11 Orte in Berlin, die sich immer noch nach DDR anfühlen

In Berlin lässt sich an vielen Orten die Ära der DDR nachempfinden. Mach' eine Trabifahrt auf der Karl-Marx-Allee, steige die Leiter des DDR-Wachturms hinauf und erlebe die gleiche Aussicht wie die Grenzgänger oder genieße einfach eine Currywurst in der Volkskammer. Entdecke das tägliche Leben hinter beziehungsweise vor (eine Frage der Betrachtung wie so häufig) der Berliner Mauer! Hier hast Du schon mal einen kleinen Vorgeschmack.

© Trabant Berlin

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Schnapp Dir einen Trabi in Berlin

Schnapp Dir einen Trabant und fahre die Karl-Marx-Allee runter, um das echte Gefühl des Ostens zu bekommen. Mehr DDR geht fast nicht. Hier kannst Du verschiedene Sehenswürdigkeiten erleben, wie den Strausberger Platz, das Kino International und das Café Moskau.

© Matze Hielscher

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Führung durch die Volksbühne

Die alte Volksbühne wurde während des Zweiten Weltkriegs fast vollständig zerstört und Anfang der 50er als hauptstädtisches Theater im puristischen Stil wieder aufgebaut. 1975 feierte hier “Die Schlacht” des subversiven Dramatikers Heiner Müller seine Premiere, das sich trotz lauter Kontroversen ganze 10 Jahre lang im Spielplan behaupten konnte. An diesem Sonntag bietet die Volksbühne eine 90-minütige Führung an, bei der Interessierte nicht nur die Möglichkeit haben, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, sondern auch alles über die Architektur, die Bühnentechnik und die bewegte Geschichte des Theaters zu erfahren. Der Gang durch Castorfs heilige Hallen kostet sozialistisch günstige 3 Euro.

© Berta Berlin

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Trinken in der Gaststätte W. Prassnik

Diese Gaststätte W. Prassnik ist eine authentische Eckkneipe in Berlin Mitte, die ein Gin Tonic für unter 5 Euro anbietet, ganz zu schweigen von echtem Bier. Hier findest Du den Charme einer deutschen Kneipe mit DDR-Flair; wer rauchen will, muss nicht mal mal rausgehen.

© Marina Beuerle

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Theater gucken im berüchtigten Berliner Ensemble

Das Berliner Ensemble wurde 1949 von dem Dramatiker Bertolt Brecht und Helene Weigel in Ost-Berlin gegründet. Brechts Dramen beinhalten bewusst keine klassischen Held*innenfiguren, denn er wollte als Regisseur und Dramaturg keine sozialistischen Held*innen schaffen. Eine Haltung, mit der er zu DDR-Zeiten immer wieder provozierte. Ein Besuch des Berliner Ensembles lohnt sich schon allein wegen des wunderschönen Theatersaals.

© Insa Grüning

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60er-Jahre-Charme im Kino International

Im Kino International feierten seit den frühen 1960ern zahlreiche internationale Filme ihre DDR-Premiere. Zu Erstaufführungen von heimischen Filmproduktionen ließen sich auch Mitglieder des Politbüros blicken. Da es nur einen einzigen Kinosaal gibt, ist die Filmauswahl sehr begrenzt. Dafür lohnt sich ein Besuch allein schon, um bei einem Drink das 60er-Jahre-Flair des Foyers und die Aussicht durch die riesigen Panoramafenster zu genießen. Dank seiner Architektur wurde das Kino International auch schon selbst zum Drehort: In der erfolgreichen Netflix-Serie "The Queen's Gambit" diente die Panorama-Bar im oberen Stockwerk des Kinos als Restaurant in dem Hotel, in dem Protagonistin Beth bei ihrer Reise nach Moskau übernachtet.

