21 ziemlich gute Tipps für den Winter 2022/23 in Berlin
Man sagt ja immer, Berlin sollte nicht im Winter besucht werden. Totaler Quatsch, schließlich lässt es sich nirgends so schön gemeinsam essen, ins Kino gehen, Kunst gucken oder saunieren. Deshalb und weil wir als Berliner*innen sowieso keine andere Wahl haben, verraten wir euch, auf welche winterlichen Erlebnisse ihr auf keinen Fall verzichten solltet.

1 Den ganzen Tag frühstücken und Naturwein süffeln im Café Schröder
Wir haben euch hier schon häufiger das süße Café Flo in Prenzlauer Berg vorgestellt. Ende Mai 2022 hat in Mitte der kleine Bruder vom Flo eröffnet, das Café Schröder. In ihrem zweiten Laden servieren euch die Schwestern Rachel und Lea wieder leckeres Frühstück wie Pancakes, Granola oder ganz klassisch, Käsefrühstück. Das Sandwich mit pochiertem Ei, Spinat und Käse und der Fenchelsalat sehen übrigens auch ziemlich gut aus. Das Brot ist von der benachbarten FREA Bakery, Wurst kommt von Kumpel und Keule, der Kaffee ist von Field Coffee und die Naturweine sind von 8greenbottles.

2 Eislaufen im Erika-Heß-Eisstadion
Ach, was gibt es im langen Berliner Winter Schöneres, als mit den Kids Schlittschuhlaufen zu gehen? Ein Klassiker unter Berlins Eissporthallen ist das Erika-Heß-Eisstadion an der Schnittstelle von Müllerstraße und Chausseestraße. Die "normalen" Eislauffreuden für den Publikumsverkehr finden allerdings auf der Open-Air-Eisbahn hinter dem Stadion statt. Und auch wenn man nicht auf Anhieb Pirouetten wie Kati Witt drehen oder sich elegant rückwärts bewegen kann, macht es doch so richtig dolle Spaß.

3 Den Schlachtensee umrunden und im historischen Gasthaus Fischerhütte einen Stopp einlegen
Wer Fan von langen Spaziergängen ist, der ist am Schlachtensee genau richtig. 5,5 Kilometer abwechslungsreicher Uferweg warten auf euch, was die Rundstrecke perfekt für ein Date macht. Kulinarische Freuden bietet einem dann natürlich die Einkehr in der Fischerhütte. Kaum zu glauben, aber wahr: Seit 1723 wird im historischen Gasthaus geschmaust. Die direkt anliegende Weinhandlung mag zwar nicht ganz so alt sein, ist dafür aber sehr zu empfehlen.

4 Super-Wellness-Tag im Spa Vabali
Wem es nach Ruhe und Entspannung dünkt und die häusliche Badewanne nicht reicht (oder wer erst gar keine hat), der*die könnte im Spa Vabali glücklich werden. Wellness, Sauna, Pools und einen tollen Außenbereich gibt es nämlich nicht nur in St. Peter-Ording, sondern mittlerweile auch in Moabit. Hier kann man nicht nur saunieren und richtig runterfahren, sondern auch Massagen buchen. Einmal in die Ruheoase abtauchen geht hier prima. Im Sommer fühlt man sich hier wie auf Bali.

5 Hausgemachte Pasta, Pizza und wildes Design im Coccodrillo
Im Coccodrillo im Weinbergspark trifft klassische, italienische Küche auf wildes Design. Uns gefällt der bunte Mix aus Seventies, Diner, Hollywood, weißen Tischdecken und handbemaltem italienischen Geschirr. Auf die Teller kommen Antipasti wie Burrata, hausgemachte Pasta, neapolitanische Pizza und Tiramisu. Bestellt unbedingt die Trüffelpasta mit Mascarponecreme und frischem Trüffel aus Italien. Von der Terrasse aus hat man einen schönen Blick über den Park, wir würden aber trotzdem immer drinnen sitzen, es sieht hier einfach so cool aus.

