MODEVERGNÜGEN #91 – Geschenke-Recycling

© Ann-Kathrin Grebner

Ich teile gern. Wirklich. Vor allem, wenn es um Weihnachtsgeschenke geht, die ich nicht brauche. Und außerdem glaube ich, dass ich mit den selbstgestrickten Socken von Oma (Paar Nr.15, dieses Mal Dunkelgrau) jemand anderen auch ziemlich glücklich machen könnte. Nicht jede Oma strickt schließlich. Und nicht jeder Pulli oder jedes Blüschen, die unter dem Baum liegen, gefallen mir. Alles eben Geschmackssache. Vielleicht löst aber auch ein neues Geschenk, weil es so toll ist, etwas Altes ab. Deswegen ist mein Vorsatz für´s neue Jahr: Recyceln. Überschüssiges loswerden, verkaufen, weitergeben oder eben verschenken.

Im Prinzip gibt es zwei Wege. Entweder man sucht sich einen Secondhand Laden in Berlin und bringt seine Socken, Pullis und Kleidchen zum Ankauf vorbei, was jedoch meist mit Anfahrt, Wartezeit und Geduld verbunden ist. Aber eben auch ganz nett und vor allem persönlich. Oder man schnappt sich halt seine Digitalkamera und den eigenen Laptop und begibt sich auf große Recycling-Tour im Netz.

Ich persönlich gehöre ja gerade nach den Feiertagen zu den trägeren Typen, was das angeht. Also setze ich meine Vorschläge von der Couch aus in die Tat um. Hier meine Tipps:

1. Kleiderkreisel

kleiderkreisel
Hier kann man seine Klamotten nicht nur gebührenfrei verkaufen sondern auch tauschen und natürlich auch verschenken. Ihr könnt euch ganz einfach über Facebook oder mit einem normalen Login registrieren. Mein Fazit: Das Portal ist liebevoll erstellt und nach und nach verbessert worden, die mobile App ist auch praktisch. Jedes Produkt muss allerdings mit Beschreibung und Bild einzeln eingepflegt werden. Und genau das fällt in die Rubrik Fleißarbeit. Auf Dauer leider auch ein bisschen nervig: Die ständigen Diskussionen über Verkaufspreise als Nachrichten sowie schwierige Tauschanfragen.

2. Trendsales

Trendsales
Trendsales, das virtuelle Modeportal aus Dänemark, ist da ein bisschen entspannter und ebenfalls gebührenfrei. Hier wird nämlich nur verkauft - und nicht verhandelt und getauscht. Trendsales ist leider in Deutschland noch nicht ganz so populär, aber funktioniert ganz einfach. Das einzige Problem, was ich dabei sehe, ist, dass ich mich direkt wieder beim Shoppen erwische.

3. Ebay

ebay
Natürlich darf der Klassiker auch nicht fehlen. Weniger Aufwand hat man bei Ebay selbst, pflegebedürftiger im Gegensatz dazu sind die Ebay-Kleinanzeigen. Hier muss man ähnlich wie bei Kleiderkreisel auf Angebote von Käufern antworten und verhandeln. Ebay Kleinanzeigen sind dafür im Gegensatz zum klassischen Ebay gebührenfrei. So geht's.

4. Mädchenflohmarkt

maedchenflohamrkt
Hier könnt ihr Geschenke auf zwei Wegen recyceln, aber leider auch nur auf Provisionsbasis. Ihr registriert euch und stellt dann wie auch bei den anderen Portalen eure Produkte mit Bild und Beschreibung online. Dabei gehen 10% des Verkaufspreises an den Mädchenflohmarkt. Oder ihr nutzt den Concierge Service: Hier kann man alle zu verkaufenden Schätze in einem Paket mit Wunschpreis an den Mädchenflohmarkt schicken, der dann ganz einfach den Rest für dich erledigt. Das Paket wird kostenfrei abgeholt und angekommen beim Mädchenflohmarkt geprüft. Einmal im Monat bekommst du dann von deinen verkauften Teilen das Geld ausgezahlt. Der kleine Haken: 40% des Verkaufspreises gehen als Provision an die Betreiber des Portals. Aber das Tolle: Wenn etwas nicht verkauft wurde, kommt es dann entweder zurück zu dir oder wird an örtliche Hilfsorganisationen spendet.

So. Und jetzt noch eine Alternative zu dem ganzen Online-Quatsch. Dann natürlich könnt ihr auch eurem Lieblingsflohmarkt in Berlin einen Besuch abstatten, was aber im Winter nicht ganz so gemütlich ist. Wer also auf Flohmarkt verzichten kann, findet hier ein paar Tipps:

5. We Buy Fashion
We Buy Fashion haben feste Ankaufstermine, so könnt ihr vor Ort über die Preise für eure Klamotten quatschen. Der nächste Termin ist schon am 16.Januar von 12-19 Uhr in der Glatzer Straße 7, 10247 Berlin.

6. Das neue Schwarze
Im Secondhand Laden in Mitte könnt ihr jederzeit vorbeigehen und eure Sachen zum Ankauf abgeben. Hier liegt die Provision zwar bei 60%, allerdings könnt ihr hier eure richtigen Schätze loswerden, denn verscherbelt wird hier nichts.

7. Sommerladen
Auch ein schöner Laden in der Linienstraße 153 in Berlin Mitte ist der Sommerladen. Hier gehen 50% des Verkaufspreises an dich und 50% an den Laden.

Wenn ihr jetzt auf den Geschmack gekommen seid, könnt ihr über Tictail euren ganz eigenen Online Shop eröffnen. Ich bin dann mal Ausmisten. Und bitte nicht böse sein, wenn jemand sein Geschenk entdeckt, dann ist es bei jemand anderem einfach besser aufgehoben. Noch mehr Modevergnügen gibt es hier. Wie man sich hübsche Fingernägel macht, hat euch Matze neulich gezeigt.

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