11 Kunst-Highlights im März, die ihr nicht verpassen solltet

Im März erwacht auch die Kunstszene langsam aber sicher aus dem Winterschlaf – und das macht sich direkt in den gut gefüllten Ausstellungsprogrammen bemerkbar. Sowohl in den großen Museen als auch zahlreichen Galerien Berlins laufen tolle Ausstellungen, die richtig Lust auf ein ganzes Wochenende voller Kunst und Kultur machen – von Fotografie über Malerei bis zu Minimal Art ist diesen Monat alles dabei. Diese 11 Kunst-Highlights legen wir euch im März ans Herz:

1 Chez Icke. Die Kneipe – ein paralleles Universum
In Wilmersdorf könnt ihr eine kleine, aber feine Ausstellung namens "Chez Icke. Die Kneipe – ein paralleles Universum" besuchen. Wie der Titel schon anklingen lässt, dreht sich hier natürlich alles um die schönen Lokalitäten, die unseren urbanen Alltag an so ziemlich jeder Ecke in der Stadt prägen. Die Kneipe, für viele wichtige Anlaufstelle, Zufluchtsort und Gesellschaft, für manche sogar ein Zuhause. Für andere wiederum ein Ort zum Diskutieren, gemeinsamen Lachen oder Feiern. Kurz und gut: In den "Chez Ickes" ist immer was los – und genau das dokumentieren die Fotograf*innen dieser Ausstellung. Toll!

2 Sonne. Die Quelle des Lichts in der Kunst
Im Museum Barberini könnt ihr vor allem Kunstwerke des Impressionismus bestaunen, in der Sammlung befinden sich einige der bekanntesten Werke weltweit. Die aktuelle Sonderausstellung "Sonne. Die Quelle des Lichts in der Kunst" beschäftigt sich ausgiebig mit der Quelle unseres Tageslichts – und das war für die Impressionist*innen bekanntlich sehr wichtig. Welche Rolle spielte die Sonne in der Kunst von der Antike über den Barock und Impressionismus bis hin zur Gegenwart? In der Schau wird der Frage auch anhand noch unbekannterer Gemälde von Arthur G. Dove oder Caspar David Friedrich nachgegangen.

3 Martin Wong: Malicious Mischief
Über 100 Gemälde und Skulpturen des US-amerikanischen Malers Martin Wong sind erstmals in einer umfassenden Werkschau namens "Malicious Mischief" in Europa ausgestellt und noch bis Mai im KW Institute for Contemporary Art zu sehen. Wong, der 1994 eine HIV-Diagnose erhielt und 1999 starb, ist vor allem für seine "sozial, sexuell und politisch aufgeladenen Szenerien" bekannt, die er zwischen den 1960er und 1990er Jahren in San Francisco, Eureka oder in New York geschaffen hat.

4 Andreas Feininger – New York in the Forties
Wer sich für Architekturfotografie interessiert, sollte sich die Ausstellung "Andreas Feininger – New York in the Forties" im Bröhan Museum nicht entgehen lassen. Feininger gehört zu den einflussreichsten Fotograf*innen des 20. Jahrhunderts und war zeitlebens fasziniert von New York. Zu seinen Lieblingsmotiven gehörten die beeindruckenden Wolkenkratzer der Stadt und die Skyline von Manhattan, aber auch Brücken, Hochbahnen und die vielen Straßenschluchten der Stadt, die er immer wieder in seinen atmosphärisch dichten Schwarz-Weiß-Bildern festhielt. Sehenswert!

5 Timeless Contemporary Ukrainian Art in Times of War
Das Bode-Museum, seine Skulpturensammlung und das Museum für Byzantinische Kunst stellen normalerweise hauptsächlich Kunstwerke vom 3. bis zum 18. Jahrhundert aus. Die zumeist christlich geprägten Motive sind jedoch oftmals erstaunlich aktuell und auch heute noch gesellschaftlich relevant. Das beweist nun die Ausstellung "Timeless Contemporary Ukrainian Art in Times of War", die zeigt, wie die älteren Objekte das aktuelle Kunstschaffen in der Ukraine beeinflussen. Das Bode-Museum hat zehn ukrainische Künstler*innen eingeladen, die in einen Dialog mit Werken aus den eigenen Sammlungen treten. Spannend!

