Hat mein Kind einen Knacks bekommen?

© Matze Hielscher

Wie spricht man am besten über Herausforderungen im Familienalltag? Viele Eltern treiben die gleichen Sorgen um, auf der Suche nach Lösungen lesen sie einen Ratgeber nach dem anderen. Jede*r hat eine andere Vorstellung von Erziehung und nur selten werden Ängste und Sorgen offen ausgesprochen. Im Familienrat-Podcast besuchen wir regelmäßig die Diplompädagogin Katia Saalfrank und stellen der Expertin eure Fragen rund um Erziehung und Familienleben.

Ingrid* schreibt:

"Liebe Katja,

ich habe eine Frage die mich einfach nicht mehr loslässt. Vor einem Jahr wurde mein Sohn mit 20 Monaten in der Kita nach dem Berliner Modell eingewöhnt. Er fasste damals relativ schnell Vertrauen zu seiner Bezugserzieherin, jedoch fiel die Erzieherin 8 Wochen später aufgrund einer OP für drei Monate aus.

Er weinte immer beim Abgeben in der Kita und mir zerriss es fast das Herz, ihn dort zu lassen. Da ich jedoch selbst noch sehr unsicher war und es einfach nicht besser wusste , habe ich auf andere gehört und mein Kind nicht aus der Kita genommen bzw. habe ihn weinend abgegeben und saß dann selbst weinend zu Hause. Mein Herz sagte immer, dass es nicht richtig ist, was ich da tue und ich hab ihn aber weiterhin jeden Morgen dort abgegeben.

Ich habe öfters in der Kita angerufen und sie sagten immer, dass sie mit ihm gekuschelt haben und er nach fünf bis zehn min aufgehört hat zu weinen. Das Weinen beim Abgeben gehörte mit ein paar Ausnahmen zur Normalität und hat sich erst in den letzten drei Monaten deutlich gebessert. Ich muss dazu sagen, dass ich leider meine Unsicherheit vor meinem Sohn nicht verbergen konnte und es ihm dadurch bestimmt noch schwerer gemacht habe.

Jetzt zu meiner Frage: Ich habe so furchtbare Angst unsere Beziehung dadurch zerstört zu haben, dass er aufgrund der unguten Trennung einen "Knacks" bekommen hat, welcher meine Schuld ist. Es zerfrisst mich nachts zum Teil, dass ich das alles getan habe. Mein Sohn ist im Alltag ein recht fröhliches, ausgeglichenes und sehr willensstarkes Kerlchen. Er hilft mir sehr gerne beim Kochen und Haushalt machen und er ist für sein Alter sehr empathisch und empfindsam. Ab und zu verfalle ich leider auch in andere Muster und schimpfe mit ihm, aber ich arbeite hart an mir, um unseren Alltag bindungsorientiert zu gestalten.

Natürlich möchte ich jetzt am liebsten hören, dass er keinen Knacks bekommt, aber diese Angst sitzt so tief in mir, dass ich es zum Teil kaum ertrage. Was kann ich tun?"

*Name geändert

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