6 Bücher von weiblichen und queeren Autor*innen kaufen bei She said
Mit She said hat im Dezember 2020 Berlins erste Buchhandlung eröffnet, in der es ausschließlich Literatur von weiblichen und/ oder queeren Autor*innen zu kaufen gibt. All die alten, weißen Männer, deren Bücher wir in der Schule zu Genüge gelesen haben, werdet ihr hier nicht finden – stattdessen stehen in den Regalen tolle Romane und Essaybände von zeitgenössischen Autor*innen, fast vergessene Klassiker von Autorinnen aus der Vergangenheit, Kinderbücher, in denen diverse Charaktere und Familienbilder repräsentiert werden und spannende Sachbücher zu Themen von Klimawandel über Bodypositivity bis hin zu Exit Racism oder Postmigrantischer Gesellschaft. Alle Bücher werden von Gründerin Emilia und ihrem Team mit größter Leidenschaft ausgewählt und empfohlen. Außerdem gibt es regelmäßig Veranstaltungen, Lesungen und Diskussionsrunden. Im Laden selbst befindet sich auch ein Café, in dem euch Barista Lewis sehr, sehr guten Kaffee zaubert.

7 Noch unveröffentlichte Filme beim Open Screening im Sputnik sehen
Jeden dritten Mittwoch des Monats haben Filmemacher*innen beim sogenannten Open Screening im Sputnik die Möglichkeit, ihre Filme das erste Mal einem Publikum zu präsentieren und Feedback einzusammeln. Einzige Vorgabe: Die Filme dürfen nicht länger als 25 Minuten sein. Cool für euch, denn die Präsentationen sind gratis und garantiert eine Überraschung. Auch der Ausblick aus dem fünften Stock über die Dächer und Hinterhöfe Berlins wird euch im Sputnik Kino sicherlich gefallen.

8 Theater gucken im berüchtigten Berliner Ensemble
Das Berliner Ensemble wurde 1949 von dem Dramatiker Bertolt Brecht und Helene Weigel in Ost-Berlin gegründet. Brechts Dramen beinhalten bewusst keine klassischen Held*innenfiguren, denn er wollte als Regisseur und Dramaturg keine sozialistischen Held*innen schaffen. Eine Haltung, mit der er zu DDR-Zeiten immer wieder provozierte. Ein Besuch des Berliner Ensembles lohnt sich schon allein wegen des wunderschönen Theatersaals.

9 Sashimi, Naturweine und mehr in der Brasserie November
Im ehemaligen Café November ist seit Juni 2022 das November zu Hause, eine moderne japanische Brasserie. Wandpaneele und Dielenboden treffen auf Bauhaus-Elemente und moderne Deko, japanisch orientierte Gerichte auf Wiener Schnitzel. An der Raw-Bar gibt's Sushi, Nigiri und Sashimi, außerdem japanische Sandwiches und Sharing Plates. Dazu Naturweine, Sake und erfrischende Limonaden und eigene Cocktailkreationen. Hinter dem Restaurant steht die The Catch-Family, die auch schon das gleichnamige Sushi-Restaurant in Charlottenburg eröffnet hat.

10 Vegane Ramen und kleine Bites bei Beyond Ramen
In der Rosa-Luxemburg-Straße hat im September 2022 Beyond Ramen eröffnet. Nach eigener Aussage ist der Laden Europas erste hundertprozentig vegane Ramen-Bar. Ob das tatsächlich stimmt, sei mal dahin gestellt – probiert haben wir aber natürlich trotzdem einige der japanischen Suppenkreationen. Auf der Karte stehen sechs Ramen, darunter Tan Tan Ramen, Tonkotsu Ramen und Ramen Bolognese. Alle Suppen haben einen super würzigen Geschmack und haben uns sehr gut geschmeckt – wer mal veganen Schweinebauch probieren will, sollte unbedingt die Tonkotsu probieren. Außerdem gibt's eine leckere Auswahl an kleinen Bites wie Karaage und Gyoza, Bento-Boxen und zwei Desserts.

