11 schöne Radtouren am Wasser

Radtouren am Wasser in Berlin und Brandenburg
© Wiebke Jann

Das Schöne liegt manchmal ganz nah. Für alle, die gern mit dem Fahrrad unterwegs sind, haben wir uns mal auf die Suche nach schönen Radtouren in Berlin und Brandenburg gemacht. Und siehe da, es muss tatsächlich nicht immer der Urlaub oder Ausflug ans Meer sein, um Wasser zu sehen. Berlin ist umgeben von unzähligen Wasserstraßen, traumhaften Seenketten und Flüssen, die man ideal mit dem Rad erreichen und umrunden kann. Hier findet ihr 11 schöne Radtouren am Wasser in Berlin und Bandenburg. Mit dabei sind kürzere und längere Touren, je nachdem wie fit ihr seid und wie lange ihr unterwegs sein wollt.

1. Auf dem Berliner Mauerweg von Hennigsdorf nach Tegel fahren

Der Berliner Mauerweg führt auf insgesamt 160 Kilometern rund um die ehemalige Westberliner Halbstadt, vorbei an ehemaligen DDR-Grenzanlagen. Aber keine Sorge, wem die komplette Tour ein bisschen zu viel des Guten ist, kann auch einzelne Etappen fahren. Zum Beispiel das Stück von Hennigsdorf bis nach Tegel. Die Radtour führt vorbei an wunderschönen Wald- und Wasserlandschaften, sogar die ein oder andere Badestelle werdet ihr unterwegs finden. Ihr startet am S-Bahnhof Hennigsdorf (S25), fahrt dann entlang der Havel nach Nieder Neuendorf, vorbei an Papenberge zum Fähranleger Spandau-Hakenfelde. Dort setzt ihr mit der Fähre über nach Tegelort, von da geht's weiter auf dem Schwarzen Weg um den Tegeler See, über die Hafenbrücke bis ihr in Tegel strandet.

Start: S-Bahnhof Hennigsdorf, Ziel: S-Bahnhof Tegel | Strecke insgesamt: 16,5 Kilometer | Fahrzeit: 2 Stunden

2. Durch den Grunewald zur Havel radeln

Der Klassiker, die Grunewald-Tour, darf natürlich in dieser Liste nicht fehlen. Das Tolle am Grunewald ist, dass er super zu erreichen ist, weil er relativ nahe am Stadtzentrum liegt und man sich zugleich ganz weit weg fühlt. Unsere Tour startet am S-Bahnhof Grunewald (S7), ihr nehmt den Ausgang Eichkampstraße. Dann geht's über den Schildhornweg etwa 2,5 Kilometer durch den wunderschönen Grunewald, vorbei an der großen Sandgrube direkt zum Teufelssee. Hier könnt ihr ein erstes Päuschen einlegen. Dann radelt ihr Richtung Havel zur Badestelle Kuhhorn. Von hier aus schlängelt ihr euch weiter am Ufer des Wannsees entlang. Auf der Strecke liegt der Grunewaldturm, die Lieper Bucht und das Strandbad Wannsee. Wer mag und wenn das Wetter mitspielt, kann hier ein Bad nehmen. Dann geht's weiter auf der Zielgraden mit einem Abstecher auf die Halbinsel Schwanenwerder, über den Wannseebadweg und die Spanische Allee zurück zum S-Bahnhof Nikolassee, wo die Tour endet.

Start: S-Bahnhof Grunewald, Ziel: S-Bahnhof Nikolassee | Strecke insgesamt: 15 Kilometer | Fahrzeit: 2 Stunden

3. Einmal rund um den Templiner und den Schwielowsee strampeln

Die Gegend rund um Potsdam eignet sich hervorragend zum Fahrradfahren. Das Havelgewässer und die vielen Seen in der Nähe bieten die perfekte Idylee, wenn ihr jetzt im Frühling oder im Sommer einfach mal raus in die Natur wollt. Alle, die Lust auf eine längere Tour haben, sollten unbedingt mal um den Schwielowsee radeln. Los geht's am Bahnhof in Potsdam, den ihr von Berlin aus mit der S-Bahn (S7) erreicht. Dann geht's auf dem Drahtesel raus aus der Stadt am Ufer des Templiner Sees entlang. Eurer erstes Ziel ist das kleine Dorf Caputh. Hier befand sich übrigens einst das Sommerdomizil Albert Einsteins, deshalb findet ihr hier auch das Albert-Einstein-Haus. Wer Lust hat, kann sich auch das barocke Schloss Caputh ansehen. Weiter geht's über einen Radweg, der rund um den Schwielowsee führt, von Caputh nach Ferch, einst Rückzugsort der Havelländer Malerkolonie. Von dort fahrt ihr ein Stück über dem Europaradweg R1 nach Petzow, wo ihr einen japanischen Bonsaigarten entdecken könnt. Danach tretet ihr den Rückweg über Geltow, die Havelbrücke, entlang des Petzinsees und Templiner Sees nach Potsdam an.

