THE HAUS ist das größte Streetart-Projekt der Welt

Was passiert, wenn man 100 Künstleratzen in eine alte Bank am Kudamm sperrt? Finde es heraus und komm‘ in THE HAUS.

Man kann wohl behaupten, dass Berlin die Streetart- und Graffiti-Hauptstadt der Welt ist. Nirgends findet man mehr Kollektive, Künstler und Straßenkunst wie hier. Ein eigenes Denkmal baut oder besser gesagt malt und bastelt sich die Szene gerade am Kudamm.

In dem alten Gebäude der Volksbank in der Nürnberger Straße, das seit letztem Jahr leersteht, entstand in den letzten Monaten das größte Street-Art-Projekt, das Berlin und vielleicht auch die Welt jemals gesehen haben wird: THE HAUS. 170 Künstler aus Deutschland und 13 weiteren Nationen haben unter der Leitung des Berliner Künstler-Kollektiv "Die Dixons" die Chance bekommen, auf 5 Stockwerken alle Räumen der ehemaligen Bank neu zu gestalten.

Empfohlener redaktioneller inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt, mit dem wir den Artikel bereichern.
Du kannst ihn dir mit einem Klick anzeigen lassen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden.
Beim Laden des Inhalts akzeptierst du die Datenschutzerklärung.

Bis zur Eröffnung Anfang April ist noch einiges zu tun, aber bei einem Rundgang erkennt man schon die irre Tragweite des Projektes: In einem Raum ragen zwei jeweils drei Meter hohe Betonfüße aus der Decke, ein anderer Raum wurde zum Wald umfunktioniert, ein Flur wirkt in schwarz-weiß Optik fast schon hypnotisierend. Die Künstler durften sich und ihr Raumkonzept völlig frei und ohne Vorgaben verwirklichen; sie bauen Skulpturen, inszenieren Videoinstallationen, schaffen virtuelle Realitäten, platzieren Projektionen oder nutzen Fotografie und Illustrationen.

 

Als wäre das nicht schon größenwahnsinnig genug, ist THE HAUS ein Projekt auf Zeit und dem unwiederbringlichen Verfall ausgesetzt. Knapp zwei Monate kann man sich von der Kunst bannen lassen, dann wird das Haus wieder abgerissen. Möglich gemacht hat das der neue Bauträger PANDION, der hier ab Juli Eigentumswohnungen baut. Bis zum Abriss des Hauses im Juli 2017 wollte er eine spannende Zwischenlösung finden – was ihm sichtlich gelungen ist.

Auf den ersten Blick mag der Ort nicht so recht passen, gerade der durchkommerzialisierte Bereich rund um den Tauentzien und den Kudamm scheint als Standort für ein Kunstprojekt dieser Art abwegig. Allerdings befindet sich nur ein paar Kilometer weiter auf der Bülowstraße auch das Streetart-Kollektiv Urban Nation, das 2017 das Museum für Urban und Street-Art eröffnet. Während das Urban-Art-Museum aber dauerhafte Kunst von der Straße zeigt und den Sinn von Streetart damit ad absurdum führt, führt uns das The HAUS die Vergänglichkeit von Kunst vor Augen – eben das, was Streetart ausmacht.

THE HAUS | Nürnberger Straße 68/69, 10787 Berlin | ab dem 1. April 2017

Zurück zur Startseite