Der Festsaal Kreuzberg eröffnet wieder – aber nicht in Kreuzberg

© Matze Hielscher

Update 18.11.2016: So geschmeidig, wie es gestern noch schien, lief die vermeintliche Übernahme wohl doch nicht ab. In einer Pressemitteilung stellt die White Trash Fast Food GmbH heute richtig, dass die Gläubigerversammlung im Insolvenzverfahren um das White Trash der Übernahme durch die Veranstaltergesellschaft von Festsaal, Astra, Lido, Bi Nuu und Kalkscheune nicht zugestimmt habe und es bisher noch keinen gültigen Kaufvertrag in der Sache gebe. Zudem gebe es derzeit zwei weitere Interessenten, die einen höheren Kaufpreis zu zahlen bereit seien – unter anderem die Flutgraben Live GmbH, zu der auch der Radiosender FluxFM gehört. Entgegen anderslautenden Äußerungen plane die Gesellschaft wohl auch, den Gastronomiebetrieb einzustellen und das derzeitige Restaurant als Konzerthalle zu betreiben, wird Walter Potts, Betreiber des White Trash, in der Pressemitteilung zitiert.

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Als am 20. Juli 2013 der Festsaal Kreuzberg abbrannte, ging damit nicht nur ein Stück Berlin (Kiez-)Kultur verloren, unsere Musikherzen bekamen auch ein paar kleine Risse. Obwohl Betreiber Björn von Swieykowski auch die Finger beim kulturellen Betrieb des Lido, Astra und Bi Nuu im Spiel hatte, strebte er doch lange Zeit trotz Problemen mit dem Eigentümer des Grundstücks einen Wiederaufbau des Festsaals an.

Der Festsaal Kreuzberg nach dem Brand. © Matze Hielscher

Nachdem es nun lange Zeit still um den Festsaal war, erreichte uns heute ziemlich überraschend die Nachricht, dass dieser wieder eröffnet – allerdings nicht am alten Standort am Kottbusser Tor, sondern direkt neben dem White Trash in Treptow. Besonders spannend an der Sache ist, dass sich die Veranstalter rund um den Festsaal, Astra, Lido, Bi Nuu und Kalkscheune zu einer Gesellschaft zusammen getan haben, um unter anderem auch das insolvente White Trash zu retten.

Neben dem White Trash gibt es eine Veranstaltungshalle, die schon vorher bespielt wurde und gerade umgebaut wird. So bleibt das Restaurant mit seinen 70 Arbeitsplätzen erhalten, das kulturelle Programm wird sich aber an der ehemaligen musikalischen Ausrichtung des Festsaals orientieren.

Einen finalen Eröffnungstermin gibt es noch, aber wir sind super gespannt und freuen uns gerade wie kleine Kinder, dass uns nicht nur das White Trash erhalten bleibt, sondern gleichzeitig auch der Festsaal zurück kommt.

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