Frühstücken, Kuchen essen und Wohnaccessoires shoppen im Café Schöngrau

© Daliah Hoffmann

Das erste Mal im Café Schöngrau – Coffee & Interior war ich im Sommer. Damals hatte das Café von Inhaberin Josephine Boesser gerade mal ein paar Tage geöffnet und trotzdem schon die ersten Stammgäste. Seitdem war ich ein paar Mal dort. Bei jedem Besuch, egal ob morgens zum Frühstück oder nachmittags auf ein Stück hausgemachten Kuchen, habe ich bekannte Gesichter aus der Nachbarschaft gesehen – ein Indiz dafür, dass sich das Schöngrau in kürzester Zeit zu einem echten Schöneberger Kiezcafé etabliert hat.

Nach mehreren Jahren in der Gastro hat sich Josephine 2019 in der Eisenacher Straße 79 den Traum vom eigenen Laden erfüllt. Eine One-Woman-Show ist das Schöngrau aber nicht unbedingt. "Den gefließten Tresen und die Holzhocker am Fenster hat meine Schwester Zora gemacht", erzählt Josephine. Gemeinsam mit ihrer Mutter hat sie das Interiorkonzept entwickelt. Den grünen Daumen hat sie von ihrer Tante, die in Kleinmachnow einen Blumenladen betreibt. In den ersten Wochen haben die Mama und eine der drei Schwestern noch fleißig mitgeholfen, mittlerweile gibt es aber ein kleines Team, das Josephine jeden Tag unterstützt.

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Betritt man das Schöngrau, fällt der erste Blick auf die Kuchenvitrine gegenüber der Eingangstür: Haselnuss-Süßkartoffelkuchen, klassischer Käsekuchen, Mini-Gugelhupf, Zitronenkuchen und vieles mehr. Besonders am Wochenende ist die Auswahl groß. Abgesehen von den Croissants sind alle süßen Backwaren selbstgemacht. Bei einem meiner Besuche gab es einen Croissant-Quark-Auflauf mit Beeren. "Nur weil ich die Croissants am nächsten Tag nicht mehr verkaufen kann, heißt es ja nicht, dass sie schlecht sind und weggeschmissen werden müssen." Natürlich hab ich ein Stück genommen. Lecker und nachhaltig! Apropos nachhaltig: Espresso to go gibt es im Schöngrau nicht. "Macht doch gar keinen Sinn!," findet Josephine und da hat sie vollkommen recht.

Ein echter Hingucker ist die Handhebel-Espressomaschine aus Edelstahl, an der Josephine und ihre Kolleginnen mit vollem Körpereinsatz Cappuccino, Flat White und Co. zubereiten. Der Kaffee kommt aus dem Wedding, genauer gesagt von der Kaffeerösterei Flying Roasters und schmeckt richtig gut. Einige der (Stamm)Kunden behaupten sogar, es gäbe hier in der Nähe keinen besseren.

Obwohl die Frühstückskarte im Schöngrau eher klein ist, hält sie für jeden etwas bereit. Für den kleinen Hunger gibt es karamellisierte Grapefruit oder Croissants mit hausgemachter Marmelade. Wer morgens nicht ohne Ei kann, für den gibt es Bio-Rührei in verschiedenen Variationen, Brotliebhaber*innen können zwischen Avocado-Hummus-Brot und belegten Broten & Bagels wählen und dann gibt es noch Granola und Porridge. Für letzteres entscheide ich mich. Die warme Porridge Bowl für kalte Tage wird mit Nüssen, Chia und saisonalem Fruchtkompott abgerundet. Im Sommer war es Rhabarber, im Winter sind es Zwetschgen. Auch wenn es nicht auf der Karte steht: Josephine kann das Porridge auch mit Hafermilch zubereiten. Einfach nachfragen.

© Daliah Hoffmann

Das Schöngrau hält, was der Name verspricht: ein schönes, in grau gehaltenes Café. "Grau muss nicht immer traurig sein", findet Josephine. Der beste Beweis dafür ist ihr Café. Helle und warme Grautöne an den Wänden, ein grauer Tresen mit gemusterten Kacheln und graue Dekoelemente. Frische und getrocknete Blumen, Kerzen und andere Wohnaccessoires setzen hier und da Farbakzente. Mir gefällt der Mix aus Café und Einrichtungsladen besonders gut. Könnte auch daran liegen, dass meine Leidenschaft für Wohnaccessoires fast genauso groß ist wie meine Leidenschaft für gutes Essen.

Während im vorderen Teil des Schöngrau das Café im Fokus steht, befindet sich hinten die Interior-Ecke. In dem große Regal stehen Teelichter, Vasen, Blumentöpfe, Kerzen, geflochtene Taschen, Schneidebretter und mehr. Im Gegensatz zu den kleinen Tischen vorne kann man es sich hier hinten an großen Holztischen gemütlich machen. Wem die rustikalen Holzmöbel besonders gut gefallen, kann diese auch direkt kaufen, Kartenzahlung ist ab 10 Euro möglich. Die meisten Möbel und Wohnaccessoires hat Josephine auf Flohmärkten oder in Antiquitätenläden in Holland gekauft. Es kommt nicht selten vor, dass zum Cappuccino oder Kuchen auch noch eine Blumenempore oder, wie in den letzten Wochen, ein Adventskranz aus getrockneten Blumen dazukommt.

Der hintere Raum vom Café Schöngrau mit Wohnaccessoires, Blumen und Kerzen
© Daliah Hoffmann
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Unbedingt probieren: den Porridge mit saisonalen Fruchtkompott und die hausgemachten Kuchen. Besonders lecker: Der Zitronenkuchen.

Veggie: Avocado-Hummus-Stulle, belegte Bagels & Brote, Grapefruit & Smoothies. Den Porridge gibt's auch mit Hafermilch.

Besonderheit des Ladens: Hier kann man nicht nur lecker essen, sondern auch shoppen. Alle Blumen, Wohnaccessoires und ein Großteil der Möbel können gekauft werden.

Mit wem gehst du hin: Frühstücks-, Kuchen-, Blumen-, und Interiorfans.

Für Fans vom: Bistro 1900, Betty'n'Caty und Nordliebe.

Preise: Kaffee zwischen 1,80 und 3,50 Euro. Frühstück zwischen 2,90 und 6,90 Euro. Kuchen zwischen 2,60 und 4 Euro.

Café Schöngrau – Coffee & Interior | Eisenacher Straße 79, 10823 Berlin | Mittwoch – Freitag: 09–18 Uhr, Samstag – Montag: 09–17 Uhr | Mehr Info

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