11 tolle Ausstellungstipps für die Berlin Art Week

© Insa Grüning

Die achte Ausgabe der Berlin Art Week ist in vollem Gange. Wir waren zur Eröffnung der Kunstwoche für euch in der Stadt unterwegs und haben hier 11 Tipps mit tollen Ausstellungen, Projekten und Events, die ihr euch dieses Wochenende und darüber hinaus nicht entgehen lassen solltet. Viel Spaß dabei!

1. Candice Breitz im n.b.k.

Die Video- und Fotokünstlerin Candice Breitz hat in diesem Jahr eine neue Arbeit zusammen mit dem Neuen Berliner Kunstverein (n.b.k) realisiert, die nun während der Art Week erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wird. Breitz lebt und arbeitet derzeit in Berlin und ist als scharfe Beobachterin zeitgenössischer und populärer Diskurse bekannt. In ihren Werken beschäftigt sie sich mit den in Debatten oft einhergehenden Widersprüchen und untersucht die "Dynamiken vertrauter Identitätsbildungen".

12.09. – 25.10.2019 | n.b.k. Showroom | Chausseestraße 128/129
10115 Berlin | Dienstag – Sonntag: 12—18 Uhr | Donnerstag: 12–20 Uhr | Eintritt frei | Mehr Infos

2. art berlin im Flughafen Tempelhof

Wie alles Andere ist auch die Kunstwelt unaufhaltsam in Bewegung. Neben immer neuen Künstler*innen bringt sie fortlaufend neue Arten der Präsentation hervor. Die Messe "art berlin"  überlässt diesen Entwicklungen freien Raum: Die klassischen Galerieauftritte ergänzend, geben Formate wie Special Projects oder der Salon besonderen Einzelpositionen und Orten eine Bühne. Und so kommen wir in den Genuss auch mal Illustratives des Berliner Künstlers Stefan Marx bei Karin Guenther und Ute Parduhn zu entdecken, sowie Projekte wie Spike, bekannt für das regelmäßig erscheinende  Printmagazin oder die Performance Agency, die mit einer Luftburg für die performative Bespielung sorgen, kennenzulernen. Ein bunter Rundumschlag all dessen, was aktuell in der Kunst so los ist.

12.09. – 15.09. 2019 | art berlin | Flughafen Tempelhof, Hangar 5+6 | Eingang über Tempelhofer Damm 45, 12101 Berlin | 11–19 Uhr | Tageskarte 22 Euro, ermäßigt 16 Euro | Mehr Info

art berlin, Berlin Art Week 2019
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3. Statista. Staatskunst, Pionniernutzung, Repräsentation

Über dem ehemaligen Haus der Statistik am Alexanderplatz, das normalerweise leersteht, prangt seit einiger Zeit der Schriftzug Allesandersplatz. Und es scheint, als würde hier wieder Leben einkehren. Seit Mai diesen Jahres untersucht dort nämlich das Projekt STATISTA, wie gemeinwohlorientierte Zwischennutzung und Stadtentwicklung in Zukunft gelingen kann. Ein Grund, warum Studierende und Kulturschaffende sich hier treffen? Die Ateliersituation in Berlin gestaltet sich immer schwieriger, der soziokulturelle urbane Raum wird immer knapper. Zu den hochkarätigen Beteiligten zählen unter anderem das ZK/U, KW Kunstwerke, raumlabor, Labrk3000 und Bernadette La Hengst.

11.09. – 16.09.2019 | Statista Präsentationswoche | Ehemaliges Haus der Statistik | Karl-Marx-Allee 1, 10178 Berlin | Eintritt zu allen Veranstaltungen frei | Mehr Info

Haus der Statistik, Alexanderplatz, Berlin Art Week
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4. Sammlung Boros Werkpräsentation im Bunker

Wie bereits in den vergangenen Jahren öffnen auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Privatsammlungen ihre Pforten während der Art Week. Wer sich vielleicht schon seit längerem vorgenommen hat, endlich mal die Kollektion im umgebauten Boros Bunker anzuschauen, hat dieses Wochenende die Gelegenheit dazu. Zu sehen sind in der mittlerweile dritten Werkpräsentation vor allem Arbeiten internationaler Künstler, die von 1990 bis heute gewirkt haben, darunter auch neu erworbene. Mit dabei sind Martin Boyce, Andreas Eriksson, Guan Xiao, He Xiangyu, Uwe Henneken und viele mehr.

14.09–15.09.2019 | Sammlung Boros | Bunker | Reinhardtstraße 20, 10117 Berlin | Sonderöffnungszeiten: 10–18 Uhr | 15 Euro | Mehr Infos

5. AD House of Crafts im Magazin der Heeresbäckerei

Es gibt sie noch, die guten Dinge. Doch wer stellt sie her – und vor allem: wie? Das fragt die Zeitschrift und digitale Plattform AD an diesem Wochenende während eines Events in der Heeresbäckerei. Auf über 600 Quadratmetern könnt ihr traditionellen Manufakturen im AD House of Crafts bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen und euch in einer eigens kuratierten Ausstellung weiter über die Vielfältigkeit des Handwerks in verschiedenen Bereichen informieren.

13.09–15.09.2019 | AD House of Crafts | Magazin in der Heeresbäckerei |Köpenicker Straße 16, 10997 Berlin | 12–20 Uhr | Eintritt frei | Mehr Infos

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6. Berlin Art Prize 2019

Nach fünf Gruppenausstellungen gönnt sich der Berlin Art Prize in ihrer sechsten Ausgabe etwas Neues. Anstelle einer zentralen Ausstellung werden die neun Nominierten an neun unterschiedlichen Orten ausgestellt. Zusätzlich lohnt sich ein Blick ins Begleitprogramm. Anlässlich des 30. Jahrestag des Mauerfalls wird beispielsweise am 14. September mit Blick auf die Mediaspree gefragt, wie Gemeinschaften und Räume für die Kunst erhalten bleiben können. Ein Anliegen, das dem Berlin Art Prize ja neben einigen anderen ein sehr wichtiges ist.

