Einmal im Monat restlos glücklich sein: Pop-Up-Dinner aus geretteten Lebensmitteln
Eine lange, weiß gedeckte Tafel erstreckt sich zwischen bepflanzten Hochbeeten, Töpfen und hohen Zucchini-Ranken. Mitten in den Prinzessinnengärten findet das Pop-up-Dinner von Restlos Glücklich statt, einem Verein, der sich seit der Gründung 2014 der Verwertbarkeit und Wertschätzung von Lebensmitteln verschrieben hat.
Mit der übergeordneten Idee, Bildungsarbeit im Bereich Lebensmittelverwertung zu fördern, fanden schon 2015 nach einem erfolgreichen Crowdfunding die ersten öffentliche Dinner-Abende statt, mit dem der Verein zusätzlich Geld für Bildungsprojekte generierte. Von 2016 bis zum Herbst 2018 bespielte Restlos Glücklich sogar eigene Lokale, zu Anfang in der Kienitzer Straße, dann am Maybachufer, die jedoch seit Ende 2017 geschlossen sind.
Stattdessen beglückt das Restlos-Glücklich-Team seine Gäste seit Anfang des Jahres mit Pop-up-Dinnern, die einmal pro Monat stattfinden – meist am ersten Samstag des Monats. Das nächste Dinner wird am Samstag, den 4. August, wieder in den Prinzessinnengärten stattfinden. Weitere Termine sind hier oder auf Facebook einzusehen.
„Wir haben gemerkt, dass Pop-up-Dinner-Abende besser zu unseren Strukturen als überwiegend ehrenamtlich organisierter Verein passen als der bisherige Restaurantbetrieb. Deshalb gehen wir von nun an diesen Weg“, erklärt Leoni Beckmann, eine der Gründerinnen des Vereins.
Zur kulinarischen Beglückung kocht die Köchin Maria Wagner den Gästen an der Prinzessinnen-Tafel ein Drei-Gänge-Menüs aus geretteten Lebensmitteln. An diesem Abend servieren die ehrenamtlichen Helferinnen von Restlos Glücklich Ingwer-Möhren-Hummus und Kapern-Zitronen-Butter mit Brot und Salat als Amouse Bouche.
Zur Vorspeise folgt ein scharfer Melonen-Gurkensalat mit Hoisin-Limettensoße, Koriander und Erdnüsse. Als Hauptspeise wird ein Reisnudelsalat mit Gemüse in Tempurateig gereicht. Zum Nachtisch zaubert Maria Dattel-Ingwer-Pfirsich-Kokos Semifreddo sowie Erdbeer-Basilikum-Minze Semifreddo an Waldmeistergelee, Erdbeeren und Waffeln – die, so erfährt man später, aus geretteten Lasagnen-Blättern improvisiert wurden.
Nach dem regionalen Birnenschnaps, der das Menü abrundet, erklärt Leoni: „Wir haben entschieden, dass wir unseren Fokus ab jetzt auf unsere Bildungsprojekte legen möchten. Wir glauben, dass wir damit noch mehr Menschen für einen wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln begeistern können. Deshalb bieten wir jetzt verstärkt Workshops und Kochkurse – insbesondere für Kinder – aber auch für Jugendliche und Erwachsene an.“
Eine ganze Reihe verschiedener Bildungsprojekte laufen bereits, darunter Workshops an Schulen sowie im Museum. Dieses Jahr veranstaltete das Restlos-Glücklich-Team ihre eigen konzipierten Lebensmittel-Workshops unter anderem an der Gemeinschaftsschule Campus Rütli in Berlin oder an der Pappelhof Gesamtschule im Förderzentrum für geistig und körperlich behinderte Kinder. Wer solche Projekte unterstützen möchte, sollte unbedingt beim nächsten Dinner dabei sein.