Start & Ziel: Hauptbahnhof Potsdam | Strecke insgesamt: 34 Kilometer | Fahrzeit: 4 Stunden

4. Auf die Halbinsel Sacrow fahren

Wir bleiben im Berliner Westen. Diese Tour startet und endet am S-Bahnhof Wannsee (S1 & S7). Nicht weit entfernt liegt die Schiffsanlegestelle für Ausflugsdampfer und die Fähre (F10) nach Alt-Kladow, mit der ihr in nur 20 Minuten auf die andere Seite des Wannsees übersetzt und schon mal ordentlich Seeluft schnuppern könnt. In Alt-Kladow angekommen, fahrt ihr links weiter am Havelufer entlang, durchquert das Naturschutzgebiet Königswald und kommt bald auf der Halbinsel Sacrow an, die von der Havel und dichtem Wald umgeben ist. Wenn ihr einfach der Hauptstraße folgt, komm ihr direkt auf den großen Gutspark zu, in dem sich auch das Schloss Sacrow und die bekannte Heilandskirche befindet. Der Park ist ideal, um eine Pause samt Picknick einzulegen. Wenn ihr noch Power habt, könnt ihr anschließend um den wunderschönen, glasklaren Sacrower See fahren und eine Runde schwimmen gehen. Danach geht es auf demselben Weg zurück nach Alt-Kladow zum Fähranleger.

Start & Ziel: S-Bahnhof Wannsee | Strecke insgesamt: 14 Kilometer | Fahrzeit: 2,5 Stunden

5. Vom Langen See bis zum Müggelsee radeln

Östlich der Stadt befindet sich Berlins größter See, der Müggelsee. Er ist in eine wunderschöne Landschaft eingebettet, die von weiteren Seenketten gezeichnet ist. Startpunkt dieser Tour ist der S-Bahnhof Grünau (S8). Von hier aus geht's zum Ufer der Dahme, wo ihr mit der Fähre nach Köpenick-Wendenschloss übersetzt. In dem Köpenicker Vorort Wendenschloss findet ihr beeindruckende Villen. Dann schlängelt ihr euch durch Buchen- und Kiefernwälder weiter am Nordufer des Langen Sees entlang zur Halbinsel Krampenburg bis nach Müggelheim. Dort angekommen folgt ihr der Odernheimer Straße, dem Neuhelgoländer Weg und dann dem R1-Fahrradweg um den Großen Müggelsee. Am Spreetunnel in Friedrichshagen müsst ihr euer Rad tragen, danach könnt ihr weiter durch den Ortsteil fahren und mit der S-Bahn (S3) wieder in die Stadt zurück. Ein perfekter Sonntagsausflug, wenn ihr uns fragt.

Start: S-Bahnhof Grünau, Ziel: S-Bahnhof Friedrichshagen | Strecke insgesamt: 20 Kilometer | Fahrzeit: 2,5 Stunden

6. Eine Etappe des Spreeradwegs radeln

Der Spreeradweg ist ingesamt über 420 Kilometer lang, er beginnt in der Oberlausitz und endet an der Havel in Berlin. Wem die komplette Tour zu lang erscheint, der kann aber auch easy nur eine Etappe der Strecke fahren, zum Beispiel von Erkner (S3) bis nach Fürstenwalde (RE1). Ihr startet in Erkner, folgt der Friedrichstraße durchs Zentrum des Ortsteils über die Gerhart-Hauptmann-Straße und den Spreeradweg über Hohenbinde und Jägerbude, wo es auch einen Campingplatz gibt, bis nach Burig. Anschließend überquert ihr über eine Brücke die Autobahn und fahrt nach Hartmannsdorf und weiter nach Neu Hartmannsdorf. Weiter geht's auf dem Spreeradweg über Mönchwinkel, Hangelsberg bis nach Fürstenwalde. Die gesamte Strecke ist gut ausgeschildert, ihr folgt im Großen und Ganzen dem "grünen Strand" der Spree, habt aber zwischendurch immer wieder die Gelegenheit in Restaurants einzukehren, Sehenswürdigkeiten zu besichtigen oder Pausen auf Wiesen am Flussufer einzulegen. Aus Fürstenwalde braucht ihr mit dem RE1 etwa 45 Minuten bis nach Berlin Hauptbahnhof. Perfekt, wenn ihr einen Tagesausflug machen wollt.

