11 Orte, an denen ihr untertauchen könnt, wenn euch Berlin mal zu viel wird

Natürlich lieben wir Berlin. Jeder auf seine eigene Art und Weise und aus den unterschiedlichsten Gründen. Allerdings habe ich leider auch viel zu oft eine richtig heftige Overdose. Meist kommt diese knüppelhart, wenn ich gestresst oder übermüdet bin und dann noch lange in einer überfüllten, heißen U-Bahn unterwegs war. In meiner Rage suche ich dann nach Jobs in anderen Städten, scrolle mich durch die Europa-Spezial-Angebote der Bahn oder sage mir: "Let's call it a day!", und ziehe eine ziemlich große Bettdecke über mich und meinen Laptop, auf dem meine Lieblings-Krimiserie läuft.

Am nächsten Tag scheint oft wieder die Sonne oder ich habe aufgrund eines tollen Ausblickes oder einer richtig guten Veranstaltung wieder alle Unlust vergessen und möchte niemals woanders wohnen. Aber Freunde, wenn gar nichts hilft: Ich habe in den letzten 33 Jahren meine Lieblingszufluchtsorte gesucht und gefunden und möchte sie hier sehr gerne mit euch teilen.

© Folkert Eilts

1
An den Havelstränden abhängen

Im facettenreichen Grunewald befindet sich eine der schönsten naturbelassenen Badestellen Berlins. Dieses grüne Fleckchen ist am besten mit dem Rad zu erreichen. Allein das Radeln durch die Natur hat bereits einen hohen Entspannungseffekt. Am Wasser angekommen, bekommt man durch vorbeifahrende Motorboote ein erfrischendes Wellenbad inklusive.

Sandgrube
© Oliver Herrera Stratz

2
Sandgrube im Grunewald

Dass Berlin auf Sand gebaut ist, ist ja nun keine Neuigkeit, aber nirgends sieht man das besser als hier. Das ist echt ein krasser Ort: Eine riesige Sandgrube, die abwechselnd an französische Atlantikdünen und, dank den Kiefern drumherum, ostdeutsche Campingplätze erinnert.

© Hella Wittenberg

3
Stadtidylle im Literaturcafé genießen

Das Literaturcafé ist der perfekte Ort fürs obligatorische Kaffee- und Kuchen-Date mit den Eltern oder Großeltern, kann aber auch ganz allein oder mit Freund*innen besucht werden. Ein ruhiger und idyllischer Ort, den wir einfach lieben: Hier könnt ihr im Garten sitzend dem Vogelgezwitscher lauschen, euer Lieblingsbuch lesen und entspannen – von dem Autoproll-Gehabe auf dem naheliegenden Ku'damm bekommt man nichts mit. Wenn es draußen zu kalt ist, wechselt man dann einfach in den Wintergarten des Cafés. Thema Küche: Bis 14 Uhr gibt es Frühstück, die Mittags- und Abendkarte mit saisonaler Bistroküche wechselt zudem wöchentlich. Das schicke Berlin, hier findet man's wieder.

© Hella Wittenberg

4
Schlendern in den Gärten der Welt

Die Gärten der Welt sind ein richtig guter Ort, um Berlin komplett auszublenden. In den meisten Teilen des Gartens sieht man nicht einmal etwas von der Stadt. Denn dort ist es möglich, zwischen exotischen Bäumen, Gräsern und gut duftenden Blumen entlang zu spazieren und die Zeit in einer Welt aus exotischen Pflanzen, Kunst und Kultur komplett zu vergessen.

© mac42 | FlickrCC BY-NC 2.0

5
Auf einem Boot durch Neu-Venedig tuckern

Einfach mal mit den S-Bahnen zu ihren Endstationen fahren. Im Stadtteil Wilhelmshagen erstreckt sich die süße Kanallandschaft zwischen dem großen Müggelsee und dem Dämeritzsee und verläuft sich dann in der Müggelspree. Boot ausleihen und ab aufs Wasser mit euch – das herumgondeln zwischen tollen Gärten, kleinen Kanälen und unzähligen Brücken ist ein echter Traum.

