Kampf gegen Drogen – Resigniert die Polizei im Görlitzer Park?

© Matze Hielscher

Wenn man sich im Görlitzer Park bewegt, merkt man von der im April letzten Jahres eingeführten Null-Toleranz-Strategie bezüglich Rauschgift wenig. Mit wesentlich mehr Einsatzkräften und Polizeipräsenz wollte man damals die Abwicklung von Drogendeals eindämmen. Ziel war es, den Görli als Drogenhotspot aus den Reiseführern wieder zu streichen.

Aber schon als die Null-Toleranz-Strategie eingeführt wurde, stieß sie auf Gegenwind. Viele Anwohner stellten sich dagegen und selbst die Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann war skeptisch und gab zu Bedenken, dass diese Maßnahmen die Drogendealer nicht verdrängen, sondern lediglich an andere Orte ziehen würde.

Die Polizei braucht hier einen langen Atem, um die nach wie vor hohe Frequenz an Drogendeals endgültig zu unterbinden. Im Januar 2016 ging die Polizei nach Angaben der B.Z. noch mit 6.700 Einsatzkräftestunden aktiv dagegen vor. Im September 2016 waren es nur noch 1.300 Stunden. Hat die Berliner Polizei also resigniert und ihre Einsatzkräfte zurückgezogen?

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Seit die B.Z. die Meldung veröffentlichte, sehen frühe Kritiker den Kampf gegen Drogenhändler schon verloren. Der Görli sei nach wie vor eine No-Go-Area für Familien und die Polizei schlichtweg gescheitert, denn, so schreibt die B.Z.:

Die Null-Toleranz-Strategie hat keine Auswirkungen gehabt.

Aussagen der Polizei zufolge haben man die Präsenz vor Ort aber nicht aufgrund von Resignation gegenüber der Situation heruntergefahren, sondern aus Personalmangel. Man könne nicht alle Einsatzkräfte für den Görlitzer Park aufbringen und andere Problemgegenden, wie etwa den Kotti oder die Warschauer Brücke, dafür vernachlässigen.

Egal, ob aus Personalmangel oder Resignation, die Null-Toleranz-Strategie war anscheinend nicht umsetzbar, die Frage, die aber bleibt, ist: Was passiert nun mit dem Görlitzer Park?

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