Ekstase und Intimität: Das sind die 11 besten Konzertlocations in Berlin

Livemusik ist im Verhältnis zu Musik wie Nudeln mit Pesto zum Lieblingsitaliener. Beides macht satt, häufiger gibt es die komfortable Variante, die auch gut produziert ist – aber wirklich in Erinnerung bleiben halt doch die Cacio e Pepe im Restaurant. Auf Konzerten gibt es natürlich Risiken: Nervige Leute im Publikum, schlechte Sicht oder Soundanlage, schwankende Tagesverfassung der Acts.

Doch, wenn es gut ist, dann ist so ein Konzert halt grandios. Ungefilterte Emotionen treffen auf musikalische Virtuosität. Bilder, die sich für Monate und Jahre hinter unsere Netzhäute brennen und Songs, die für immer auf unserer Lieblingsplaylist landen. Da die richtige Umgebung bekanntlich das halbe Konzert ausmacht, haben wir eine Vorauswahl getroffen, auf welchen Konzertlocations in Berlin ihr besonders gute Auftritte erwarten dürft.

© Kerstin Musl

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Konzerte und Party im Lido

Das Lido bezeichnet sich selbst als "Kreuzbergs Rock-Indie-Elektro-Pop-Wohnzimmercouch" – zu Recht! In der Cuvrystraße ist immer was los und das Lido steht mittendrin. Fast jeden Abend findet ihr hier Konzerte von verschiedensten Künstler*innen, von härtestem Rock bis zu feinstem Singer-Songwriter-Performances. Aber auch für Partys sollte man im Lido vorbeischauen, an den Turntables geben sich Indie, 80s und natürlich die allseits beliebte "Balkan Beats"-Party die Klinke in die Hand.

© A-Trane

2
Jazzmusik im A-Trane lauschen

Wer Jazz mag, wird das A-Trane lieben. Der kleine Jazzclub mit gemütlicher Atmosphäre ist ideal für gediegene Abende bei sehr guter Musik. Hier haben seit der Eröffnung 1997 schon Größen wie Herbie Hancock oder Wynton Marsalis gespielt. Vollkommen zu Recht bekam deshalb auch Betreiber Sedal Sardan 2013 den Jazz-ECHO als "Förderer des Jazz". Funfact: A-Trane ist ein cleveres Wortspiel und setzt sich aus "John Coltrane" und dem Song "Take the A-Train" zusammen.

© Avda | Wikimedia Commons CC BY-SA 3.0

3
Open Air vor historischer Kulisse in der Zitadelle in Spandau

Wenn etwas die Reise nach Spandau wert ist, dann die Zitadelle. Sie wurde im 16. Jahrhundert erbaut und zählt zu den besterhaltenen Festungen Deutschlands. Neben dem alljährlichen "Citadel Music Festival" gibt es hier regelmäßig Open-Air-Konzerte von Klassik bis Pop. Eine besondere Perle sind manchmal auch die kleineren Konzerte im Gotischen Saal in der Zitadelle.

© Anschutz Entertainment Group

4
Intime Atmosphäre auf großer Bühne in der Verti Music Hall

Besonders sympathisch kommt eine große Musikhalle, die von einer Versicherung gesponsort wird und in Friedrichshain neben der Mercedes-Benz Arena steht, ja nicht wirklich daher. Das urban-industrielle Interieur ist zwar elegant, aber lässt einen auch noch unsicher zurück. Doch sobald in der (extrem hohen) Halle die Lichter ausgehen, erzeugt die Verti Music Hall einen solchen Sog, man kommt nicht umhin, trotz der Größe (ca. 4500 Plätze) eine gewisse Intimität zu empfinden. Das liegt an der schwarzen Schlichtheit, dem diversen Booking und wirklich guten Sound, dem man anhört, dass es die Musikhalle erst seit 2018 gibt.

© Matze Hielscher

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Hier kommt ihr auf jeden Fall rein: Kantine am Berghain

Das Berghain ist für seine Türpolitik ja berühmt-berüchtigt, trotzdem könnt ihr euch hier ganz locker ein nettes Konzert anhören. In der Berghain-Kantine finden verschiedenste Musikstile von Elektronik über Disco bis hin zu Indie und Metal ihre Bühne. Die Konzerte in dem rustikalen kleinen Saal, der früher als Kantine des ehemaligen Fernheizkraftwerks fungierte, sind wirklich immer eine Freude.

