Kleine, geile Firmen #28 – MAKLER-PLATTFORM RENTKIT

Die Wohnungssuche in Berlin kann eine echte Qual sein: Massenbesichtigungen, Online-Inserate, die falsche Hoffnungen wecken, Vermieter, die man selbst nie zu Gesicht bekommt. Thomas und James von RENTKIT aus Mitte probieren sich an einem neuen Ansatz und verlagern den größten Teil der Wohnungsvermittlung ins Internet. Müssen wir zukünftig kaum noch zu Wohnungsbesichtigungen gehen? Wir finden die Idee super und erklären RENTKIT deshalb zu einer "kleinen, geilen Firma". Dieser Beitrag ist in Kooperation mit Vodafone entstanden.

Was macht RENTKIT ganz genau?
Wir vermeiden Stress bei der Wohnungssuche - für Mieter und Vermieter. Das Konzept ist simpel: Alles was sonst bei einer Massenbesichtigung passiert, regeln wir online. Unsere Exposés enthalten nicht nur Bilder, sondern auch 360°-Begehungsvideos. So bekommt der Mieter/Interessent bereits einen guten Eindruck der Wohnung und kann sich auch direkt online auf die Wohnung bewerben, was auch dem Vermieter die Arbeit erleichtert. Nach einer beidseitigen Vorauswahl besichtigen beide die Wohnung bei einem Einzeltermin.

Was macht RENTKIT ganz genau nicht?
Wir konzentrieren uns auf Vermietungen in den großen deutschen Städten. Was wir noch nicht anbieten, ist beispielsweise die Unterstützung beim Verkauf von Immobilien.

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RENTKIT haben noch kein eigenes Büro. Heißt: Homeoffice in der Wohnung von Thomas.

Was habt ihr davor gemacht?
James kommt aus London und hat dort als Designer für eine renommierte Agentur gearbeitet, die unter anderem die “London Tube Map” neu gestaltet hat - aber vor ein paar Jahren entschieden, dass er doch lieber nochmal woanders leben möchte und ist nach Berlin gezogen. Ich, Thomas, habe für einen Konzern die IT mehrerer Apothekenketten gemanagt, ein guter Job, bei dem ich viel unterwegs war. Aber irgendwann kam der Punkt, an dem ich mir gesagt habe: Entweder mache ich jetzt noch etwas Eigenes oder es wird nicht mehr passieren.

Das heißt, woher kennt ihr beiden euch?
Wir haben uns bei einem Entwickler-Event in Berlin kennengelernt und dann vor etwa 1 1/2 Jahren bei einem Hackathon zum Thema Immobilien die Idee von RENTKIT angepackt. Der Ansatz mit der Wohnungsvermittlung ist mir schon länger im Kopf herumgeschwirrt und dort haben wir sie dann ausgearbeitet.

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James kümmert sich bei RENTKIT um alle Design-Fragen.

Wie seid ihr dann auf die Idee für RENTKIT gekommen?
Ich besitze selbst zwei Eigentumswohnungen und kenne deshalb nicht nur die Mieter-, sondern auch die Vermieterseite, wenn es um Vermietungen geht. Für Leute, die eine Wohnung mieten wollen, ist es anstrengend, wenn sie plötzlich in eine Massenbesichtigung geraten oder die Wohnung gar nicht so aussieht, wie man es sich anhand der Fotos vorstellt hätte. Vermieter haben das gleiche Problem: Besichtigungen bei denen für Interessenten gleich klar ist, dass es nicht ganz passt (“Das hab ich mir ganz anders vorgestellt”). Oder sie müssen, sofern sie nicht selbst einen Mieter suchen wollen, einen Makler engagieren, der Provision kostet.

Ihr nehmt bei RENTKIT keine Provision? Warum?
Bei uns gibt es einen Fixbetrag, den uns die Vermieter zahlen. Beim Provisionsmodell subventionieren die gut laufenden Wohnungen ja quasi die schlecht laufenden mit, obwohl die Arbeit für den Makler die gleiche bleibt. Aber für den Preis, den wir verlangen, müsste eine Wohnung schon sehr schlecht laufen. Wir sind also auf jeden Fall deutlich günstiger als normale Makler, da bei uns ja vieles digital abläuft und dadurch eine gute Hilfe für alle Vermieter, die bisher in Eigenregie vermieten, als auch eine Alternative zum klassischen Immobilienmakler.

Hattet ihr selbst denn schon eine richtig schlimme Wohnungsbesichtigung?
Als ich vor vier Jahren eine Wohnung in Berlin gesucht habe, gab es  immer wieder die klassische Situation, dass man mit tausenden anderen Leuten durch die Wohnungen gelaufen ist. Bei einer Besichtigung habe ich sogar einen Bekannten getroffen. Wir haben uns gut unterhalten, die Wohnung war aber für uns beide nichts.

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Thomas ist bei RENTKIT Head of Business-Angelegenheiten.