11 Für einen deftigen Aufguss in die Gewölbesauna
In der Gewölbesauna trifft Partykeller-Vibe auf Schrebergartenschick. Rund um die finnische Sauna fühlt ihr euch, als wenn ihr bei Bekannten zu Gast seid. Bekannte, die auf deftige Aufgüsse und Bier stehen. Richtig gelesen: An der Bar gibt es 25 Biersorten, die für die Flüssigkeitszufuhr sorgen – in Maßen versteht sich. Die Getränke könnt ihr im Ruheraum oder im 500 Quadratmeter großen Außenbereich süffeln und mitten im Prenzlauer Berg kurz den Kopf abschalten.

12 Tolle Weine, wechselnde Kunst und leckeres Barfood in der Bar Normal
Dort, wo sich die Oderberger Straße und die Kastanienallee kreuzen, ist im Januar 2022 in das ehemalige Van Anh die Bar Normal eingezogen. Euch erwarten dort tolle erlesene Weine aus Deutschland und Frankreich, Kunstwerke wechselnder Künstler*innen und raffinierte kleinere Bites, die euch entspannt durch die Getränkeauswahl begleiten. Wir können euch vor allem die Potato Tortilla mit Chili-Mayo und für Süßmäuler das Churro-Sandwich mit Eis empfehlen. Wer nach dem ein oder anderen Wein den Abend mit etwas Stärkerem beenden möchte, dem*der können wir den Mezcal Tonic oder einen klassischen Negroni ans Herz legen.

13 Handgemachte Dumplings und Bao Buns im han west
Im han west kommen Vegetarier*innen, Veganer*innen und Omnivore gleichermaßen auf ihre Kosten. Sehr zu empfehlen ist es, das ganze im Menü zu bestellen: Dann könnt ihr zwei verschiedene Sorten Dumplings, eines der Baos und eine Beilage (Salat oder selbstgemachte Pommes) kombinieren. Ein Highlight sind definitiv die Saucen, die ebenfalls alle hausgemacht sind. Das han west ist zwar eigentlich mehr ein Imbiss als ein Restaurant, aber die Gäste dürfen zum Glück auch nebenan im Brauhaus neulich Platz nehmen und somit im Winter das Essen auch im Warmen genießen. Ihr könnt die Dumplings aber natürlich auch easy mitnehmen – in biologisch abbaubaren Verpackungen, klar – und auf dem Tempelhofer Feld futtern.

14 Surfen auf der größten Indoor-Welle im Wellenwerk
In Berlin-Lichtenberg findet ihr seit 2020 die erste Indoor-Surfhalle Berlins, das Wellenwerk. Mit rund 1,6 Metern ist die Welle sogar die höchste künstlich erzeugte im Indoor-Bereich weltweit. Echte Pros und Surf-Anfänger*innen sind hier gleichermaßen willkommen, denn sowohl die Höhe der Welle als auch die Geschwindigkeit des Wasserstroms lassen sich individuell einstellen. Also schnappt euch einen Suit, klemmt euch euer Brett unter den Arm und ab nach Lichtenberg. Fühlt sich fast so schön an wie im Surfurlaub, aber nur fast!

15 Die schönsten Vintage-Schätze finden bei YUMMY Vintage
Bei YUMMY Vintage in der Bürknerstraße gehen wir eigentlich nie ohne ein hübsches neues Teil nach Hause – und würden eigentlich immer am liebsten noch ein bisschen bleiben, selbst, wenn wir schon bezahlt haben. Der Shop, der von der Italienerin Carolina geführt wird, ist nämlich nicht nur mit wunderbarer Vintage-Kleidung bestückt, sondern auch mit größter Liebe zum Detail eingerichtet. Wer beim Secondhand-Kauf also keine Lust auf den "Chaotische Fundgrube"-Modus hat, sondern in nettem Ambiente shoppen möchte, ist hier genau richtig. Einen Onlineshop gibt's übrigens auch!