6 Fotografiska: Cultural Fabric
Bevor das Fotografiska demnächst eine Dependence in Berlin eröffnet, veranstaltet das neue Museum für Fotografie ein dreitägiges Festival. "Cultural Fabric - Rereading the Relationship Between Fashion and Art Practices" untersucht, wie viel Macht visuelle (Bild-)Sprache insbesondere in Bezug auf Kunst und Mode hat. Dafür werden sowohl Berliner als auch internationale Künstler*innen eingeladen, die ihre Arbeiten in den Atelier Gardens in Tempelhof präsentieren. Mit dabei sind unter anderem Größen wie Julie Poly, Zohra Opoku, Carlota Guerrero oder Šejla Kamerić. Die Ausstellung wird ergänzt durch ein vielfältiges Programm aus Panels und Film Screenings. Solltet ihr euch nicht entgehen lassen!

7 Daniel Boyd: Rainbow Serpent (Version)
Daniel Boyd gehört zu den renommiertesten zeitgenössischen Künstler*innen weltweit. Thematisch setzt er sich immer wieder mit der Indigenen Vergangenheit sowie Gegenwart Australiens, seiner Heimat, auseinander. Dazu gehört auch der Kolonialismus und welche Auswirkungen dieser bis heute noch immer hat. Mit "Rainbow Serpent (Version)" widmet der Gropius Bau dem Künstler nun die erste umfassende Einzelausstellung in Europa. Das Besondere: Es sind nicht nur seine Werke ausgestellt, Boyd setzt sich darüber hinaus mit der spezifischen Architektur des Gropius Bau, dem Ort der Präsentation seiner Werke, auseinander.

8 Flashes of Memory. Fotografie im Holocaust
"Flashes of Memory. Fotografie im Holocaust" macht Halt im Museum für Fotografie in Berlin. Die viel beachtete Ausstellung präsentiert Fotografien und Filme, die während des Holocausts sowohl von deutschen Bürger*innen, jüdischen Fotograf*innen in den Ghettos, aber auch von nationalsozialistischen Propagandafotograf*innen sowie Mitgliedern der Alliierten aufgenommen wurden – und damit einzigartige Zeitdokumente sind. Natürlich werden die Aufnahmen im Rahmen der Schau kritisch eingeordnet, die einzigartige Sichtweise der jüdischen Fotograf*innen als direkte Opfer des Holocausts wird zudem besonders hervorgehoben.

9 Retrotopia. Design for Socialist Spaces
Welche Rolle hat Design in den Ländern des ehemaligen Ostblocks und Ex-Jugoslawien gespielt? Das Ausstellungsprojekt "Retrotopia. Design for Socialist Spaces" geht dieser Frage nach. Ein Netzwerk aus Kurator*innen und Institutionen gibt uns in der Ausstellung Einblicke in eine Designlandschaft, die von den 1950er bis 1980er Jahren ihre Blütezeit erlebte. Es wird aufgezeigt, welchen Einfluss sie auf die globale und dekoloniale Designgeschichte hatte und hat. Das Ziel der Schau ist auch, uns eine Region näherzubringen, die dem zumeist westlichen Publikum bis heute unbekannt ist.

10 Fred Sandback: Simple Facts
Um Minimal Art und Konzeptkunst geht es ab Ende März im Hamburger Bahnhof, der dem legendären, aber bereits verstorbenen Fred Sandback eine Schau widmet. In "Fred Sandback. Simple Facts" habt ihr die Möglichkeit, richtungsweisende Rauminstallationen des US-amerikanischen Künstlers anzuschauen, der als einer der wichtigsten des 20. Jahrhunderts auf seinem Terrain gilt. Sandback schuf seit den 1960er Jahren aus Garn oder elastischer Schnur die von ihm sogenannten "Zeichnungen im Raum". Minimal Art at its best.

11 Gerhard Richter: 100 Werke für Berlin
Die Neue Nationalgalerie eröffnet mit "Gerhard Richter. 100 Werke für Berlin" zum 1. April eine neue Dauerausstellung, die 100 Werke von Gerhard Richter umfasst. Das zentrale Werk der Schau ist der bekannte Zyklus "Birkenau" von 2014, der aus vier großformatigen, abstrakten Bildern besteht. Richter hat sich in diesem Werk mit dem Holocaust und dessen Darstellbarkeit auseinandergesetzt. Die rund 90 anderen Arbeiten Richters stammen hingegen aus all seinen Schaffensphasen und zeigen einen Querschnitt seines künstlerischen Könnens. Unbedingt vormerken!