11 ziemlich erotische Orte in Berlin

Berlin ist voller Sex. Dirk Engelhardt ist freier Journalist, Buchautor, Reiseblogger und Foodtourveranstalter und fand es seltsam, dass es bei der immensen Zahl an Berlin-Reiseführern keinen einzigen brauchbaren Sex-Guide gab. Also hat er einfach selbst einen geschrieben: "69 erotische Orte in Berlin" heißt das schmale rote Büchlein, das in zwei Wochen auch auf Englisch erscheint. Als besonders "erotisch" würde er Berlin allerdings dennoch nicht bezeichnen. "Es ist vielmehr so, dass man in Berlin alle möglichen Arten von Erotik ungehemmter ausleben kann, als in vergleichbaren Metropolen." Hier sind 11 Orte in Berlin in denen es heftig knistert – von gemütlichen Kuschelpartys bis zur Fetischparty im Kellergewölbe mit Eisenkäfig.

© Stocksnap

1
Kuscheln und gekuschelt werden bei der Kuschelparty

Von fremden Menschen an verschiedenen Stellen am Körper berührt zu werden, scheint eine der letzten Unwägbarkeiten der westeuropäischen Zivilisationsgesellschaft zu sein. Bei  den Kuschelpartys geht es aber genau darum. Körperkontakt, aber ohne Sex. In Vierergruppen darf jeder eine Streichelmassage empfangen, und zwar fünf Minuten lang von sechs Händen gleichzeitig. Die Massagegruppen liegen auf Matratzen, vereinzelt sind wohlige Seufzer zu hören.

© gildas_f | Flickr(CC BY 2.0

2
Erotische Fotografien in der Helmut-Newton-Stiftung

In den 50er- und 60er-Jahren arbeitete Newton vornehmlich als Modefotograf für bekannte Magazine in New York, London und Paris. Er schuf einen eigenen Stil, der sich durch seine erotischen, bisweilen in Sado-Maso und Fetisch abdriftende Kontexte auszeichnete. Markantester Punkt im Haus ist der großzügige Treppenaufgangen, wo die "Big Nudes" hängen.

© Sandra Chung

3
Stilvoll entblättern in der Berlin Burlesque Academy

Burlesque ist für viele der Inbegriff von Sinnlichkeit, Selbstbewusstsein, Spaß und Lebensfreude. Das charakteristische Ausziehen der hohen Nylonstrümpfe, das verführerische in Szene setzen einzelner Requisiten wie dem langen Handschuh oder der erotische Tanz mit riesigen Federfächern sind nur einige Bewegungen, die zum Burlesque-Tanz gehören und in der Berlin Burlesque Academy erlernt werden können.

© Schwules Museum* | CHROMA Istanbul

4
Zur Geschichtsstunde im schwulen Museum*

Es wurde gegründet im Jahr 1985 und beschäftigt sich mit schwuler, lesbischer und bisexueller Kultur. Auch abseitigen Themen widmet sich das Museum mit Inbrunst: etwa einer Ausstelung über Krista Bernstein, der "Grande Dame der pornografischen Performance und der Vorreiterin des sexpositiven Feminismus". Nebenbei ist das Museum das einzige Schwule Museum der Welt. Der Stern hinter dem Namen bedeutet, dass das Museum auch den Bereich für Lesben und Bisexuelle einschließt.

© Kate Bellm für Kaviar Gauche

5
Dessous aus Latex Bei Très Bonjour

Latexmode, die früher schon mal in die Schmuddelecke geschoben wurde, ist salonfähig geworden und wird von Stylisten in aller Welt geordert. Sogar Katy Perry ließ sich mit Latex-Mode von Très Bonjour einkleiden. "Latex sieht künstlich und futuristisch aus, und ist doch ein reines Naturprodukt", sagt Viola Jäger, die Très Bonjour im Jahr 2008 gründete. Alle Produkte sind übrigens in Berlin handgefertigt.