Start: S-Bahnhof Erkner, Ziel: Bahnhof Fürstenwalde | Strecke insgesamt: 37 Kilometer | Fahrzeit: 3,5 Stunden

7. Durch die Schorfheide am Werbellinsee entlang fahren

Der Werbellinsee gehört zu den schönsten, die Brandenburg zu bieten hat. Eingebettet in die tolle Landschaft des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin, mit seinem glasklaren Wasser und 60 Metern Tiefe, bietet der Werbellinsee märchenhafte Aussichten. Die Tour startet am Kaiserbahnhof Joachimsthal (RE3), der in etwa 1,5 Stunden von Berlin aus zu erreichen ist. Nachdem ihr ein Stück über die Landstraße durch das Stadtzentrum gefahren seid, wechselt ihr auf den gut asphaltierten Radfernweg Berlin-Usedom, der über mehrere Kilometer direkt am Ufer des Werbellinsees und Hubertusstock vorbeiführt. In Hubertusstock können Geschichtsinteressierte das bekannte Jagdschloss besichtigen, das schon von Königen, Kaisern, Nazis und DDR-Größen genutzt wurde. Weiter geht's zur Badestelle Spring bis zum Café Wildau, wo ihr in Non-Corona-Zeiten hervorragend eine Lunch-Pause verbringen könnt, und weiter entlang des Werbellinkanals bis nach Eichhorst. Von Eichhorst orientiert ihr euch in südlicher Richtung, folgt gut befahrbaren Waldwegen bis nach Groß Schönebeck. In etwa einer Stunde seid ihr mit der S-Bahn oder dem Regio von hier aus wieder in Berlin.

Start: Kaiserbahnhof Joachimsthal, Ziel: Bahnhof Groß Schönebeck | Strecke: 24 Kilometer | Fahrzeit:  2,5 Stunden

8. Vom Wannsee vorbei an der Pfaueninsel bis nach Griebnitzsee

Die Gegend rund um Potsdam und den Wannsee hat viel zu bieten. Diese Tour führt euch vom S-Bahnhof Wannsee (S1 & S7) entlang des Süd- und Westufers des Wannsees bis nach Griebnitzsee. Unterwegs seht ihr nicht nur viel Wasser, sondern könnt auch etliche, kulturhistorisch wertvolle Schätze entdecken. Ihr startet über die Königsstraße am Großen Wannsee und schlagt rechts (hinter dem Löwendenkmal) Richtung Pfaueninsel ein. Auf der Strecke kommt ihr an der Liebermann-Villa sowie dem Haus der Wannsee-Konferenz vorbei. Am Fähranleger Pfaueninsel könnt ihr entweder auf die sehenswerte Insel übersetzen (vorher checken, ob die Fähre in Betrieb ist!), die zum UNESCO-Welterbe gehört, oder ihr fahrt weiter auf dem Uferweg, vorbei an dem Wirtshaus Moorlake bis zur Glienicker Brücke. Dann biegt ihr links ein, passiert eine Reihe beeindruckender Villen, das Jagdschloss Glienicke und erreicht bald den Park Babelsberg am Tiefen See, der ein Abkömmling der Potsdamer Schlösserlandschaft ist. Die Parkanlage ist einfach ein Traum und lädt zum Verweilen und Staunen sein. Vom Park Babelsberg geht's weiter über die Lankestraße, die Allee nach Glienicke und die Karl-Marx-Straße bis zum S-Bahnhof Griebnitzsee (S7). Insgesamt solltet ihr für die Tour etwas mehr als 2 Stunden Zeit einplanen.

Start: S-Bahnhof Wannsee, Ziel: S-Bahnhof Griebnitzsee | Strecke: 14 Kilometer | Fahrzeit: 2 Stunden

