Warum wir alle darauf achten sollten, Wurst aus antibiotikafreier Aufzucht zu kaufen

© Daliah Hoffmann

Hand hoch wer mindestens einmal pro Woche Superfoods, Ingwer-Shot, Salatbowl, Selleriesaft oder andere Gesundheits- und Immun-booster zu sich nimmt! Wir achten im Alltag darauf, uns gesund zu ernähren, treiben Sport und pflegen unseren Körper. Was vielen allerdings nicht bewusst ist: Es kommt nicht nur auf eine gute und ausgewogene Ernährung an, sondern auch darauf, wie diese Lebensmittel produziert werden. Der Grund: der Einsatz von Antibiotika in der Aufzucht.

Der Antibiotika-Einsatz in der Nutztierhaltung und Aufzucht kann in der Entstehung multiresistenter Keime enden und die schaden uns. Jedes Jahr sterben mehrere Tausend Menschen an multiresistenten Keimen. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist dabei eine von drei Hauptursachen der massive Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhaltung. Eine Infizierung mit diesen Keimen kann zum Beispiel dazu führen, dass wir nicht mehr auf Antibiotika reagieren. Ziemlich erschreckend, oder? Vor allem, weil sich ein Großteil der Menschen beim Einkauf von Wurst und Fleisch kaum Gedanken darüber macht, aus welcher Aufzucht die Produkte kommen. Aber was können wir tun, um die Entstehung multiresistenter Keime zu stoppen?

Ein Unternehmen, das sich der Problematik des Antibiotika-Einsatzes in der Nutztierhaltung bewusst ist, ist das westfälisches Familienunternehmen Reinert. 1931 wurde es von den Brüdern Hermann und Ewald Reinert als kleiner Metzgereibetrieb gegründet und mittlerweile steht Reinert schon in dritter Generation für hochwertige Wurstspezialitäten. Mit der Marke HerzensSACHE launchte Geschäftsführer Hans-Ewald Reinert 2018 die erste Produktlinie aus 100 % antibiotikafreier Aufzucht. Damit ist das Unternehmen aktuell das einzige in Deutschland. "Wir haben verstanden, dass beim Antibiotika-Einsatz in der Aufzucht ein Wandel geschehen muss, um langfristig der Entstehung und Verbreitung von multiresistenten Keimen entgegenzuwirken", schreibt das Unternehmen auf seiner Homepage. "Durch HerzensSACHE möchten wir dazu beitragen, gemeinsam und langfristig den Antibiotikaeinsatz in der Aufzucht von Tieren zu reduzieren."

© Daliah Hoffmann
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Wir haben bei unserem letzten Supermarkteinkauf mal einen genaueren Blick in die Wurstabteilung geworfen und unseren Korb mit den Produkten von Reinert HerzensSACHE gefüllt. Geräucherter und luftgetrockneter Gourmet-Schinken, Bratwurst, Salami, Mortadella, Kochschinken – you name it. Der große Unterschied zum herkömmlichen Aufschnitt: die Wurstprodukte sind nachgewiesen aus 100 % antibiotikafreier Aufzucht.

Für HerzensSACHE arbeitet Reinert mit Landwirten der dänischen Genossenschaft Danish Crown zusammen. Die dänischen Landwirte haben viel Erfahrung auf dem Gebiet der antibiotikafreien Aufzucht und gelten als Vorreiter. In Deutschland gibt es bisher leider noch nicht genug Landwirte, die eine antibiotikafreie Aufzucht im benötigten Maße umsetzen.

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Zusätzlich zur Produktlinie Reinert HerzensSACHE hat Hans-Ewald Reinert auch eine Initiative samt Petition ins Leben gerufen. Die Petition ist Teil der Berlin-Kampagne "Du hast die Wahl" und soll Verbrauchern wie uns zeigen, dass wir die Wahl haben, uns bewusst für eine antibiotikafreie Aufzucht zu entscheiden und mit dieser Entscheidung den Weg für eine nachhaltige Reduzierung des Antibiotika-Einsatzes zu ebnen und der Entstehung multiresistenter Keime langfristig entgegenzuwirken.

"Um den Antibiotika-Einsatz in der Nutztierhaltung langfristig zu reduzieren, muss auch die Politik aktiv werden. Aus meiner Sicht braucht es eine rechtliche Grundlage und auch finanzielle Hilfen der Regierung, die es den Landwirten leichter machen, eine nachhaltige Aufzucht in ihren Betrieben umzusetzen, sodass erst gar keine Antibiotika nötig sind", schreibt Hans-Ewald Reinert auf der Homepage zu seiner Initiative. Damit wir in Zukunft mehr Wurst aus antibiotikafreier Aufzucht kaufen können, brauchen Landwirte und Lebensmittelproduzenten wie Hans-Ewald Reinert eure Unterstützung. Macht bei der Initiative von Reinert HerzensSACHE mit und gebt eure Stimme für weniger Antibiotika in der Aufzucht ab. Eure Gesundheit wird's euch danken!

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