Feine israelisch-mediterrane Küche im MontRaw in Mitte

© Daliah Hoffmann

Update September 2020: Das Montraw ist umgezogen. Ihr findet das Restaurant jetzt auf die Torstraße 189.

Wenn wir mittags zum Lunch im Prenzlauer Berg unterwegs sind, fällt unsere Wahl zu 90 Prozent auf asiatische Küche. Nicht nur, weil wir wahnsinnig gerne asiatisch essen, sondern weil im Umkreis unseres Büros gefühlt 20 Läden sind. Seit Kurzem hat aber ein neues Restaurant unsere Aufmerksamkeit erhascht, denn nur ein paar Häuser weiter von unserem Büro eröffnete das MontRaw.

Allein aufgrund des Namens tippten wir, dass wir hier kein asiatisches Essen, sondern Raw-Food bekommen, sprich: gesunde Bowls mit geilem Scheiß. Doch als wir das Restaurant betreten, sind wir verwirrt: hebräische Lieder? Die Mitarbeiter unterhalten sich ebenfalls auf Hebräisch? Ein erster Blick in die Karte bringt dann Gewissheit: Statt Rohkost tummeln sich auf den Tellern im MontRaw moderne israelische Gerichte mit mediterranem Einschlag. Wie es zu dem Namen kommt? Die Besitzerin des Hauses heißt Mont mit Nachnamen und hatte ursprünglich tatsächlich geplant, ein Raw-Restaurant zu eröffnen, erklärt uns Shimon, der Geschäftsführer. Statt Raw gibt's jetzt zwar mediterran, der Name passt aber trotzdem, denn Koch Ben achtet darauf, dass alle Zutaten immer frisch sind.

© Daliah Hoffmann
© Daliah Hoffmann

Shimon ist gebürtiger Israeli, lebte die letzten Jahre in New York und bewegt sich in der Foodszene – egal ob Tel Aviv oder New York –, als hätte er nie etwas anderes gemacht. In New York arbeitete er in einem 2-Sterne-Restaurant, er begrüßt uns trotzdem ganz entspannt in Jeans und Pullover. Und zur Begrüßung trinken wir auch erstmal gemeinsam einen Ouzo, der entgegen unserer Angst, gar nicht brennt, sondern wirklich gut schmeckt. Ein bisschen fühlen wir uns jetzt schon wie in Tel Aviv. Als Vorspeise gibt es erstmal ein Sauterteigbrot und Rosmarin-Foccacia, für welches sich allein schon ein Besuch im MontRaw lohnt.

Mein absolutes Highlight ist dann aber das Auberginen-Bruschetta. Das Brot ist richtig kross und trotzdem nicht trocken. Darauf versammeln sich geräucherte Aubergine, Tomate, Koriander, Limette, Chili und wahnsinnig cremiger Feta. Daneben bestellen wir noch den Bete- and Fenchelsalat, der mit Nüssen, Tulum-Käse und Blutorangen-Vinaigrette serviert wird. Mindestens genauso lecker ist der Shrimp-Bureka, ein gefüllter Blätterteig mit Tomaten-Stew, Shrimps und einer Joghurt-Tahini-Soße, den uns Shimon empfohlen hat.

© Daliah Hoffmann
© Daliah Hoffmann

Nach den drei Vorspeisen sind wir vom größten Hunger befreit, aber wir freuen uns schon auf den Hauptgang mit Gnocchi Parisienne mit Tomaten, Rucola, Weißwein und Parmesan. Anders als die italienischen, klassischen Gnocchi sind die Gnocchi Parisienne nicht aus Kartoffeln, sondern aus einer Art Brandteig, der mit Muskat, Parmesan und etwas Senf verfeinert wird. So schmecken sie zwar tatsächlich ganz anders, aber auch wirklich lecker, die Süße der Tomaten passt außerdem super zu der Säure des Weißweins. Daliah hingegen macht es sich mit einem lecker gebratenen Kabeljau auf Pilz-Risotto gemütlich.

© Wiebke Jann | Daliah Hoffmann
© Daliah Hoffmann

Weil wir nur äußert ungern, also eigentlich nie, ein Restaurant verlassen, ohne ein Dessert probiert zu haben, bestellen wir uns gleich beide Desserts, die auf der Karte stehen. So wandert auf unseren Tisch einmal Kadaif, ein Nest aus dünnen, frittierten Teigfäden mit Mascarpone-Creme, Früchten, Minze und Dattelsirup und ein Rons Malabi, ein Rosenwasserpudding mit Ziegenmilch und Pistazien. Der knusprige Boden passt ganz hervorragend zur sehr cremigen Mascarpone, die frischen Früchte balancieren das Ganze perfekt aus. Und wer den Geschmack von Ziegenmilch mag, der wird auch das Malabi lieben. Ich persönlich kann ihn immer nur in Maßen genießen und habe deswegen, obwohl er wirklich dezent und gut auf die anderen Aromen abgestimmt ist, nach einigen Löffeln genug.

Zum Glück, denn sonst wäre ich vermutlich nach Hause gerollt, denn alle übrigen Teller haben Daliah und ich bis zum letzten Bissen aufgefuttert. Wir freuen uns jedenfalls schon auf den Frühling, sollte er denn je kommen, dann kann man im MontRaw nämlich auch draußen sitzen. Und da uns vom MontRaw lediglich sieben Hausnummern trennen, sagen wir schon mal: Auf gute Nachbarschaft, wir werden wieder kommen!

© Daliah Hoffmann

Unbedingt probieren: Das Auberginen-Bruschetta, ein Traum!

Veggie: Auf der Karte gibt's zwar nur ein vegetarisches Hauptgericht, auf Nachfrage zaubert einem der Koch aber gerne eine vegetarische oder vegane Köstlichkeit.

Besonderheit des Ladens: Die Herzlichkeit der Mitarbeiter, die gerne auch mit dir einen Schnaps zur Einstimmung trinken.

Mit wem gehst du hin: Mit deinem Date oder Freunden, wenn's mal etwas schicker sein soll.

Lärmfaktor: Ruhig genug, um sich zu unterhalten.

Preise: Vorspeisen 7.50–11 Euro, Hauptspeisen 11–20 Euro.

MontRaw | Torstraße 189,  Straße 33, 10115 Berlin | Dienstag – Sonntag: 18–23 Uhr | mehr Info

Wir wurden von dem Restaurant eingeladen. Das beeinflusst aber nicht unsere ehrliche Meinung.

Alle Fotos wurden mit der Sony Alpha 7 II gemacht.

Entdecke die besten Restaurants, Bars und Plätze in deiner Nähe.

Zur neuen Karte!
Zurück zur Startseite