Modevergnügen #24 - Sarah's Highlights der Fashionweek

Die Mercedes Benz Fashionweek Berlin ist nun schon wieder so abgelaufen, wie die Absätze der BesucherInnen auf dem Weg in das neuplatzierte weiiite Show-Zelt. Trotzdem möchte ich euch meine 5 Highlights der diesjährigen Modewoche nicht vorenthalten. Der Grund für meinen Laterpost waren die Vorbereitungen für meinen absoluten Stress-Party-und-Fashion-Höhepunkt dieses Jahres – die Fahionshow zu Bonnie Strange's Label THE SHIT und die anschließende Party zur Eröffnung des THE SHIT SHOP.

Highlights

Steven Tai Show
Mit Nerdbrillen und Büchern, statt Taschen tragend, liefen die Models, auf flachen Booties, die Kreationen des kanadischen Newcomers umher. Scheinbar silhouettenlos verhüllt, in kurzen Blusen und überdimensionalen Hosen, zeigte er aufwändige Schichtarbeit und Materialmixe, ohne viel Farbauftrag oder Femininität. Der hohe Avantgardefaktor und der Verzicht auf Glamour überzeugten mich jedoch und verliehen seiner Kollektion einen hohen Wiedererkennungswert.

Perret Schaad Show
Überschnittene Schultern und fließende Stoffe bildeten das Hauptthema der Kollektion für S/S 2013. Lässigkeit und Nonchalance sind die Markenzeichen von Perret Schaad und mit dieser läutete er, wie zuvor schon Escada Sport, das Comeback der Bermuda ein. In gedeckter Farbpalette und neuer Länge.

Spontanes Outdoormeeting mit Marc Jacobs
Zu gern würde ich euch erzählen, dass ich Marc Jacobs zum Brunch und Plausch im Adlon traf und ihm zum „Designer For Tomorrow“ Award ausquetschen durfte. Die unprätentiöse Wahrheit unseres Treffens ist jedoch, dass ich ihn in der Warteschlange für Taxis, auf dem Weg zur Escada Sport Eröffnungsshow, neben mir erblickte. Entspannt und glücklich stand er dort mit Engelsgeduld und nachdem ich mir ein „Hi Marc“ rausräusperte, fasste ich auch noch den Mut für meinen Fotowunsch. Toller Mann. Und wenn er sich auf die Bordsteinkante stellt, und ich darunter, sind wir sogar fast gleich groß. Den Award gewann übrigens der Spanier Leandro Cano.

Marcel Ostertag Show
Volants zu Bättern drapiert, zu Blüten gelegte Seide, tiefe Rottöne: Ein Blumenmeer auf dem Laufsteg. Kontrastiert wurde dieses von geraden Schnitten und Schwarz-Weiß-Mustern. Gut gemacht Herr Ostertag!

THE SHIT SHOP Opening Party und Fashionshow by Bonnie Strange
Die Kollektion steht im Thema der frühen 90ern - doch nicht ausschließlich. Bonnie und Junior Designer Laura Cherrygrove mischen ihren eigenen Stil dazu und präsentieren ihre Liebe zu allem, was nicht langweilig ist. Bodys für Frauen und Männer, ärmellose Fellwesten, taillierte, beinlose Höschen, nietenbesetzte Lederjacken, bauchfrei. Gold, Silber, Neongrün, -gelb, -pink, Schwarz, Nude. Revival der Turnbeutel, Mäntel aus Regenbogenfell und der Bräutigam küsst seine Braut nur in einem schwarzen Höschen und einem Kunstledermantel. Auch die anschließende Party in der Alten Münze wurde dank des Hauptsponsors "Pinstyle", mit über 1000 alles Anderen als schlichten Gästen, zu einem riesengroßen 90s Rave.

Anti-Highlights

Das Zelt
Oder besser gesagt: Sein Umzug an die Siegessäule. Zwar ist diesem Umstand zu verdanken, dass ich Marc Jacobs in die Arme lief, trotzdem gestaltete sich der Weg zum neuen Modemekka als Qual für alle Besucher und als Geldsegen für all die Taxifahrer, denn anders konnte man, das durch die EM-Feierlichkeiten verscheuchte Zelt, nicht erreichen. Nächstes Jahr bitte wieder Brandenburger Tor!

Deutschlands Glanz
Lässiger-Berlin-Streetstyle hin, bequeme Haaremshose und Sneaker her. Ich finde alle, die sich entschlossen haben ein Teil dieser Modewelt zu sein, sollten die Modewoche als Fashionscenes-Christmas betrachten, und sich auch mal in High Heels bequemen und anderen Gewändern, als im Alltagslook vorm Laptop, hüllen. Nicht angestrengt, aber mit Bedacht und mit Fashionfokus gewählt. Es fehlte an vielen Ecken an Stil und Glamour. Auch oder erst recht eine Maren Gilzer oder Monica Ivancan in der Front Row, schmälern nicht die Kluft, die bislang noch breit zwischen Berlin und New York, Paris oder London klafft.

Zurück zur Startseite