11 Dinge, die ihr in Helsinki immer machen könnt

Dass der kühle Norden immer eine Reise wert ist, gehört mittlerweile schon fast zum Allgemeinwissen. Doch wo Kopenhagen und Stockholm längst etabliert sind, umweht die finnische Haupstadt Helsinki immer noch ein bisschen der Hauch von Rentierschinken, Heavy Metal und durch fiese Winter depressiv verstimmte Bewohner. Nun war ich zum diesjährigen Flow Festival dort und bin ein bisschen schockverknallt in Helsinki.

Die Stadt ist wirklich so teuer wie alle sagen, deshalb ist Selbstversorgung im Supermarkt oder auf dem Marktplatz am Hafen eine gute, leckere und günstige Quelle für regionale und saisonale Produkte. Aber Finger weg von Viili, das ist glibberige Rotze aus Sauermilch und schmeckt genau so. Bei den horrenden Alkoholpreisen empfiehlt sich Qualität statt Quantität: Finnen brauen zum Beispiel fantastischen, vollmundigen Gin, Kyrö ist einer davon und schmeckt lecker als Drink mit Tonic und Sanddorn. Und weil das Wetter in Helsinki launischer ist als ein Teenager, unbedingt ungeachtet der Vorhersage immer eine Regenjacke mitnehmen. Was ich sonst noch in Helsinki empfehlen kann? Bitte sehr:

© Moomin Characters

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Im Mumin-Pop-Up-Museum im Flughafen vorbeischauen

Gleich nach der Landung geht's sofort los mit der finnischen Kulturreise: Die Mumins aus der Feder von Schriftstellerin Tove Jansson werden innig geliebt von den Finnen. Bis 30. September 2016 findet sich in Terminal 2 ein Pop-Up-Museum, wo ihr der Muminfamilie, dem Snorfräulein, Sniff und Klein Mü einen Besuch abstatten könnt. Im Frühjahr 2017 eröffnet dann das renovierte Mumin-Museum in Tempere, gut zwei Stunden Zugfahrt von Helsinki entfernt. Als Trost für die Zwischenzeit gibt es natürlich auch einen Muminshop zwischen Gate 26 und 27.

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2
Pulled Oats essen bei Roots

Seit Kurzem gibt es einen neuen Food-Trend, von dem gefühlt jeder unter 30 in Helsinki (mit vollem Mund) spricht und der vielleicht schon bald in Berlin Einzug hält: Pulled Oats. Die vegane, glutenfreie Pulled-Pork-Alternative ist reich an Eiweiß, zart in der Konsistenz und wird als Brotbelag, Burger oder Beilage gegessen und schmeckt tatsächlich richtig gut. Im veganen Café Roots gibt's das leckere Zeug in verschiedenen Varianten mit Salat – Foodtrendsetter hin da!

© Ilona Hartmann

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Mit dem Boot rausfahren nach Suomenlinna

Die im 18. Jahrhundert entstandene Festung erstreckt sich über mehrere vorgelagerte Inseln vor Helsinki. Im Sommer fahren mehrmals pro Stunde kleine Fähren vom Marktplatz direkt nach Suomenlinna. Neben einem Besuch im Museum lohnt sich dort besonders eines: Draußen sein und herumwandern. Lichte Birkenwälder, steinige Buchten, verwunschene Weiher, dichtes Waldgrün und dazu die frische Seeluft – richtig, richtig schön.

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Eine "Kaffepaussi" bei Good Life Coffee machen

Finnen trinken weltweit am meisten Kaffee, rund 1 Liter am Tag! Passend dazu gibt es eine gute und eine sehr gute Nachricht: In Helsinki gibt es fast überall leckeren Kaffee und bei Good Life Coffee im hippen Viertel Kallio ist der besonders schmackhaft. Im gemütlichen kleinen Café gibt's außerdem auch tolles Frühstück, buttrig zarte Zimtschnecken und Snacks. Weil der hauseigene Kaffee so gut schmeckt und hübsch verpackt ist, eignet er sich außerdem als perfektes Reisesouvenir.

