Virgin Daiquiri und Mini Me: Warum haben Mocktails eigentlich immer so doofe Namen?

© Kelly Sikkema | Unsplash

Ich war vor Kurzem im Grill Royal. Schick essen gehen mit Freunden, sich mal wieder was gönnen. Da ich zurzeit keinen Alkohol trinke, blättere ich beim Drinksmenü an Bellini, Gin Tonic und Champagner vorbei und lande bei den alkoholfreien Cocktails, den sogenannten Mocktails. Die Auswahl ist recht klein,  am besten klingt ein Drink mit Himbeere und Minze. Ich räuspere mich und bestelle, fast flüsternd, einen Mini Me und komme mir dabei irgendwie blöd vor. Wer bestellt schon gern einen Drink, der Mini Me heißt? Klingt eher wie ein Kinderpunsch und ich bezweifle, dass Mini Me, der Fiesling aus Austin Powers ok damit ist, dass ein fruchtiger Mocktail seinen Namen trägt.

Auch wenn das Bestellen etwas unangenehm war, getrunken hab ich den Mini Me sehr gerne, der schmeckt super. Aber warum müssen alkoholfreie Drinks immer so peinliche Namen haben oder ein "Virgin" davor gekloppt bekommen? Klingt nicht nur doof, sondern ist on top auch noch total unpassend.Wenn eine Frau einen Virgin Daiquiri bestellt, ist sie mit ziemlich großer Wahrscheinlich keine Jungfrau mehr, sondern schwanger. Mit Virgin hat das Ganze dann also nichts zu tun.

Wenn eine Frau also einen Virgin Daiquiri bestellt, ist sie mit ziemlich großer Wahrscheinlich keine Jungfrau mehr, sondern schwanger.

Das Thema alkoholfreie Drinks wurde viel zu lange nicht beachtet. Scheinbar dachte man, wer abends (schick) essen oder mit Freunden in eine Bar geht, trinkt entweder Wein, Bier oder Drinks oder eben Wasser und Softdrinks. An einem Glas Wasser oder Bitter Lemon nippen, während die anderen mit Wein anstoßen, macht aber ziemlich wenig Spaß.

Zum Glück ändert sich das langsam. Alkoholfreie Cocktails werden in der Gastronomie immer wichtiger. Mittlerweile bieten einige Berliner Restaurants wie die Sternerestaurants Horváth und das Nobelhart & Schmutzig auch eine alkoholfreie Getränkebegleitung zu ihren Menüs. Was dann ausgeschenkt wird? Selbst gepresste Säfte, Limonaden und Shrubs. Im Horváth haben Jakob Petritsch und Sebastian Frank Getränke auf Gemüsesaftbasis mit Ölen und Reduktionen entwickelt, die perfekt auf das Menü abgestimmt sind, genau wie man es von einer Weinbegleitung erwartet – und ohne bescheuerte Namen. In welchen Restaurants und Bars ihr in Berlin noch leckere und vor allem alkoholfreie Drinks bekommt, verraten wir euch hier.

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