Bis 27.09 | Berlin Art Prize | Am Flutgraben, 10997 Berlin | Preisverleihung mit Party am 14.09,  ab 21 Uhr | Mehr Info

7. AMOUR im TROPEZ

Das TROPEZ ist eigentlich ein Kiosk in dem wunderschönen Sommerbad Humboldhain. Seit mehreren Saisons könnt ihr dort, wo man sonst nur Pommes Rot/Weiß und 'ne Coke bestellt hat, allerdings auch Kunst angucken. Nele Heinevetter hat das Bistro mit Blick auf den großen Pool und die Wasserrutsche in einen Ort der künstlerischen Begegnung verwandelt. Noch bis zum 29. September seht ihr im Rahmen der Sommerausstellung AMOUR unter anderem Arbeiten von der bekannten Fotografin Kira Bunse oder Gili Avissar in einzigartiger Kulisse.

Bis 29.09.2019 | AMOUR | TROPEZ im Sommerbad Humboldthain | Wiesenstraße 1, 13357 Berlin | Regulärer Eintritt ins Freibad | Täglich 14–17 Uhr | Mehr Info

Tropez, Freibadkiosk im Sommerbad Humboldthain
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8. "Durch Mauern gehen" im Martin-Gropius-Bau

Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Mauerfalls, der diesen Herbst insbesondere in Berlin gefeiert und mit vielen Sonderveranstaltungen bedacht wird, widmet sich pünktlich zur Art Week auch der Gropius Bau diesem Thema. Die Gruppenausstellung Durch Mauern gehen, kuratiert von Sam Bardaouil und Till Fellrath, untersucht multimedial auf Teilung und Spaltung basierende Machtstrukturen. Immer wieder geht es auch um die Fragen, wie sich damit einhergehende Erfahrungen auf individueller sowie kollektiver Ebene auswirken.

12.09.2019 – 12.01.2020 | "Durch Mauern gehen" | Gropius Bau | Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin | Mittwoch – Montag: 10–19 Uhr | 15 Euro, ermäßigt 10 Euro | Mehr Info

Gropius Bau, Durch Mauern gehen
Jose Dávila, Untitled im Gropius Bau © Insa Grüning

9. Bettina Pousttchi in der Berlinische Galerie

In der Berlinischen Galerie startet mit der Art Week die Ausstellung "In Recent Years", die Arbeiten der in Berlin lebenden Künstlerin Bettina Pousttchi zeigt. Einigen wird ihr Name noch ein Begriff sein, denn sie war es, die einst die komplette Fassade der Temporären Kunsthalle (die stand da, wo heute das neue Stadtschloss steht) mit einer Fototapete verhängt hatte, auf der der abgerissene Palast der Republik zu sehen war. Dieser riesigen Installation namens "Echo" und anderen Arbeiten der Künstlerin, etwa ihren Metallskulpturen, wird man in dieser Retrospektive wiederbegegnen.

12.09.2019 – 06.04.2020 | Bettina Pousttchi: "In Recent Years" | Berlinische Galerie | Alte Jakobstraße 124–128, 10969 Berlin | 12 Euro, ermäßigt 9 | Mehr Info

Bettina Pousttchi in der Berlinischen Galerie
Skulpturen von Bettina Pousttchi in der Berlinischen Galerie | © Insa Grüning

10. No Photos on the Dancefloor bei C/O Berlin

Nach dem Fall der Mauer verwandelten sich in Berlin leerstehende Gebäude, Fabriken und Kellerabteile in Orte des Exzess, der Kunst und des Lebens: Clubs, Bars, Galerien, Ateliers, Studios, junge Kreative eroberten die frisch wiedervereinte Stadt. No Photos on the Dance Floor dokumentiert die Berliner Clubszene der letzten 30 Jahre und zieht euch mit Fotografien, Film, Projektionen und Musik in den Bann der Nacht – beteiligt waren unter anderem Wolfgang Tillmans, Marcel Dettmann oder Sven Marquardt.

13.09. – 30.11.2019 | Hardenbergstraße 22, 10623 Berlin | 11–20 Uhr | 10 Euro, ermäßigt 6 Euro| Mehr Info
© Unsplash | Raphael Schaller

11. Thomas Scheibitz im Museum Berggruen

Thomas Scheibitz schaut gern in die Vergangenheit. Die Arbeiten des deutschen Malers sind meist spannende Referenzen aus der Kulturgeschichte – vor allem der Kubismus hat es dem Maler angetan. Seiner Meinung nach, die radikalste und prägendste Strömung der Kunstgeschichte. Das Museum Berggruen, dem großen Picasso und seiner Zeit gewidmet, stellt jetzt den noch jüngeren dem Altmeister gegenüber und untersucht deren Gemeinsamkeiten. Die finden sich vor allem in der visuellen Sprache: Die Flächigkeit und Lebhaftigkeit lassen die Gemälde zu architektonischen Skulpturen werden.

14.09.2019 – 02.02.2020 | Montag – Freitag: 10–18 Uhr | Samstag & Sonntag: 11–18 Uhr | Museum Berggruen | Schloßstraße 1, 14059 Berlin | 10 Euro, ermäßigt 5 Euro | Mehr Info

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