen oder testen könnt. Packt euren Picknickkorb, nehmt das Fernrohr mit und genießt die wunderschöne Landschaft. Herrlich!

  • Schönower Heide
Düne Baumberge
© Stiftung Naturschutz Berlin, Justus Meißner

2
Urlaubs-Feeling an der Düne Baumberge erleben

Wer hätte gedacht, dass sich in Berlin auch Dünen finden lassen? Ist aber tatsächlich wahr. Im Landschaftsschutzgebiet Tegeler Forst, das noch zum Bezirk Reinickendorf gehört, befindet sich zum Beispiel die Binnendünenlandschaft Baumberge. Die insgesamt 30 Meter hohe Düne ist hier einst entstanden, weil die Allierten durch ihre militärischen Übungen immer wieder die Humusdecke des Bodens aufgerissen haben, was wiederum dazu führte, dass dort keine Bäume gewachsen sind. Bis heute. Dafür könnt ihr je nach Jahreszeit Sandheiden mit Heidekraut, Blauschillergrasfluren oder grünblütige Leimkraut entdecken. Echte Naturfreaks wissen, wovon wir reden. Also, wer Lust auf Dünenvegetation am Stadtrand hat, plant am besten mal einen kleinen Ausflug dorthin. Die Havel ist dann übrigens auch nicht mehr weit.

  • Düne Baumberge
© Marina Beuerle

3
An der Krummen Lanke entlang spazieren und anschließend baden gehen

Schnell nach der Arbeit noch an den See fahren und ins Wasser hüpfen, das ist an der Krummen Lanke sehr gut möglich. Es gibt jede Menge kleine, versteckte Badestellen, an denen man seine Ruhe hat. Und es gibt sogar ein Lied über den See von Fredy Sieg! "Und dann saß ich mit der Emma auf der Banke, unter uns die Krumme Lanke" – wenn das mal kein Hit ist. Wenn es euch zu kalt ist, lohnt sich auch "nur" der Spaziergang allemal, hier gibt es viel Natur und Ruhe zur Entspannung.

  • Krumme Lanke
Der Hobrechtswald bei Berlin
© Owls1867, CC0, Pixabay

4
Über ehemalige Rieselfelder durch den Hobrechtswald spazieren

Wer von euch war schon mal im Hobrechtswald? Wir müssen zugeben, bis vor Kurzem kannten wir diesen wunderschönen Ort noch nicht. Haben wir dann aber schleunigst nachgeholt. Der Hobrechtswald ist nicht nur Naherholungsgebiet, sondern hat auch eine spannende Geschichte. Ende des 19. Jahrhunderts mussten hier nämlich Kiefernwälder sogenannten Rieselfeldern weichen, auf denen dann viele Jahre die Berliner Abwasser versickerten. Klar, das klingt erstmal nicht so schön und die Landschaft wurde dadurch in Mitleidenschaft gezogen, aber nach der Stilllegung der Rieselfelder ist auf dem Areal mittlerweile eines der größten Waldweide-Projekte in Deutschland entstanden, das noch immer sehr wassergeprägt ist und auf dem heute wieder viele Tiere leben. Unbedingt mal anschauen! Kleiner Tipp: Am besten könnt ihr die Gegend mit dem Rad erkunden.

  • Hobrechtswald
Waldlehrpfad Hermsdorf
© b0b, CC0, Pixabay

5
Den Wald auf dem Waldlehrpfad Hermsdorf besser kennenlernen

"Die vielen Bäume und die wenigen Menschen – die machen den Wald so schön", hat ein schlauer Mensch mal gesagt. Dem können wir uns nur anschließen. Wenn ihr auch so gerne in den Wald geht wie wir und nebenbei auch noch etwas mehr über das Ökosystem erfahren wollt, empfehlen wir euch den Waldlehrpfad durch den Hermsdorfer Wald. Auf der 2,5 Kilometer langen Tour kommt ihr immer wieder an Info-Tafeln vorbei, auf denen ihr mehr über den Wald und seine tierischen Bewohner*innen erfahrt. Es gibt dort auch eine Aussichtsplattform für 'ne kurze Pause, von der aus ihr einen fantastischen Blick über das angrenzende Damwildgehege bekommt.

  • Waldlehrpfad Hermsdorf
© SNB, Hagemann

6
Den Havelhöhenweg entlang wandern

Wenn ihr Lust habt, euch mal wieder ausgiebig die Füße zu vertreten und außerdem die wunderschöne Landschaft um Berlin entdecken wollt, solltet ihr einfach mal wieder eine kleine Wanderung machen. Richtig gut wandern kann man zum Beispiel auf dem Havelhöhenweg, der nördlich des Stößensees bei Spandau startet, an der Havel entlang führt und nach rund zehn Kilometern am Strandbad Wannsee endet. Die Route ist ziemlich abwechslungsreich, ihr könnt wahnsinnig tolle Panoramaussichten genießen und natürlich ausreichend frische Luft schnappen. Couldn't be better!

