Ist bald Schluss mit dem Holzmarkt?

© Kerstin Musl

Es hätte alles so schön werden können, als die ehemaligen Betreiber der Bar 25 2012 den Zuschlag für das Grundstück an der Spree bekamen und den Holzmarkt als Kreativ-Dorf gründeten. Mit dem Katerschmaus, dem Kater Blau, dem Sälchen, einer Kita und verschiedenen Büroräumen ist hier ein Ort für Kreative entstanden, an dem man seit der offiziellen Eröffnung vor ziemlich genau einem Jahr nicht nur großartig essen und feiern, sondern auch tolle Menschen treffen konnte. Bei uns in der Redaktion ist der Holzmarkt ziemlich schnell zu unserem absoluten Lieblingsort für etliche Feierabend-Biere und Konzerte geworden.

Doch damit könnte bald Schluss sein, denn wie bereits Ende letzten Jahres bekannt wurde, gibt es Streit um das Eckgrundstück, auf welchem die Leute des Holzmarkts ein großes Wohn- und Arbeitsprojekt, das "Eckwerk", realisieren wollten, in dem Künstler sich einmieten und gleichzeitig arbeiten und wohnen können. Weil die Gewobag, einst Projektpartner, jetzt aber dort ein Studentenwohnheim bauen möchte, droht das Eckwerk zu scheitern.

Noch vor der Sommerpause brauchen wir eine Entscheidung, sonst droht uns die Insolvenz.
Mario Husten, Holzmarkt-Betreiber, im Interview mit der Morgenpost

Aufgrund des Streits und der gescheiterten Zusammenarbeit seien, wie Mario Husten, Holzmarkt-Betreiber, in einem Interview mit der Morgenpost sagt, Millionenbeträge aufgelaufen, und die bereits getätigten Vorleistungen für die Realisierung des Eckwerks sorgen für weitere finanzielle Engpässe bei den Holzmarkt-Betreibern, da die Banken kein Geld mehr geben; dem Wohnzimmer der Kreativen droht die Insolvenz.

Am vergangenen Mittwoch besuchte der Hauptausschuss die Baustelle am Holzmarkt, um sich ein genaues Bild davon zu machen und gegebenenfalls Geld für die Erhaltung des Holzmarktes locker zu machen. Zwischen den Abgeordneten tummelte sich dabei auch Filmemacher Tom Tykwer, der inzwischen selbst auf dem Holzmarkt zu Hause ist und dort einige Büros hat. Er kämpft für den Erhalt des Holzmarktes und sagt gegenüber der B.Z.: "Die dürfen hier nicht zerrieben werden zwischen den juristischen Auseinandersetzungen." Was genau mit dem Grundstück passieren soll, steht weiter in den Sternen, ebenso die Zukunft des Holzmarkts. Wir drücken jedenfalls genauso wie Tom Tykwer die Daumen und hoffen, dass uns der Holzmarkt noch lange erhalten bleibt.

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