11 tolle Bücher, die ihr entspannt am See lesen könnt

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Ich liebe lesen, aber wenn ich gemütlich am See in der Sonne liege, hin und wieder planschen gehe und nicht allzu konzentriert bin, muss ich zugegebenermaßen nicht unbedingt Dostojewski lesen. Wer genauso wie ich, am See lieber etwas Leichteres liest, und noch auf der Suche nach dem perfekten Urlaubsroman ist, wird in dieser Liste sicher fündig.

Tino Hanekamp: "Sowas von da"

Tino Hanekamp, heute Mitbegründer und -inhaber des Übel & Gefährlich in Hamburg, gründete vor ein paar Jahren quasi aus Versehen mit seinem Kumpel den Musikclub "Weltbühne", der dann allerdings wieder abgerissen wurde. Und genau das droht auch seinem Protagonisten Oskar. Der Club, den er gemeinsam mit seinem Kumpel Pablo eröffnet, steht vor der Schließung, in der Silvesternacht soll die letzte große Party stattfinden. Während Pablo Geld, das sie nicht haben, für Champagner-Brunnen und MDMA-Bowle ausgibt, wird Oskar von Kiez Kalle bedroht und auf viel Geld erpresst. Sehr viel Geld. Bevor im Sommer 2018 die von Jakob Lass ("Love Steaks" und "Tiger Girl") gedrehte Verfilmung in die Kinos kommt, solltet ihr schnell noch das Buch lesen.

Tino Hanekamp | "Sowas von da" | erschienen im KiWi Verlag | 304 Seiten

Marc-Uwe Kling: "Quality Land"

Marc-Uwe Kling ist das vielleicht Lustigste, das die Berliner Leselandschaft gerade zu bieten hat. Nach seinem riesigen Erfolg mit der Känguru-Trilogie schenkt er uns jetzt einen herrlich dystopischen Roman. "Quality Land" ist eine Mischung aus der Netflix-Serie "Black Mirror", George Orwells "1984" und dem trockenen Klingschen Humor, in den wir uns schon beim Känguru verliebt haben. Wir begleiten den Protagonisten Peter Arbeitsloser auf seinem Kampf gegen ein System, in dem man per TouchKiss bezahlt, über eine App mit seinem Partner Schluss macht und das gerade kurz davor ist, einen Roboter zum Präsidenten zu wählen. Klingt verrückt, ist es auch und es macht wahnsinnig Spaß es zu lesen.

Marc-Uwe Kling | "Qualityland" | erschienen bei Ullstein | 384 Seiten

Michel Houellebecq: "Lanzarote"

Der französische Angestellte Michel beschließt seine Ferien auf Lanzarote zu verbringen, wo er den belgischen Polizisten Rudi und das lesbische deutsche Pärchen Barbara und Pam kennenlernt. Während ihn mit Pam und Barbara ein wilder Dreier verbindet, gerät Rudi an eine religiöse Sekte und landet später vor Gericht. Houellebecq zeigt all die Abgründe der heutigen Zeit und braucht dafür nicht einmal mehr als die Länge einer Erzählung.

Michel Houellebecq: "Lanzarote" | erschienen im Rowohlt Verlag | 96 Seiten

Paul Auster: "Man in the Dark"

Es ist eine Mischung aus skurrilen Zeitsprüngen, surrealen Zwischenwelten und einer wahnsinnig schönen Familiengeschichte. Nach einem schlimmen Unfall versucht der 72-jährige Protagonist August Brill alles Schlechte zu vergessen: den Tod seiner geliebten Frau, den Mord am Partner seiner Enkelin und die zerbrochene Ehe seiner Tochter. Er flieht in Parallelwelten, in denen all das nicht existiert, schwelgt mit seiner Enkelin in Erinnerungen an seine Frau und erzählt die Geschichte ihrer Liebe mit allen Höhen und Tiefen so einfühlsam und wunderschön, dass man insgeheim ein bisschen neidisch ist.

Paul Auster | "Man in the Dark" | erschienen bei Faber & Faber | 192 Seiten

Thees Uhlmann: "Sophia, der Tod und ich"

Wenn man sich etwas nicht wünscht, dann ist es wohl die letzten Tage mit dem Ex-Partner und dem Tod zu verbringen. Genau das blüht allerdings dem Protagonisten des Debütromans von Sänger Thees Uhlmann, denn bei dem steht plötzlich der Tod vor der Tür. Gemeinsam mit dem Tod und seiner Ex-Freundin Sophia macht er sich auf den Weg zu seiner Mutter und seinem Sohn, den er seit Jahren nicht gesehen hat. Es wird diskutiert, über die wichtigen Fragen des Lebens gesprochen und der Tod trinkt zum ersten Mal Kaffee und währenddessen ist man selbst ständig wahnsinnig berührt und amüsiert zugleich.