© Ilona Hartmann

5
Zeitgenössische Kunst gucken im Kiasma

Bei einem Städtetrip geht man ins Museum, das gehört sich so. Nach zwei langweiligen Stunden Rumstehen vor Kunst, die man nicht versteht, darf es dann mit dem Spaß weitergehen. Meistens jedenfalls. Im Kiasma allerdings ist alles anders: Die Ausstellungsstücke sind interaktiv, sprechen alle Sinne an, sind gut, aber kurz erklärt und es macht einfach nur Spaß, sich durch die Ausstellung zu bewegen. Es gibt viel, aber nicht zu viel zu sehen und ich würde behaupten: Das ist tatsächlich das beste und spannendste Museum, in dem ich je war.

  • Kiasma Mannerheiminaukio 2, 00100 Helsinki
  • Montag geschlossen, Dienstag: 10–17 Uhr, Mittwoch – Freitag: 10–20.30 Uhr, Samstag: 10–18 Uhr, Sonntag: 10–17 Uhr
  • 12 Euro, ermäßigt 8 euro
© pinohelsinki | Instagram

6
Einen Spaziergang durchs Designviertel machen

Skandinavisches Design, ahoi! In Helsinki gibt es ein ganzes Viertel, in dem sich Shop an Shop reiht mit dem Schönsten, was nordische Mode, Möbel, Accessoires und Kunst ausmachen. Und nicht nur die Läden sind einen Besuch wert, allein schon ein langer Spaziergang durch die Straßen zwischen den aufwendig restaurierten Jugendstil-Häusern ist eine wahre Freude (und billiger).

Tre | Facebook

7
Bei Tre stöbern

Wo Paris das Colette hat, gibt es in Helsinki ganz taufrisch Tre: Der Shop im Stadtzentrum ist der erste Concept-Store für finnisches Design weltweit. Hier kann man stundenlang zwischen Mode, Deko, Kosmetik, Geschirr und Papeterie von jungen finnischen Designern und Labels stöbern. Wer eine Stärkung braucht, findet im hinteren Teil das Café Cargo mit leckerem Kaffee, Smoothies und vegetarischem Mittagsangebot. Tre cool!

© Holiday | Facebook

8
Dinner und Drinks im Holiday

Direkt am Hafen, mit sonniger Terrasse und stylisch eingerichtet ist das Holiday der perfekte Ort, um den Tag ausklingen zu lassen und in eine lange Nacht zu starten. Die Speisekarte vereint alles, was lecker ist: israelische Hummus-Variationen, Süßkartoffelpommes, Rice Bowls, Kimchi und finnische Lachsspezialitäten.  Und es schmeckt un-fass-bar gut! Weil das kein Geheimnis mehr ist, lohnt es sich, einen Tisch zu reservieren. Tolle, ausgefallene Drinks gibt's auch noch. Na dann: Kippis!

© Janne Hellsten | FlickrCC BY-NC-ND 2.0

9
Im Ääniwalli feiern gehen

Der Club in einem stillgelegten Fabrikgebäude bietet für Nachtschwärmer eine gute musikalische Mischung aus Techno und House auf zwei Floors, eine entspannte Terrasse zum Trinken, Rauchen und Ausruhen und klar, einen Darkroom. Das Publikum ist angenehm erwachsen und weil die Location etwas abseits liegt, ist es auch nicht touristenübervölkert.

© javinmo | Instagram

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In der Kulttuurisauna schwitzen

Klar, kein Helsinkibesuch ohne Saunagang! Früher gab es über 100 öffentliche Saunas in der Stadt, heute sind es nur noch 5. Die noch recht neue Kulttuurisauna ist eine davon. Entworfen wurde das minimalistische Designgebäude 2012 von einer japanischen Designerin und einem finnischen Architekt, es besteht komplett aus Holz und ist innen wie außen modern, hell und luftig. Wer sich nach dem Saunieren abkühlen möchte, kann das direkt in der Ostsee tun – im Winter wird dafür übrigens extra ein Loch in die Eisschicht gebohrt.

11
Das Flow Festival besuchen

Was es auf dem Flow Festival nicht gibt: Finnischen Zottelmetal, fades Festivalessen, Matsch, Bierhelme. Was es dafür gibt: große internationale und kleine skandinavische Acts, fantastisches, gesundes Essen, einen Fokus auf Nachhaltigkeit und ein spektakuläres Festivalgelände in einem stillgelegten Industrieareal. Hier trifft man stylische Finnen, Dänen, Schweden und immer mehr internationales Publikum und tanzt unter Lampions, in Lagerhallen oder vor der gigantischen Mainstage durch die langen finnischen Sommernächte. Das nächste Mal vom 11. bis 13. August 2017 – let's flow!

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