  • Havelhöhenweg
Landschaftspark, ehemaliges Flugfeld Johannisthal
© SNB, Hagemann

7
Aktiv werden im Landschaftspark des ehemaligen Flugfelds Johannisthal

Klar, das Tempelhofer Feld kennt einfach jede*r. Es gibt in Berlin ja auch tatsächlich wenige vergleichbare Freiflächen, die seinen Bewohner*innen zur Verfügung stehen. Aber es gibt sie. Kennt ihr beispielsweise schon das ehemalige Flugfeld Johannisthal in Treptow-Köpenick? Es wurde im Laufe der Jahre in einen Landschaftspark umgewandelt, in dem sich auch ein Naturschutzgebiet befindet. Deshalb haben sich hier viele Pflanzen- und Tierarten angesiedelt, die ihr bei einem Rundgang mal näher anschauen könnt. Oder ihr werdet aktiv – und zwar in einer rund 30 sogenannten Stadtkammern, in denen ihr draußen skaten, Beachvolleyball spielen, BMX-Parcours oder grillen könnt. Klingt dich ziemlich verlockend, oder?

  • Ehemaliges Flugfeld Johannisthal
Kienberg, Marzahn, Seilbahn, Wolkenhain
© Insa Grüning

8
Auf den Kienberg, um gute Aussichten zu genießen

Ein Besuch des Kienbergparks in Marzahn-Hellersdorf gehört unbedingt auf eure Bucket List. Der erst 2017 angelegte, 60 Hektar große Park am Wuhletal hat nämlich einiges zu bieten, darunter eine 1,5 Kilometer lange Seilbahn, mit der ihr rauf auf den Kienberg fahren könnt. Oben auf dem Berg befindet sich der "Wolkenhain", eine Aussichtsplattform, von der aus ihr über die gesamte Parkanlage, die Stadtteile Hellersdorf und Marzahn und bei gutem Wetter sogar bis nach Brandenburg schauen könnt. Ihr könnt den Weg nach oben bei gutem Wetter natürlich auch laufen und den Sonnenuntergang über Berlin mit einer beeindruckenden Aussicht über die Stadt erleben. Diese Tour solltet ihr unbedingt mal machen.

  • Kienbergpark
  • Montag – Sonntag: 07–19 Uhr, im Sommer länger
  • Seilbahn: 6,50 Euro Hin- und Rückfahrt, ermäßigt 4 Euro | 4 Euro nur Hinfahrt, ermäßigt 2,50 Euro
Landschaftspark Rudow-Altglienicke
© SNB, Hagemann

9
Entspannen und Wasserbüffel gucken im Landschaftspark Rudow-Altglienicke

Der Landschaftspark Rudow-Altglienicke liegt nahe der Bundesautobahn 113, ziemlich genau an der Grenze von Rudow und Altglienicke, wo früher die Mauer stand. Teilweise findet ihr hier auch "überdeckelte" Autobahnabschnitte, die aber mittlerweile begrünt sind und sich so in den Park integrieren. Auf 64 Hektar findet ihr hier heute weitläufige Weide- und Wiesenlandschaften und eine große Senke, in der im Sommer Wasserbüffel stehen (ehrlich wahr!). Aber es gibt auch eine Streuobstwiese, Baumhaine, Feuchtbiotope und zahlreiche Wege und Sitzgelegenheiten, die von Heckenrosen geschmückt wird. Perfekt für alle gestressten Großstädter*innen, die zwischendurch einfach mal kurz in der Natur durchatmen wollen.

  • Landschaftspark Rudow-Altglienicke
Tegeler Fließ, Berlin, Spaziergänge, spazieren gehen, Ausflug, Natur
© Insa Grüning

10
Durch Moor- und Sumpflandschaften im Tegeler Fließ wandern

Das Tegeler Fließ schlängelt sich durch ein wunderschönes mooriges Landschafts- und Naturschutzgebiet in Reinickendorf, das Lebensraum für viele gefährdete Tierarten geworden ist. Auf einem Spaziergang könnt ihr mit etwas Glück zum Beispiel Biber, Fischotter, Eisvögel, Rohrweiher oder zahlreiche Kröten und Frösche entdecken. Gerade mit euren Kids ist ein Ausflug zum Tegeler Fließ ein tolles Wochenendprogramm, weil man die Stadt für einen Moment völlig vergisst. Besonders eindrucksvoll ist das Areal, wenn es frisch geregnet hat, denn dann sind große Teile der Wiesen überschwemmt. Klasse auch, wenn ihr Lust habt, tolle Fotos zu schießen. Ach ja, und Wasserbüffel gibt es hier übrigens auch. Etwas östlicher gelegen gibt es einen Steg, der direkt durch den Bach führt und von dem aus ihr euch die Sumpflandschaft aus nächster Nähe anschauen könnt.

  • Tegeler Fließ
Biesenhorster Sand
© Stiftung Naturschutz Berlin, Justus Meißner

11
Im Biesenhorster Sand Ruhe finden und die Natur aufsaugen

An der Grenze zwischen Biesdorf und Karlshorst aka Biesenhorst befindet sich der Biesenhorster Sand. Im sogenannten Berliner Urstromtal haben sich einst bis zu zehn Meter hohe Schmelzwassersande abgelagert. Im Zuge des Baus des Rangierbahnhofes Wuhlheide hat man sich dann später dazu entschieden, noch mehr Sand aufzuschütten, sodass sich hier bis heute eine sehr sandige Landschaft gehalten hat. Aber auch sonst hat dieser Ort eine spannende Geschichte, war mal Birkenwald, mal Weideland, dann Flugplatz und zwischendurch auch schon Militärgelände. Umso schöner, dass sich der Biesenhorster Sand inzwischen zu einem wunderschönen und geschützten Biotop für richtig viele Pflanzen und Tiere entwickelt hat. Sehenswert!

  • Biesenhorster Sand
Zurück zur Startseite