So sieht es in der Küche eines Luxushotels aus – Hinter den Kulissen des Grand Hyatt Berlin

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Wer an Hotelküchen denkt, hat meist ein ganz bestimmtes Bild vor Augen: geflieste hohe Räume, viel Edelstahl, hektisch wuselnde Köche und Köchinnen in nicht mehr ganz so weißen Jacken, fliegende Teller und Töpfe, Stress, Dampf, Lärm. Man stellt sich in jedem Fall einen Ort vor, der seiner ganz eigenen Choreographie und seinem eigenen Rhythmus folgt.

Nach einem Besuch in der Küche des Grand Hyatt Hotel am Potsdamer Platz können wir sagen: Es ist genau so. Und gleichzeitig völlig anders. Als wir im Rahmen der Berlinale die Möglichkeit bekommen, hinter die Kulissen des Hotels zu blicken, das während des Filmfestivals auch als Pressecenter und Aufenthaltsort für Filmcrews, Sponsoren und Celebritys dient, läuft natürlich auch vor unserem inneren Auge eine Filmcollage aus "Ratatouille" und allen Folgen "Chef's Table" ab. Zum Glück hat uns Benjamin Donath, langjähriger Pâtissier und nunmehr "Events Operation Manager" des Hyatt, an die Hand genommen und uns eine ausführliche Tour durch die Küche des Sternehotels gegeben:

Ein Paradies aus Edelstahl und weißen Fliesen

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Wir starten noch vor den Kulissen im Vox, eines der drei Restaurants des Hyatt. Hier gibt es eine zum Gastraum offene Küche, wo fleißig sautiert, gebraten, flambiert, verfeinert und das Essen angerichtet wird. Dann wandert es direkt über die lange Theke zum Tisch. Weniger pittoresk anzusehende Zubereitungsschritte wie das Befüllen eines Spritzbeutels mit Farce werden hingegen hinter der großen Schwingtür erledigt. Nachdem wir diese durchschritten haben, wird zumindest eine Vermutung bestätigt: Es ist in der Tat ein Paradies aus Edelstahl und weißen Fliesen.

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Ben erzählt uns, dass während der Berlinale zu Stoßzeiten 300 bis 400 Prozent mehr Gerichte zubereitet werden müssen als sonst. Wir staunen nicht schlecht und sind überrascht, dass es dafür so ruhig und koordiniert zugeht. Um mehr Stauraum während des Events zu schaffen, wurde allerdings kurzerhand ein Aufzug zum dauerhaften Lagerraum umfunktioniert und in den Gängen stapeln sich Wägen, Kisten und Regale – ein bisschen Improvisationskunst ist also doch dabei. Wir schlängeln uns durch den Vorratsdschungel und steigen einen Stock höher, in die eigentliche Küche.

Das Klischee des Tag und Nacht schuftenden Küchenbullen

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Hier werden wir schon erwartet: Chef de Cuisine Manjula Pussepitiya erzählt uns ein bisschen von seinem Arbeitsalltag, während wir den eigens für uns vorbereiteten Gruß aus der Küche verspeisen: Trüffel-Sandwiches mit einer süß-säuerlichen Füllung aus Cole Slaw und Trüffel-Mayonnaise, obendrauf knuspern geröstete Brotbrösel – und noch mehr Trüffel. Das vermutlich feinste Sandwich, das wir je gegessen haben. "Wie lange geht so ein Arbeitstag als Küchenchef?", wollen wir von Pussepitiya wissen. Seine Antwort bricht mit dem Klischee des Tag und Nacht schuftenden Küchenbullen: 8, maximal 10 Stunden dauert eine Schicht, dann ist Schluss.

Auch Ben bestätigt, dass sich in den letzten Jahren viel getan hat im Küchenbetrieb. Die Zeiten, wo zwischen Kochjacke ausziehen und todmüde ins Bett fallen kaum noch Zeit für einen Schluck Feierabendbier blieb, sind vorbei. Klingt vernünftig – und fügt sich nahtlos ein in den Eindruck, dass hier eine sortierte, produktive Ruhe herrscht. Und auch herrschen muss, schließlich muss neben den Restaurants auch der Roomservice gewährleistet werden. Wenigstens der bunt markierte Ablaufplan an der Wand sieht genau so kryptisch aus, wie man es erwartet.

Die Pâtisserie ist größer als so manches WG-Zimmer in Kreuzberg

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Unsere letzte Station ist die Pâtisserie, wo die Luft schon herrlich süß nach Vanille und Kuchenteig duftet. Filigranes Backwerk auf der einen Seite, riesenhafte Großbacköfen auf der anderen – größer als so manches WG-Zimmer in Kreuzberg. Gerade werden kleine Vanille-Törtchen und Marshmallow-Lollis vorbereitet, die später in der Lounge gereicht werden. Weil wir neugierig sind, wollen wir auch einen Blick in die Kühlkammern werfen – leuchtend gelbe Maracujasoße, perfekt geformte Erdbeeren und Pralinen warten hübsch aufgereiht auf ihren Einsatz. Wenn es nicht so kalt wäre, könnte man es hier drin durchaus ein paar Tage aushalten. So kehren wir lieber schnell wieder zurück in die Lobby des Hyatt – natürlich nicht ohne vorher noch für ein Bild der Küchencrew zu posieren.

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Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit Audi.

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