© Berta Berlin

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DDR-Einrichtungsklassiker in der Gallery Central

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebiet um den Strausberger Platz fast vollständig zerstört. Die DDR-Führung begann daher mit dem Bau neuer sozialistischer Häuser im Stil des sozialistischen Klassizismus. Einer der Architekten war Hermann Henselmann. Die Baustelle am Strausberger Platz war Ausgangspunkt für die Streiks gegen die gestiegenen Arbeitsnormen in der DDR, bekannt als der Aufstand in Ost-Berlin am 17. Juni 1953. Heute kannst Du die ehemalige DDR auch vor Ort anfassen, indem Du die Galerie Central Berlin besuchst. Hier findest Du originelle Einrichtungsklassiker und charmante Alltagsgegenstände aus der DDR.

© Berta Berlin

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Deftig essen in der Volkskammer

Auch fast 30 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer wird hier wie in der DDR gekocht. Neben dem authentischen Interieur finden sich kulinarische Highlights der DDR wie Würzfleisch mit Dresdner Worcestersoße, Jägerschnitzel mit Spirelli, Schweinesteak Letscho und natürlich Goldbroiler. Guten Appetit!

© Jörg Moser-Metius

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Auf den DDR-Wachturm klettern

In der Nähe des Potsdamer Platzes befinden sich die letzten Relikte von über 400 Wachtürmen aus der DDR-Zeit. Einfach die Leiter hochklettern und den Standpunkt eines DDR-Grenzsoldaten einnehmen. Dieser Wachturm ist ein Berliner Geheimtipp.

© Berta Berlin

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Drinks im historischen Ambiente in der Upside Down Bar

Die Upside Down Bar findet ihr im historischen Ermelerhaus. Zu Zeiten der DDR war das Ermelerhaus die erste Adresse für internationale Diplomaten. Das Rokoko-Gebäude aus dem 17. Jahrhundert ist mit Stuck-Ornamenten verziert, hat hohe Deck, einen kleinen Hof und an den Wänden Werke von Georg Baselitz.

© Funkhaustour Berlin

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An einer Führung durch das ehemalige DDR-Funkhaus teilnehmen

Das Funkhaus Nalepastraße ist eines der spannendsten Gebäude Schöneweides. Von 1956 bis 1990 hatte der Rundfunk der DDR hier seinen Sitz, heute sind darin immer noch Studios, aber auch Ateliers. In den vergangenen Jahren wurden hier auch immer wieder Festivals veranstaltet – wie beispielsweise das zauberhafte People Festival des Michelberger Hotels. Auf einer geführten Tour könnt ihr euch die heiligen Hallen selbst anschauen, zum Beispiel den großen Sendesaal, den Pillensaal und die Milchbar.

© Insa Grüning

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Im Zeiss-Großplanetarium Hörspiele hören und Sterne gucken

Seit seiner Wiedereröffnung glänzt das Zeiss-Planetarium in Prenzlauer Berg mit einer 360°-Videoprojektorkuppel, die ein kuppelfüllendes Videobild des Sternenhimmels erzeugt und euch so dreidimensional durch das Universum reisen lässt. Verrückt! Zudem gibt's tolle Programme unterm Sternenhimmel, wie etwa "Die drei ???"-Abende. Auch Kinofilme stehen auf dem Programm: Passend zur Location laufen dort zum Beispiel Klassiker wie "E.T." und "Alien", aber auch aktuelle Streifen wie "Oppenheimer" und "Asteroid City". Lohnt sich, wenn ihr mal Raum und Zeit vergessen wollt.

  • Zeiss-Großplanetarium Prenzlauer Allee 80, 10405 Berlin
  • Dienstag: 09–14 Uhr | Mittwoch & Donnerstag: 09–14 Uhr & 15–20 Uhr | Freitag: 09–12.30 Uhr & 15–22 Uhr | Samstag: 10.30–22 Uhr | Sonntag: 10–20 Uhr
  • Eintritt: ab 9,50 Euro, ermäßigt 7,50 Euro

Titelfoto: © Ilona Hartmann

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