9. Die Regattastrecke von Grünau bis zum Müggelsee testen

Wir haben euch ja bereits eine Strecke am Müggelsee empfohlen. Diese Tour führt durch dieselbe Gegend, folgt aber einer anderen Route. Diesmal startet ihr am S-Bahnhof Wilhelmshagen (S3). Von hier aus radelt ihr los Richtung Erkner, Neu-Zittau und überquert in Wernsdorf den Oder-Spree-Kanal. Dann fahrt ihr eine Weile auf dem Dahme-Radweg, vorbei am Südufer des Langen Sees und weiter an der Dahme entlang. In Grünau wechselt ihr auf die Regattastrecke Grünau. Hier wurden 1936 die Ruder- und Kanuwettbewerbe der Olympischen Spiele ausgetragen, deshalb heißt sie so. Wenn ihr Grünau hinter euch gelassen habt, geht es auf direktem Wege weiter an der Dahme entlang Richtung Köpenick. Dort angekommen habt ihr einen beeindruckenden Blick über die Altstadt Köpenicks. Foto machen nicht vergessen! Nach einer kurzen Pause nehmt ihr nun Kurs auf den Großen Müggelsee. Ihr umrundet das Südufer. Rechts von euch liegen der Müggelturm und die Müggelberge, bis ihr am Kleinen Müggelsee ankommt. Dort findet ihr eine gemütliche Badestelle vor, die sich bestens für eine kurze Erfrischung eignet. Anschließend setzt ihr mit der Fähre über die Müggelspree und fahrt zurück nach Wilhelmshagen, wo die Tour nach etwa 2,5 Stunden endet.

Start & Ziel: S-Bahnhof Wilhemshagen | Strecke: 16,8 Kilometer | Fahrzeit: 2,5 Stunden | Mehr Details zu der Tour findet ihr bei komoot

10. Unterwegs an der Oder

Wer eine Tour entlang des Oderdamms an der deutsch-polnischen Grenze machen möchte, sollte mindestens einen ganzen Tag, vielleicht sogar eine Übernachtung einplanen. Ihr müsst nämlich etwa 3 Stunden Hin- und Rückfahrt von Berlin nach Küstrin bzw. Bad Freienwalde mitberechnen. Ihr startet vom Bahnhof Küstrin-Kietz (RB26) in nordöstlicher Richtung über die Landstraße, fahrt dann auf dem Radweg zum Oderdamm und weiter auf dem Oder-Neiße-Radweg. Die erste Etappe mit rund 20 Kilometern führt euch bis nach Kienitz. Von Kienitz aus sind es nur noch ein paar Kilometer bis nach Groß Neuendorf, wo es einiges zu entdecken gibt. Eine Backsteinkirche aus dem 19. Jahrhundert, ein jüdischer Friedhof oder der Kulturhafen, wo ihr beispielsweise in alten Bahnwaggons übernachten könnt. Von Groß Neuendorf folgt ihr einem besonders einsamen Abschnitt der Strecke auf dem Oderdeich. Euch begegnen höchstens mal ein paar Schafe bis ihr in Zollbrücke ankommt. Von Zollbrücke geht es weiter auf dem Oder-Neiße-Radweg – solange, bis ihr den ausgeschilderten Weg wieder verlasst, um nach Bad Freienwalde abzubiegen. Bevor ihr in den Zug zurück nach Berlin springt, solltet ihr euch hier unbedingt noch ein bisschen umsehen, es ist nämlich sehr hübsch hier.

Start: Bahnhof Küstrin-Kietz, Ziel: Bahnhof Bad Freienwalde | Strecke: 62 Kilometer | Fahrzeit: 5 Stunden

11. Um den Scharmützelsee düsen

Die letzte Tour, die wir euch hier empfehlen wollen, führt euch einmal rund um Scharmützelsee, der immer einen Ausflug wert ist. Je nachdem, von wo ihr startet, braucht ihr bis zum Bahnhof Hubertushöhe mit der Regionalbahn von Berlin aus ungefähr 1,5 Stunden. Dann geht es los mit dem Rad direkt an den Scharmützelsee. Unterwegs folgt ein fantastischer Ausblick nach dem anderen, das sei an dieser Stelle schon mal versprochen. Nach ungefähr 20 Kilometern kommt ihr in der hübschen Kurstadt Bad Saarow an, wo ihr euch unbedingt umschauen solltet und vielleicht gemütlich ein Eis esst. Dann geht's wieder ans Wasser, runter zum Hafen Saarow, wo sich auch die Dampferanlegestelle befindet. Von hier aus habt ihr eine tolle Aussicht über den ganzen Scharmützelsee und könnt das Treiben an der Hafenpromenade beobachten. Über die Ludwig Lesser Promenade führt euch danach ein Radweg weiter von Saarow-Strand bis nach Wendisch-Rietz. Um den Wendisch Rietzer Fließ zu überqueren, setzt ihr mithilfe einer Schleuse über. Danach geht's auf demselben Weg wie auf der Hinfahrt wieder zurück nach Hubertushöhe. 

Start & Ziel: Hubertushöhe | Strecke: 35,5 Kilometer | Fahrzeit: 2,5 Stunden | Mehr Details zu der Tour findet ihr bei komoot.
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