© Insa Grüning

6
Mitten auf dem Tempelhofer Feld die Freiheit genießen

Das Tempelhofer Feld ist im Sommer der Treffpunkt für ganz Berlin. Hier werden nicht nur diverse Sportarten ausgeführt, sondern auch gegrillt, gechillt und gegärtnert. Von Neuköllner Seite ist es nicht weit, am Grillplatz vorbei einfach ab durch die Mitte unter den nächsten Baum. Ideal ist natürlich neben schönem Wetter ein Picknick, eine Decke und ein kühles Getränk – so viel Himmel siehst du sonst nirgendwo in Berlin.

© Noom Peerapong | Unsplash

7
Im Museum für Film und Fernsehen abtauchen

Viele kennen dieses Schätzchen gar nicht: Das Kino Arsenal gehört zum Arsenal Institut für Film und Videokunst e.V. und ist somit mit Leib und Herz der Filmkunst verpflichtet. Das Kinoprogramm besteht aus tollen thematischen Reihen, die mit Filmen aus dem Archiv der Deutschen Kinemathek gemixt und mit anspruchsvollen neuen Filmen bestückt werden. Die Themenreihen beschäftigten sich u.a. mit Paris im Film, der chinesischen Filmgeschichte oder als Retrospektive  von Kultregisseuren wie Martin Scorsese.

© Kerstin Musl

8
Ruine der Künste bestaunen

Die Ruine der Künste in Dahlem ist anders als andere Ausstellungsorte. Die Betreiber Wolf und Timo Kahlen mögen Experimente – mit Licht, Luft und Zeit. Dass diese pittoreske Villa in Dahlem einiges mitgemacht hat, kann man an den Einschusslöchern im Mauerwerk ablesen. Es sei ein privater Ort für materielle und immaterielle Künste, definiert ein Schild am Tor des Grundstücks und Hauses. Die 1985 eröffnete „Ruine der Künste“ inzwischen rund 150 Ausstellungen und hat unzählige Veranstaltungen ausgerichtet. Zu sehen gibt's Werke von Meret Oppenheim und Marcel Duchamp. Zeitreise und Kunstvergnügen garantiert, Freunde.

© Stiftung Planetarium Berlin

9
Zeit und Raum vergessen im Planetarium

Seit seiner Wiedereröffnung glänzt das Zeiss-Planetarium im Prenzlauer Berg mit einer 360°-Videoprojektorkuppel, die ein kuppelfüllendes Videobild des Sternenhimmels erzeugt und euch so dreidimensional durch das Universum reisen lässt. Verrückt! Zudem gibt's tolle Programme unterm Sternenhimmel, etwa Drei???-Abende. Abtauchen geht hier richtig gut!

© Reiseuhu | Unsplash

10
Ein Ferientag in Potsdam

Na, kleiner Urlaub in Holland gefällig? Hier im Holländischen Viertel in Potsdam bist du so richtig raus aus Berlin. Potsdam liegt direkt um die Ecke und trotzdem fahren nur die Touris und einige Studierende häufig hierher. Ja, die Stadt ist im Vergleich zu Berlin sehr gediegen, hat aber viel mehr im Angebot als nur das Schloss Sanssouci. Unser kulinarischer Tipp: Die Galettes in der Crêperie La Madeleine sind richtig gut. Außerdem sehr empfehlenswert: Die tollen Ausstellungen im Museum Barberini und große Spaziergänge durch die verzauberten Parks, zum Beispiel durch den Schlosspark Babelsberg.

Stadtbad Neukölln
© Stadtbad Neukölln

11
Ein paar Bahnen ziehen im Stadtbad Neukölln

Das alte Stadtbad in Neukölln ist immer noch das schönste Bad in Berlin und zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Sportschwimmer*innen sollten sich eventuell einen anderen Ort für ihren Ausdauersport suchen, denn hier ist es auch gern mal voller, dafür lässt es sich umso besser planschen. Eine Sauna gibt’s hier übrigens auch und die ist noch nicht mal so teuer. Achtung: Zu manchen Zeiten gibt es spezielle Angebote, die nicht für alle zugänglich sind. Informiert euch also vorher über das Programm.

  • Stadtbad Neukölln Ganghoferstraße 3, Berlin Neukölln
  • Montag: 12–22:30 Uhr, Dienstag und Donnerstag: 14–22:30 Uhr, Mittwoch: 11–22:30 Uhr, Freitag: 13–22:30 Uhr, Samstag und Sonntag: 10–22:30 Uhr
Zurück zur Startseite