Thees Uhlmann | "Sophia, der Tod und ich" | erschienen im KiWi-Verlag | 320 Seiten

Takis Würger: "Der Club"

Takis Würger begann seine Karriere als Berichterstatter aus Afghanistan, Libyen und dem Irak für das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" und gewann mit seinen Reportagen zahlreiche Preise. 2013 kündigte er seinen Job, studierte in Cambridge Ideengeschichte und sammelt scheinbar hauptberuflich Mitgliedschaften in namenhaften Clubs wie dem Hawk's Club, einer geheimen Drinking Society und dem Pitt Club. Und genau in diesem Umfeld der Upper Class Großbritanniens spielt auch sein Debüt-Roman "Der Club", in dem der aus einfachen Verhältnissen stammende Hans Stichler mit einem Stipendium nach Cambridge kommt, sich in die reiche Charlotte verliebt, Mitglied des elitären Pitt Clubs wird und entdeckt, dass die High Society Englands einige Geschichten lieber unter Verschluss hält.

Takis Würger | "Der Club" | erschienen bei Kein & Aber | 240 Seiten

Ferdinand von Schirach: "Strafe"

Ferdinand von Schirach ist der Meister des Weglassens und des klaren Erzählens, auch wenn die Geschichten manchmal erschütternd sind. In seinem im März 2018 erschienen Kurzgeschichten-Band "Strafe" beschreibt er als äußert menschlicher und empathischer Erzähler zwölf Schicksale, die einem ebenso wie die beiden Vorgänger "Verbrechen" und "Schuld" zeigen, wie schwer es ist, einem Menschen gerecht zu werden und zwischen Gut und Böse zu urteilen.

Ferdinand von Schirach | "Strafe" | erschienen im Luchterhand Verlag | 192 Seiten

David Forster Wallace: "A Supposedly Fun Thing, I'll never do again"

Des einen Freud' ist des anderen Leid: Während sich sicherlich einige (vorzugsweise die Generation 60+) über eine siebentägige Luxuskreuzfahrt freuen würde, ist es für den Autor David Forster Wallace die perfekte Definition von Hölle. Im Auftrag des Harpers Magazine begibt er sich dennoch auf den Dampfer und erzählt anschließend herrlich komisch von Erwachsenen, die fragen, wann das Mitternachtsbuffett eröffnet und ob die Crew-Mitglieder eigentlich an Board schlafen. Seine Gedanken sind definitiv lesenswert – und heilsam für alle, die doch kurz mit dem Gedanken spielten, eine Kreuzfahrt zu machen.

David Forster Wallace | "A Supposedly Fun Thing, I'll never do again" | erschienen im Little Brown & Co Inc Verlag | 368 Seiten

Edgar Rai: "Nächsten Sommer"

Eigentlich wollten die drei Freunde Marc, Felix und Bernhard nur zusammen fernsehen, doch plötzlich finden sie sich in Marcs VW-Bus auf dem Weg nach Südfrankreich wieder. Unterwegs werden sie von der Polizei gejagt, treffen auf gebrochene Herzen und stellen sich derweil nur eine wichtige Frage: Was ist das Leben? "Nächsten Sommer" ist ein großartiges Coming-of-Age-Roadmovie im Buchformat.

Edgar Rai | "Nächsten Sommer" | erschienen im Kiepenhauer Verlag | 236 Seiten

Jörg Fauser: "Rohstoff"

Was für unsere Generation das turbulente Leben des Benjamin von Stuckrad-Barre, ist Jörg Fauser für seine Generation: Vom Junkie, zum Kommunarde, bis zum Hausbesetzer durchlief Fauser bzw. sein Alter Ego Harry Gelb gefühlt alle möglichen Stationen der wilden 60er und 70er Jahre, um schließlich Schriftsteller zu werden.

Jörg Fauser | "Rohstoff" | erschienen im Diogenes Verlag | 336 Seiten

Kate Tempest: "The Bricks that Built the Houses"

Kate Tempest ist nicht nur eine wahnsinnig großartige Rapperin und Lyrikerin, sondern auch eine klasse Autorin. In ihrem Debüt-Roman "The Bricks that Built the Houses" wirft sie uns direkt in das wilde Herz der Großstadt. Wir begleiten die Freunde Becky, Pete, Leon und Harry im Rausch aus Freundschaft, Begehren, Liebe und Leben.

Kate Tempest | "The Bricks that Built the Houses" | erschienen im Bloomsbury Verlag | 399 Seiten

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