6
Techno mit Anfassen im Berghain

Nach außen gibt sich der Club wortkarg, doch mit dieser Politik will man den Gästen eine größtmögliche Freiheit innerhalb der 1953 erbauten Mauern einräumen. Was nachts auf den Unisex-Toiletten passiert, sollte jeder selbst herausfinden.

© Stocksnap

7
Zeit zu Zweit im Love Appartement

Die erotische Ferienwohnung ist mit allem ausgestattet, was Pärchen für eine sexgeladene Nacht benötigen. Dabei ist es aber trotzdem wohnlich, schließlich möchten die wenigsten in einem gekachelten Domina-Studio nächtigen. Es hat ein beheizbares Wasserbett und einen Whirlpool in der Nähe des Bettes, außerdem gibt es einen Bondagerahmen, ein Slingbett, einen Hängepranger und ein Bondagenetz. Die genaue Adresse wird den Gästen bei der Buchung mitgeteilt.

  • top secret Berlin
  • 250–450 Euro pro Wochenende
© Darkside Berlin

8
Fetisch- und Fesselspiele im Darkside

Zu später Stunde treffen sich hier Liebhaber bizarrer Erotik, Fetischisten und Fesselkünstler. Man kann sich in runde Metallkäfige einsperren, auf Folterstühlen platzieren oder in einer Luke, die in weitere Kellergewölbe führt, verschwinden. Darkside ist ein Club, in dem Exhibitionisten auf ihre Kosten kommen, aber auch Neulinge in Sachen Bizarr-Sex werden hier wirkungsvoll ihre ersten Erfahrungen machen. Regelmäßig findet die FemDom Night statt, in der die Leidenschaft der weiblichen Dominanz die tragende Rolle spielt.

© Martin Fisch | FlickrCC BY-SA 2.0

9
Techno und Latex im Kit Kat Club

Es soll Menschen geben, die extra nach Berlin wegen des "Kitty" anreisen. Hier spalten sich die Gemüter: Die einen finden ihn supergeil, die anderen rümpfen die Nase. Man muss sich schon in Schale, sprich Lack, Latex, feinen Zwirn oder einfach ins Adamskostüm schmeißen, um die Türkontrolle zu bestehen. Es gibt verschiedene Räume, Nischen und Kellergewölbe, die auch von verschiedenen DJs bespielt werden. Heute ist die sexuelle Komponente jedoch längst nicht mehr so stark wie in den Anfangsjahren, der Schwerpunkt hat sich auf das Tanzen verlagert.

© Pexels

10
Frauen unter sich im Skirt Club

Der Club der Röcke ist ein Club, wie es der Name schon sagt, nur für Frauen. Und von Frauen gemacht: Geneviève LeJeune gründete den Club 2014. Die Party soll eine Naht des gleichgesinnten Experimentierens ermöglichen. Am Anfang des Abends stellt eine Hostess die Gäste persönlich einander vor. Danach spricht eine Rednerin über das Thema des Abends, das kann zum Beispiel ein Essay über "Die Kunst des Küssens, der Verführung und den weiblichen Orgasmus" sein. Die geheime Adresse wird Gästen 3 Tage vor vorher zugesendet.

© Unsplash

11
Sinnliche Massagen in der Spiritual Tantra Lounge

Im Dachgeschoss einer typischen Fabriketage im dritten Hinterhof in Moabit empfangen den Besucher warme Rot- und Brauntöne und eine Buddahstatue. In den Massageräumen des Spiritual Tantra liegen die Matratzen auf dem Boden, die Masseure und Masseurinnen sind in Hamamtücher gehüllt. Tantra bedeutet hier das Ausrichten der Energiebahnen und der Ausgleich von Yin und Yang. Um die ganzheitliche Entspannung zu fördern werden bei der Tantra-Massage die männlichen und weiblichen Genitalien miteinbezogen.

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