Beschreibt doch mal, wie das abläuft, wenn ihr euch um die Vermittlung einer Wohnung kümmert.
Der Vermieter einer Wohnung beauftragt uns damit, einen neuen Mieter für seine Wohnung zu finden. Das heißt, er liefert uns die nötigen Details: Sucht er eine Familie oder eine Einzelperson, die einziehen soll, jung oder alt, für länger- oder kurzfristig? Wir kümmern uns um das Exposé der Wohnung, machen Fotos und das Begehungsvideo und stellen das Ganze bei einem Suchportal, Immobilienscout24, online. Wenn ein Mieter sich für eine der Wohnungen interessiert, muss er wiederum einige Daten angeben, so dass das System bereits eine Sortierung oder auch Vorauswahl unter den Interessenten treffen kann. Letztlich bleibt dann eine handvoll Interessenten übrig, die sich die Wohnung live angucken. Wir haben auch ein Tool auf unserer Seite, dass die Terminvereinbarung vereinfacht.

Wenn das System die Vorauswahl trifft: Werden dadurch nicht viele Bewerber, etwa finanzschwächere, benachteiligt?
Nein, eigentlich nicht. Natürlich hat man schlechte Chancen, wenn man sich die Wohnung eigentlich nicht erlauben kann. Für die meisten Vermieter zählt vor allem ein stressfreies und langfristiges Mietverhältnis: Zu wenig zu verdienen ist da natürlich ein Problem - interessanterweise oft auch, wenn jemand deutlich zu viel verdient. Da fragt sich der Vermieter oft, ob derjenige wirklich länger mieten will. Zusammengefasst: Der Interessent sollte zur Wohnung passen und langfristig darin wohnen wollen.

Können euch eigentlich auch Wohnungssuchende beauftragen?
Nein, aktuell arbeiten wir ausschließlich für Vermieter.

Ihr seid genau dann in den Makler-Markt eingestiegen, als in Berlin das neue Bestellergesetz in Kraft trat. Seht ihr das als Vor- oder Nachteil?
Als klaren Vorteil, schließlich arbeiten wir nicht für eine Provision, sondern haben einen Fixpreis.

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Ohne Kamera keine Wohnungsexposés.

Mit der Video-Begehung unterscheidet ihr euch von den klassischen Foto-Exposés. Inwiefern haben sich die Online-Begehungen schon bewährt?
So ein Video hilft auf jeden Fall ungemein, einen besseren Eindruck von der Wohnung zu bekommen. Wir hatten kürzlich den Fall, dass wir ein Loft vermitteln sollten, das unglaublich viele kleine versteckte Ecken hatte. Mit Fotos hätte man das nicht einfangen können.

Euer wichtigstes Arbeitsutensil?rentkit
Mit der 360°-Kamera laufen wir durch die Immobilien und basteln aus den Bildern unsere Videos.

Als ihr eure Firma gegründet habt: Was lief am Anfang nicht so wie geplant?
Die ganze Technik erstmal in den Griff zu bekommen, erfordert ein bisschen Zeit. Als wir testweise unsere ersten 360°-Videos aufgenommen haben, standen wir immer noch irgendwo selbst im Bild, mittlerweile wissen wir das zu vermeiden.

Wie finanziert ihr euch aktuell? Woher kam das Startkapital?
Wir haben uns komplett selbst finanziert bisher.

Wie sieht euer Businessplan für die nächsten Monate, Jahre aus?
Grob gesagt: Wir wollen nicht nur Mieter und Vermieter zusammenbringen, sondern beide Seiten auch bei all den laufenden Themen rund um eine Wohnung unterstützen.

Noch arbeitet ihr viel von zu Hause aus oder im betahaus. Wann zieht ihr in ein eigenes Büro?
Aktuell fühlen wir uns recht wohl mit unserer dezentralen Struktur. Das wird sich sicher ändern, sobald wir Leute full-time für Themen wie Marketing haben. Für Themen wie Software-Entwicklung ist ungestörtes, konzentriertes Arbeiten wichtiger, für Themen wie Marketing hilft es, ständig beisammen zu sein.

Welche wichtige Lektion habt ihr letzten Monat gelernt?
Eine Sache, die wir schnell festgestellt haben: dass weniger oft mehr ist. Unsere Website hat sich entwickelt, indem der Text immer weniger wurde. Viele unserer Kunden hatten das Meiste nicht gelesen. Vielleicht sind wir jetzt aber schon wieder zu minimalistisch unterwegs.

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Die 360°-Kamera kann auch Selfie-Stick.

Die Fragen hat uns Thomas gemeinsam mit James beantwortet. Vielen Dank!

Dieser Beitrag ist in Kooperation mit Vodafone entstanden. Auf featured.de erfahrt ihr, wie die 360°-Begehungen von RENTKIT entstehen und in welchen anderen deutschen Städten sie ihren Service noch anbieten.

Fotos: © Milena Zwerenz

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