Gemalt oder fotografiert? Diese Bilder zeigen Berlins Monumente aus einer neuen Perspektive

© Florian Lonicer

Ist es Fotografie? Ist es expressionistische Ölmalerei? Bei dem Bild der Weltzeituhr am Alexanderplatz von Florian Lonicer ist man sich auf den ersten Blick nicht sicher, mit welcher Technik der Künstler gearbeitet hat. Das Motiv ist zwar unverkennbar, aber die Umrisse sind verschwommen, die Farben fließen vielschichtig ineinander und die Menschen und umliegenden Gebäude sind nur schemenhafte Schatten. So, als hätte jemand das Vergehen der Zeit mit einem Druck auf den Auslöser sichtbar gemacht – melancholisch, erhaben und dennoch zeitlos.

Und tatsächlich, den Auslöser hat Florian Lonicer oft betätigt für seine Bilderserie "Blickwinkel", denn die Bilder sind Fotografien – allerdings nicht nur eine, sondern in vielen Schichten übereinandergelegt, aufgenommen aus verschiedenen Blickwinkeln. Die Motive sind alte Bekannte im Berliner Stadtbild: der Fernsehturm, das Reichstagsgebäude, das Rote Rathaus, der Potsdamer Platz und noch viele Bauwerke mehr, die täglich von vielen, vielen Menschen gesehen, betreten und fotografiert werden – immer aus ihrem ganz persönlichen Blickwinkel.

Genau das war auch Ziel des Fotografen, der gebürtig aus Osnabrück kommt und 2013 nach Berlin zog: die unterschiedlichen, subjektiven Blickwinkel zu zeigen, mit denen Bewohner und Besucher die Stadt wahrnehmen. Aus diesem Mosaik an Perspektiven setzte er digital seine Berlinansichten zusammen. Im Restaurant Z in Kreuzberg könnt ihr noch bis Ende Juni 7 der insgesamt 25 Fotos aus der Nähe betrachten.

Eingang des Zoos

© Florian Lonicer

Berliner Dom

© Florian Lonicer

Brandenburger Tor

© Florian Lonicer
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