11 Highlights, die ihr euch bei der Langen Nacht der Museen nicht entgehen lassen solltet

© Kulturprojekte Berlin | Oana Popa

Wie ihr sicherlich schon mitbekommen habt, findet am 31. August wieder die Lange Nacht der Museen statt, für die 75 Museen der Stadt bis in die Nacht hinein öffnen. Mit nur einem Ticket habt ihr an diesem Tag Zutritt in alle Ausstellungshäuser, könnt bei Sonderveranstaltungen dabei sein und sogar den öffentlichen Nahverkehr (Berlin ABC) sowie die eigens organisierten Shuttle-Busse nutzen, um von A nach B zu kommen. Ganz schön smart, oder? Falls ihr in Anbetracht des riesigen Angebots den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen solltet, ist das kein Problem. Wir kredenzen euch vorab 11 Highlights, die ihr unserer Meinung nach nicht verpassen solltet. Voilà:

1. Eröffnung der Langen Nacht der Museen in der James-Simon-Galerie

Zur Einstimmung in einen wundervollen Abend, der ganz im Sinne von Kunst, Kultur und Geschichte steht, solltet ihr euch natürlich die Eröffnungsveranstaltung vor traumhafter Kulisse nicht entgehen lassen. Die findet dieses Jahr nämlich an der gerade neu eröffneten James-Simon-Galerie an der Museumsinsel statt. Auf der imposanten Freitreppe des David-Chipperfield-Baus gibt das Landesjugendballett der Staatlichen Ballettschule ihr Können zu den Klängen von Karl Jenkins' Streichersuite "Palladio" zum Besten. Must see!

18 Uhr | Eröffnung auf der Museumsinsel | James-Simon-Galerie | Eiserne Brücke, 10178 Berlin | Mehr Info

2. Periskope Walk vom The Temporary - Bauhaus-Archiv Berlin bis zur zur Neuen Nationalgalerie

Dieses Jahr ist das Bauhaus 100 Jahre alt geworden. Eine wichtige Wirkungsstätte der Bauhaus-Künstler und -Architekten war damals auch die Hauptstadt. Passend zur Langen Nacht der Museen startet in Berlin zum Jubiläumsjahr deshalb die "bauhauswoche berlin 2019". Um euch schon mal einzustimmen, könnt ihr hier zusammen mit dem Klangkünstler Rochus Aust und seinem Stromorchester durch die Straßen ziehen und durch sogenannte Periskope etwa in das Gropius-Haus am Hansaplatz oder über die Bauzäune des The Temporary - Bauhaus-Archiv Berlin in der Knesebeckstraße schauen. Los geht's um 18 Uhr dort, gegen 19.30 Uhr endet der Walk am Kulturforum .

18 Uhr | Periscope Walk | Start: Temporäres Bauhaus Archiv | Knesebeckstraße 1-2, 10623 Berlin | Mehr Info

3. Die Nineties mit der DJ-Legende Dr. Motte in der Alten Münze wieder aufleben lassen

In der multimedialen Ausstellung Nineties Berlin in der Alten Münze in Berlin-Mitte könnt ihr derzeit noch mal so richtig intensiv in die Subkultur der 90er abtauchen, die in Berlin in den ersten Jahren nach dem Mauerfall vielerorts von Party und Technobeats geprägt waren. Aktuell ist die Sonderausstellung "Dr. Mottes Loveparade" zu sehen. Anlässlich der Langen Nacht der Museen gibt es spezielle Führungen mit den Kuratoren der Schau. Und als besonderes Schmankerl legt ab 20:30 Dr. Motte himself auf und heizt euch mit seinen bekannten Hits ein. Wenn das mal kein verlockendes Angebot ist.

Führungen: 19, 20 & 23.30 Uhr | DJ-Set Dr. Motto: 20.30–21.30 | Nineties Berlin | Alte Münze | Molkenmarkt 2, 10179 Berlin | Mehr Info

4. "Summer of love" im Palais Populaire

Dass nicht nur die staatlichen Museen, sondern auch viele Unternehmen aus der Wirtschaft nachgezogen und stattliche Kunstsammlungen aufgebaut haben, ist bekannt. Mit dem PalaisPopulaire hat vergangenen Sommer eine der wichtigsten Unternehmenskunstsammlungen weltweit, nämlich der Deutschen Bank, an neuem Standort in Berlin eröffnet. Hier könnt ihr wechselnde Ausstellungen und tolle Veranstaltungen besuchen. Aktuell läuft die Show "Summer of Love", in der über 150 Objekte und Zeitdokumente aus dem legendären Sommer des Jahres 1967 präsentiert werden. Während der Langen Nacht der Museen könnt ihr von 18 bis 2 Uhr durch die Ausstellung schlendern.

18–2 Uhr | "Summer of Love" | PalaisPopulaire | Unter den Linden 5, 10117 Berlin | Mehr Info

5. Drucken und quatschen mit Erik Spiekermann

Erik Spiekermann ist zweifelsfrei einer der bekanntesten Grafiker Deutschlands und genau deswegen freuen wir uns riesig, dass wir gemeinsam mit euch einen exklusiven Druckworkshop bei ihm erleben können! Im Zuge der Langen Nacht der Museen baut Spiekermann vor der rekonstruierten Ausstellung von Moholy-Nagy von 1929 zur Zukunft der Typographie eine Druckmaschine auf und zeigt uns und euch, wie man damit umgeht.

