11 Tipps, um (ein bisschen) vegan(er) zu werden

© Nora Tabel

Keine Sorge, das hier ist kein Artikel, der dich dazu zwingen möchte, vegan zu werden. Aber es soll ja Menschen geben, die schon mal mit dem Gedanken gespielt haben, vegan zu leben oder zumindest erste Schritte in die Richtung zu machen, aber nicht wissen, worauf sie dabei achten sollen. Daher kommen hier 11 Einstiegstipps, die genau das erklären. Und selbst wenn du erstmal nur auf Fleisch und Fisch verzichtest, weil dir Käsegeschmack noch immer zu lieb ist. Selbst, wenn dich dieser Artikel auch nur dazu bringt, die Billigwurst aus dem Supermarkt liegen zu lassen, freue ich mich wirklich sehr.

1. Warum vegan?

Vegan zu leben ist wirklich nicht schwer - vor allem, wenn man weiß, warum man es macht. Es gibt zig Gründe, warum Menschen vegan leben und keiner von ihnen ist „richtiger“ als der andere. Egal, ob du es aus moralischen oder gesundheitlichen Gründen machst, dir das Klima am Herzen liegt oder oder oder. Es gibt eben nicht den EINEN Typ „Veganer“ – und das macht Diskussionen auch oft so kompliziert und komplex.

2. Vegan = gesund?

Für die einen ist es ein Pro-Argument, um vegan zu werden, für andere eine Horrorvorstellung. Ihr könnt es also positiv oder negativ bewerten, wenn ich euch sage: Vegan sein heißt nicht, den ganzen Tag Salat zu essen. Wichtig ist eine ausgewogene Ernährung. Und auch wenn du den ganzen Tag ungesunde Sachen in dich hineinstopfen möchtest, gibt es genug vegane Schokolade, Pizza & Co.

3. Die Sache mit dem B12

Vielleicht hast du schon von der „Problematik Vitamin B12“ gehört und dir wurde prophezeit, dass du als Veganer garantiert an B12-Mangel leidest. Fakt ist: B12 ist ein Vitamin, das u.a. für die Blutbildung, Zellteilung und unser Nervensystem wichtig ist. Der Mensch selbst produziert es zwar im Dickdarm, scheidet es aber ungenutzt aus, weil es nur im Dünndarm aufgenommen werden kann. Wir müssen es also durch die Nahrung aufnehmen, das passiert vor allem durch Fleischkonsum. Es gibt auch pflanzliche B12-Quellen, die bisher aber nicht ganz verlässlich sind. Doch hier die gute Nachricht: Das heißt nicht, dass du hilflos in den B12-Mangel rutschst, du musst es nur anders aufnehmen. Mittlerweile gibt es u.a. Kautabletten mit B12, aber auch Zahnpasta oder Müsli.

4. Lass deine Blutwerte kontrollieren

Und wo wir gerade von Vitamin B12 sprechen: Ich würde immer empfehlen, vor dem Ernährungsumstieg einen Bluttest zu machen und diesen alle ein bis zwei Jahre zu wiederholen. Im Blutbild siehst du nicht nur, ob du genug Vitamin B12 aufnimmst, sondern kannst auch andere Mängel an Eisen, Folsäure, etc. erkennen. So ein Bluttest ist übrigens auch für Nicht-Veganer eine gute Sache.

5. Woher bekomme ich ausreichend Proteine?

Oft wird man gefragt, wie man als Veganer genug Eiweiß zu sich nimmt, dabei stecken Proteine in zahlreichen pflanzlichen Lebensmitteln. Sehr gute Proteinquellen sind Soja in jeglicher Form (z.B. als Tofu, „Sojadrink“ oder Tempeh), Bohnen, Nüsse, Brokkoli, Quinoa, Linsen, Hafer und Kartoffeln.