© Wiebke Jann

6
Imposante Konzerte im ehemaligen DDR-Funkhaus

Das Funkhaus in der Nalepastraße ist eines der spannendsten Gebäude Schöneweides. Von 1956 bis 1990 hatte der Rundfunk der DDR hier seinen Sitz, heute sind darin immer noch Studios, aber auch Ateliers und Konzertsäle zu finden. Hier finden regelmäßig Konzerte verschiedenster Genres (von klassisch bis modern) vor beeindruckender historischer Kulisse statt.

Columbiahalle
© Anne-Catherine Piétriga

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Angesagten Artists in der Columbiahalle lauschen

Die Columbiahalle ist eine Halle zwischen Tempelhof und Kreuzberg, die für ungefähr 3.500 Leute Platz hat. Sie wurde ursprünglich für stationierte US-Soldaten nach dem 2. Weltkrieg errichtet. Seit den 1990ern wird sie als vielseitige Veranstaltungslocation genutzt – von Konzerten bis zu Sportevents, Messen oder Comedy Shows. Hier geben sich (inter)nationale Künstler*innen wie Arctic Monkeys, Von Wegen Lisbeth, Sohn, Pixies oder First Aid Kid die Ehre. Außerdem findet hier jährlich an mehreren Tagen die Sido-Weihnachtsshow statt.

© Maja Denisova

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Kleine Gigs in Wohnzimmeratmosphäre im Privatclub

Im Privatclub an der Skalitzer Straße in Kreuzberg finden meist ganz kleine Konzerte in persönlicher Atmosphäre statt. Das liegt zum einen daran, dass der Raum und der Abstand zwischen Bühne und Publikum recht klein sind, zum anderen aber auch an der allgemeinen Barstimmung und dem netten Raucherraum. Was aber nicht heißen soll, dass hier nicht absolute Spitzen der Musik auftreten – meistens bevor sie der Mainstream kennenlernt. Und wenn ihr den richtigen Abend erwischt, gibt es nach dem Konzert sogar noch eine launige Party.

© Kerstin Musl

9
Livemusik, Wohnzimmer und Biergarten: Festsaal Kreuzberg

Der Festsaal Kreuzberg gehörte lange Jahre zu den Kulturinstitutionen Berlins und war bekannt für Partys und Shows toller Musiker*innen. 2013 brannte das Gebäude des alten Festsaals nieder und hinterließ eine schmerzende Lücke –  2017 hat der Club endlich eine neue Heimat gefunden. Zwischen Schlesi und Treptower Park, auf dem Gelände der Arena, finden nun wieder regelmäßig Pop- und Rockkonzerte sowie andere spannende Veranstaltungen statt. Wer auch immer für das Booking im Festsaal Kreuzberg zuständig ist, macht einen verdammt guten Job. Gleiches gilt für die guten Geister vor Ort. In kaum einer Konzertlocation in Berlin bekommt man selbst im größten Andrang so schnell seine Drinks. Der grün bepflanzte Biergarten ist zudem ein toller Spot, um das gerade erlebte Event sacken zu lassen.

© Unsplash

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Indie-Bands in zauberhafter Atmosphäre im Huxley's

Das Huxley's Neue Welt an der Hasenheide ist eine schöne Halle für eher kleine bis "mittelgroße" Konzerte. Häufig spielen hier Indie-Künstler*innen wie Daughter oder James Bay, ihr könnt dort aber auch richtig guten Hip Hop oder Rock erwischen. Wer nicht immer in der ersten Reihe stehen muss, hat im Huxley's vom Balkon am Ende des Saals einen wunderbaren Blick auf die Bühne. Zu den Partys, die es hier natürlich auch gibt, solltet ihr dann aber vielleicht wieder auf die Tanzfläche.

© Kerstin Musl

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Tanzen unter freiem Himmel vor der Waldbühne

Auf der Waldbühne finden in der Regel die ganz großen Dinger statt. Im Sommer gibt es hier fast jeden Abend ein Open-Air-Konzert einer berühmten Band zu sehen. Zwischen Schlager, Alternative und genre-aufbrechenden Musikgrößen ist für jede*n was dabei. In einer ansonsten wirklich nahezu perfekten Konzertlocation kann eigentlich wirklich nur der Regen die Show versauen.

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