18 – 19 Uhr | Typografie-Werkstatt mit Erik Spiekermann | Kulturforum, Ausstellungsraum 1. OG | Matthäikirchplatz, 10785 Berlin | Mehr Info

Erik Spiekermann

6. Jupiter, Saturn und Sterne beobachten auf der Archenhold-Sternwarte in Treptow

Mitten im Treptower Park liegt die Archenhold-Volkssternwarte, die nebenbei gesagt die älteste und größte ihrer Art ist. Sie verfügt nicht nur über ein Zeiss-Kleinplanetarium und besitzt gleich eine ganze Reihe moderner Teleskope, sondern auch das längste und beweglichste Linsenfernrohr der Welt. In stündlichen Vorführungen könnt ihr euch in Ruhe das Riesenfernrohr zeigen lassen und euch die Schönheit unseres Universums vor Augen führen. Ein Besuch lohnt sich allemal, versprochen!

18 – 24 Uhr | Archenhold-Sternwarte | Alt-Treptow 1, 12435 Berlin | Mehr Info

7. Auf den Spuren des umstrittenen Chirurgen Ferdinand Sauerbruch im Berliner Medizinhistorischen Museum

Auch das Medizinhistorische Museum der Charité Berlin, das mit einem historischen Krankensaal, einem Labor und jeder Menge pathologischen Präparaten (ihr braucht hier starke Nerven!) durch 300 Jahre Medizingeschichte führt, lädt zu halbstündlichen Expressführungen ein. Die Sonderausstellung namens "Auf Messers Schneide" geht momentan der Frage nach, ob der berüchtigte Chirurg Ferdinand Sauerbruch im OP während des zweiten Weltkrieges bei seinen Patient*innen wirklich keine Unterschiede machte oder vielleicht doch über die abscheulichen Menschenversuche in den Konzentrationslagern Bescheid wusste. Klingt fesselnd und absolut sehenswert!

18.30 – 0.30 Uhr | "Auf Messers Schneide" | Medizinhistorisches Museum der Charité |Charitéplatz 1, Eingang: Virchowweg 17, Mitte | Mehr Info

8. Holt euch Appetit in der C/O Berlin

Wer es bisher immer noch nicht geschafft hat, die tolle Ausstellung "Food for the Eyes" in der Galerie C/O Berlin im Amerika Haus zu besuchen, sollte diese Gelegenheit am Schopfe packen. Hungrige sind hier genau richtig, denn es dreht sich zumindest im bildlichen Sinne alles um das Thema Essen – ob in Stillleben, in der Mode- oder Werbefotografie. Zur Langen Nacht der Museen bietet die C/O drei geführte Touren durch die Werkschau an. Ach und echte Snacks gibt es natürlich auch!

Führungen: 18.30; 20.30; 22.30 | "Food for the Eyes" | C/O Berlin | Amerika-Haus,  Hardenbergstraße 22-24, 10623 Berlin | Mehr Info

9. "Mythos Germania — Vision und Verbrechen" in den Berliner Unterwelten

In der Dauerausstellung "Mythos Germania – Vision und Verbrechen" verhandeln die Berliner Unterwelten anhand eines Stadtmodells, welche ideologischen und baulichen Vorhaben während der NS-Zeit für die Welthauptstadt Germania vorgesehen waren. Eine Ausstellung gleich nebenan beschäftigt sich mit der sogenannten Nord-Süd-S-Bahn, Berlins einziger unterirdischer S-Bahnstrecke. 1934 gebaut, danach zerstört und 1945 überflutet, blieben zu DDR-Zeiten nur noch die bekannten "Geisterbahnhöfe" zurück. Wolltet ihr schon immer mal gemacht haben? Dann ist das eure Chance!

18 – 2 Uhr | „Mythos Germania — Vision und Verbrechen“ | Brunnenstraße 105, Mitte (Zwischenetage im U-Bahnhof Gesundbrunnen) | Mehr Info

10. Klaviermusik im Lichthof des Gropius-Baus lauschen

Wem nach einer sinnlichen Horizonterweiterung zumute ist, dem sei in der Langen Nacht der Museen das Klavierkonzert im Lichthof des Martin-Gropius-Baus empfohlen, das die Installation "Antoine’s Organ" des Künstlers Rashid Johnson zum Leben und neue Perspektiven erwecken soll. Die Arbeit setzt sich mit den Gegensätzen von Natur und Kultur auseinander. Das Ganze findet im Rahmen der aktuellen Ausstellung "Garten der irdischen Freuden" statt. Klingt doch ganz wunderbar, oder?

21 – 23 Uhr |Aktivierung von Rashid Johnsons Installation "Antoine’s Organ" | Gropius Bau | Niederkirchnerstraße 7, Friedrichshain-Kreuzberg | Mehr Info

11. Ein Besuch im Schloss Biesdorf

In Marzahn-Hellersdorf befindet sich die wunderschöne klassizistische Villa Biesdorf, in der immer wieder wechselnde Ausstellungen zu sehen sind. Zur Zeit widmet das Haus seine Aufmerksamkeit der Kunst der ersten Generation akademisch ausgebildeter Frauen an Berliner Kunstakademien. Vor ziemlich genau 100 Jahren waren diese nämlich erstmals für Frauen geöffnet. Kuratorin Ellen Kobe führt zur Langen Nacht der Museen durch die Schau und stellt die älteren Werke zeitgenössischen, weiblichen Positionen gegenüber.

20 Uhr | "KLASSE DAMEN! 100 Jahre Öffnung der Berliner Kunstakademie für Frauen" | Schloss Biesdorf | Alt-Biesdorf 55, Marzahn-Hellersdorf | Mehr Info

Tickets gibt es unter www.lange-nacht-der-museen.de, in den beteiligten Museen, in Verkaufsstellen und an Automaten der S-Bahn und der BVG, in den Berlin Tourist Infos und in den Hekticket-Filialen am Alexanderplatz sowie am Bahnhof Zoo.

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