Mittwoch, 12.09. Was bleibt - Im Kino

Marko (Lars Eidinger) lebt in Berlin, ist Mitte 30, Schriftsteller und fährt fürs Wochenende zusammen mit seinem kleinen Sohn ins Rheinland zu seinen Eltern. Seine Mutter hat ihn darum gebeten. Marko hat einen Bruder, Jakob, der in der elterlichen Heimat geblieben ist und auf Kosten seines Vaters eine schlecht laufende Zahnarztpraxis betreibt. Die ganze Familie ist für ein Wochenende zusammen.
Der Grund für die Zusammenkunft: Der Vater will einen neuen Lebensabschnitt beginnen und hat die Anteile an seinem Verlag verkauft. Er will Zeit haben, um sich endlich seinen Traum zu erfüllen und selbst ein Buch zu schreiben. Aber diese Veränderung bleibt nicht die einzige im Elternhaus: Die Mutter, gespielt von der wunderbaren Corinna Harfouch hat beschlossen auch in ihrem Leben eine Veränderung vorzunehmen. Nach jahrelangem Tablettenkonsum, um ihre manische Depression zu regulieren, setzt sie nun die Medikamente ab. Die Familie ist geschockt. Einzig Marko versucht seine Mutter bei dieser Entscheidung zu unterstützen.

Das Wochenende in der Heimat wird zum Psychotrip. Der Film zeigt schonungslos was eine Familie zusammen hält und was sie trennen kann, wie dünn an manchen Stellen das Eis der Harmonie ist und wie schnell man mit einem Schritt in die falsche Richtung heillos verloren sein kann. Hans Christian Schmid hat bei all dem Drama eine sehr realistische Sicht auf das fragile Gefüge Familie, die durch eine psychische Erkrankung aus dem Gleichgewicht gebracht wird, und gerade diese Nüchternheit macht den Film so eindringlich für den Zuschauer.

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