© Wiebke Jann

6. Tofu all day long!

„Tofu schmeckt mir nicht!“, „Soja ist schlecht für die Umwelt und macht unfruchtbar!“... Wenn dir Tofu nicht schmeckt, solltest du ihn nicht essen (oder zumindest vorher unterschiedliche Zubereitungsweisen oder Tofusorten ausprobieren). Zu viel von einer Sache ist generell selten gut – egal ob du zu viel Soja oder zu viel Fleisch isst. Soja in Maßen ist jedoch unschädlich und die Sojafelder, für die Regenwald-Flächen gerodet werden, werden vor allem (ca. 98 %) zur Tierfütterung verwendet. Irgendwie ironisch.

7. Wo du jetzt einkaufen gehen kannst

Vor allem in Berlin hast du eine riesige Auswahl an Einkaufsmöglichkeiten. Frisches Obst und Gemüse aus der Region findest du auf Wochenmärkten. Milch- oder Sahne-Alternativen gibt es mittlerweile schon in fast jedem Supermarkt und immer öfter auch weitere vegane Ersatzprodukte. Du wirst überrascht sein, wie viele „zufällig vegane“ Lebensmittel es gibt – Oreo-Kekse zum Beispiel oder Manner Waffeln.

8. Hallo, Ersatzprodukte!

Vor allem der Verzicht auf Käse fällt den meisten Menschen schwer. In den Supermarktregalen findet man zwar immer häufiger vegane Ersatzprodukte wie vegane Käsescheiben oder vegane „Würstchen“ (darf man ja alles nicht mehr so nennen, aber DAS ist auch ein Thema für sich), aber die Frage, wie sinnvoll oder gesund das ist, wird oft gestellt. Fakt ist: Convenience-Produkte sind und bleiben Convenience-Produkte – egal ob vegan oder nicht. Sie sollten nicht Basis eurer Ernährung sein, doch wenn ihr Appetit darauf habt, macht euch nicht selbst ein schlechtes Gewissen und greift zu.

9. Versteckte nicht vegane Dinge

Es gibt eine schier endlose Liste an Inhaltsstoffen, die nicht vegan sind, sich aber hinter E-Nummern verstecken oder nicht deklariert werden müssen. Wein oder klarer Apfelsaft wird beispielsweise oft mit Gelatine oder mit Fischblasen geklärt. Dazu kommen Milchzucker, Magermilchpulver, der Farbstoff Karmin (E120), der aus Läusen gewonnen wird, und, und, und. Im Internet findest du viele Listen, die genau diese Dinge übersichtlich aufzählen.

10. Wie vegan kann man eigentlich sein?

Vegan zu leben hört bei der Ernährung nicht auf. Leder und Kaschmirwolle in Kleidung, Tierversuche für Kosmetik, tierische Stoffe im Zahnersatz – ich bin selbst immer wieder überrascht, wo sich überall tierische Bestandteile finden. Die große Frage der Konsequenz schwebt über allen – wie vegan ist vegan eigentlich? Kann man vegan und noch veganer werden? Hier gilt es, sich viel zu belesen und zu informieren, man lernt schließlich nie aus.

11. Veganismus bedeutet nicht Verzicht

Wahrscheinlich klingt es nach zehn Punkten voller „Pass darauf und achte darauf“ ironisch wenn ich sage: Iss, worauf du Lust hast! Vegan zu leben sollte sich nicht wie eine Zwangsjacke anfühlen. Wenn du es aus einer bestimmten Absicht heraus tust (siehe Punkt 1), wird alles schon viel einfacher. Ja, es gibt Dinge, auf die du achten solltest, aber am Ende geht es nicht um Verzicht. Du wirst sehen, welche tollen Lebensmittel du entdeckst, wenn du dich mehr mit der Ernährung beschäftigst. Und vielleicht wirst du dadurch auch zum besseren Koch und kannst deine Freunde beim nächsten Dinner mit Spaghetti und Linsenbolognese beeindrucken.

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