11 Konzertfilme, die dein Wohnzimmer in eine Tanzfläche verwandeln
Von: Jan Jekal
Aus Rücksicht auf Schwächere und zum Selbstschutz ist es gerade ratsam, aufs Ausgehen zu verzichten. Nichts aber spricht dagegen, das eigene Wohnzimmer zum Dancefloor zu machen! (Solange du nicht die ganze Nachbarschaft einlädst.) Wenn du gerade überlegst, wie du dir das Daheimbleiben etwas aufregender gestalten kannst––diese Konzertfilme, die du alle streamen kannst, sind ein mitreißender Anfang.
1. Homecoming
"Coachella, you ready? Let’s go get ‘em." Mit brachialer Blaskapelle und Dutzenden Tänzerinnen brennt Beyoncé, die amtierende Königin des Pop, die Festivalbühne von Coachella in Grund und Boden. Ein fantastischer, gewaltiger Auftritt, sicher eines der großartigsten Konzerte aller Zeiten. Dazwischen, in schwarz-weiß, Aufnahmen von den Proben, die eindrucksvoll demonstrieren, mit welchem Perfektionismus und welcher Hingabe sich Beyoncé ihrer Kunst widmet. (Netflix)
2. Shut Up and Play the Hits!
Aus seinem Abschiedskonzert machte das New Yorker Dance-Punk-Kollektiv LCD Soundsystem ein fulminantes Heimspiel: Vier Stunden euphorisierte die Band 2011 den Madison Square Garden. „Shut Up and Play the Hits!“ dokumentiert diesen für viele Musikfans historischen Abend, der dann doch gar nicht so historisch war: Fünf Jahre später war die Gruppe wieder zusammen. Zum Glück! (Amazon Prime/Realeyez)
3. Taylor Swift: Reputation Stadium Tour
Die Taylor Swift der "Reputation"-Ära ist nicht mehr das Country-Girl von der Farm nebenan oder die schwärmende Romantikerin, sondern ein selbstbewusster Superstar, der sich mit Beats und Attitüde gegen ständige sexistische Schlagzeilen wehrt. Aufwändig choreographiert und bombastisch inszeniert. Ein Spektakel. (Netflix)
4. Springsteen on Broadway
Zum Runterkommen nun ein Reality-Check vom Boss. In poetischen Miniaturen erzählt Bruce Springsteen von seinem Aufwachsen, seinem Durchbruch, auch von seiner Depression. Zwischendurch spielt er einige seiner schönsten Lieder unplugged. Eine berührende One-Man-Show, das vorläufige Fazit eines großen Lebenswerks. (Netflix)
5. Buena Vista Social Club
Ende der Neunziger folgte Wim Wenders einer Gruppe afro-kubanischer Altmeister, die den traditionellen Stil Son spielten, wie sie durch Havanna fuhren und gemeinsam probten. Dazwischen: mitreißende Konzertaufnahmen, elegant und elegisch. (Amazon Prime)
6. Olé Olé Olé: A Trip Across Latin America
Noch einmal Kuba. Im Jahr 2016 spielten die Rolling Stones das erste Mal auf der karibischen Insel, auf der sie seit Jahrzehnten verehrt wurden, die sie aber ebenso lange nicht betreten durften. „Olé Olé Olé“ zeigt das triumphale erste Kuba-Konzert der legendären britischen Rockband und ist zugleich das Reisetagebuch ihrer Südamerika-Tournee. (Netflix/Amazon Prime)
7. What Happened, Miss Simone?
Kein klassischer Konzertfilm, sondern eine Dokumentation über Leben und Werk der amerikanischen Ausnahmemusikerin Nina Simone. Mit vielen Live-Aufnahmen jedoch, die die Tiefe und Schönheit ihrer Musik (und die Energie ihrer Live-Performances) wunderbar transportieren. (Netflix)
8. Adam Sandler: 100% Fresh
Adam Sandler? Ja. Echt? Ja. Dank seiner häufig infantilen Filme hat der Komiker einen eher schlechten Ruf. Dabei kann er wirklich witzig sein (wirklich!), vor allem, wenn er alleine mit seiner Gitarre auf der Bühne steht und absurd-alberne (und ziemlich eingängige) Lieder über alltägliche Abgründe singt. (Netflix)
9. Bo Burnham: Make Happy
Etwas ambitionierter als der schlurfige Sandler ist der junge Komiker Bo Burnham, dessen Shows perfekt getimte Comedy-Pop-Theater-Kunstwerke sind. Bei aller Cleverness und Originalität schreibt Burnham gute Songs, die einen nicht nur zum Lachen und zum Denken, sondern auch zum Mitsingen bringen. (Netflix)
10. Justin Timberlake + the Tennessee Kids
Justin Timberlake ist ein begnadeter Performer und hier auf der Höhe seines Könnens. Von Regie-Legende Jonathan Demme virtuos gefilmt, sprüht der frühere Teenie-Star, hier in „Suit and Tie“, bei einem Auftritt seiner „20/20 Experience“-Tour vor Charisma, Energie und Talent. (Netflix)
11. Made in America
Der oscarprämierte Regisseur Ron Howard filmte 2012 die erste Ausgabe des von Jay-Z gegründete Festivals Made in America, bei dem KünstlerInnen ganz verschiedener Stilrichtungen die Vielfalt amerikanischer Popmusik demonstrierten. Howards Film zeigt, unter anderem, die R’n’B-Musikerin Janelle Monáe, die Grunge-Veteranen Pearl Jam und natürlich Jay-Z selbst (mit einem Cameo von Kanye). (Netflix)