16 Bei DARK MATTER in multidimensionale Parallelwelten aus Raum, Licht und Klang abtauchen
Der Lichtkünstler und Designer Christopher Bauder hat sich mit seinen raumgreifenden Licht- und Soundinstallationen bereits einen Namen gemacht. Vielleicht erinnert ihr euch noch an seine tolle "Skalar"-Ausstellung vor ein paar Jahren in Berlin? Gleich neben dem Sisyphos gibt es mittlerweile eine Dauerausstellung. In mehren Hallen könnt ihr dort sieben seiner wahnsinnig beeindruckenden Lichtinstallationen erleben, die euch in eine multidimensionale und ganz schön abgefahrene Parallelwelt aus Licht, Raum und Klang entführen. Wir haben uns das Spektakel schon angeschaut und können bestätigen, dass die Grenzen zwischen realer und digitaler Welt hier definitiv verschwimmen. Eine tolle Erfahrung, die ihr mal gemacht haben solltet. Hin da!

17 Vegane Cookies im NYC-Style bei Round & Edgy
Wer schon mal in New York war und genauso gerne nascht wie wir, der*die kennt vielleicht die voluminösen, am Rand knusprigen und in der Mitte teigig-klitschigen Cookies von der Levain Bakery. Well, guess what?! Seit Kurzem gibt's bei Round & Edgy unweit vom Hackeschen Markt ziemlich leckere und abgefahrene "crunchy and gooey" NYC Cookies, die sogar noch vegan sind. Die Kekse sind so groß und hoch, dass sie eher wie kleine Mini-Kuchen aussehen. Wir fanden "Den Nussigen" und den "Weiße Schokolade mit gebrannten Macadmianüssen" besonders lecker. Ihr dürft euch jede Woche auf neue Sorten freuen.

18 Bouldern mit tollen Routen im Bouldergarten
Wenn man durch die üblichen Dating-Plattformen swipt, hat man das Gefühl nahezu jede*r hat Bouldern als neue Sportart entdeckt. Wenn ihr auch dazu gehört (oder gehören wollt), solltet ihr unbedingt den Bouldergarten auschecken. Selbst für absolute Anfänger*innen kann eigentlich nicht viel schiefgehen, denn wer fällt, landet auf einer dicken und weichen Schaumstoffmatte. Dazu gibt es verschiedene Kletterrouten von Einsteiger*innen- bis Profi-Level, an denen ihr euer Klettergeschick auf die Probe stellen könnt.

19 Bei A.P. Berlin in tollen Kunstbüchern schmökern
Ihr könnt von Kunst nicht genug bekommen? Dann ist die Buchhandlung A.P. Berlin euer Paradies. Unweit der Müllerstraße findet ihr ein buntes Sammelsurium an Werken, die sich mit den schönen Künsten beschäftigen. Die Sessel und Sofas, die in der Bücherei stehen, sind nicht nur schön, sondern auch so bequem, dass ihr hier locker einen ganzen Nachmittag lesend verbringen wollt.

20 In der Tadshikischen Teestube den Tag genießen
Entspannte Teestunden könnt ihr in der Nähe des Monbijouparks erleben. Der traditionelle grüne Tee wird streng nach Vorschrift und ganz individuell nach Gast zubereitet, was natürlich eine Weile in Anspruch nimmt. Also auch hier gilt: Tempo runterschalten, Stress an den Garderobenhaken hängen und einfach erstmal aufwärmen bis der köstliche Tee kommt. Danach könnt ihr dann noch eine Runde im Monbijoupark spazieren gehen. Oder im Winter einfach sitzen bleiben: Ab 18 Uhr werden dort immer montags heiter bis gruselige russische Märchen zum Tee serviert.

21 Der Museumsinsel einen Besuch abstatten
Bode-Museum, James-Simon-Galerie oder Kolonnadenhof: Die Museumsinsel ist vollgepackt mit bekannten Berliner Sehenswürdigkeiten und es gibt hier so viel zu gucken, dass sich ein kleiner Zwischenstopp vor Ort einfach anbietet. Hier könnt ihr natürlich auch wunderbar die Sonne genießen und euch dabei nicht nur an der tollen historischen Architektur, sondern auch am leise plätscherndem Wasser erfreuen.