ARTVERGNÜGEN #81 – Unsere 11 Kunsttipps für den Mai

Zugegeben: Das Gallery Weekend steckt uns noch immer in den Knochen. Doch es gibt keinen Grund die Füße hochzulegen, denn gerade jetzt findet ihr die besten Ausstellungen des Jahres.

1. François Morellet – Blain|Southern

Minimalismus auf größtem Raum, das ist ein Spiel, das Morellet perfekt beherrscht. Im größten Raum der Galerie hat er mit Positiv-Negativ-Formen ein Spektakel für das Auge geschaffen, das uns ganz in seine Mission eintauchen lässt. Dabei wurden die Wände der Galerie aufwendig mit seinen Arbeiten überzogen und hinterlassen uns schwer beeindruckt.

Bis 1. August 2015
Blain|Southern
Potsdamer Straße 77-87
Dienstag – Samstag: 11.00–18.00 Uhr

 

2. Gregor Hildebrandt – Wentrup

TGood-GHILDEBRANDT-install-WENTRUP-05-05-2015-_0148-Edit
© Wentrup Gallery

"Auf Wasser schlafend rauscht das Meer" verheißt uns der Titel dieser Ausstellung und lässt raumgreifend Vorhänge aus alten Bändern von Video- und Tonkassetten durch Ventilatorenluft tanzen. Bespielt werden diese von den Decken bis zum Boden hängenden Bänder mit Cocteaus Film "Orphée". Sie schaffen einen atmosphärischen Raum, in dem man eine Weile mittanzen möchte.

Bis 30. Mai 2015
Wentrup
Tempelhofer Ufer 22
Dienstag – Samstag: 11.00–18.00 Uhr

 

3. Paolo Cirio – NOME

str-overexposed-london-DSC_0320
© Paolo Cirio

Die massive Massenüberwachung von Privatpersonen ist die Geißel unserer Zeit und zu Recht erklärtes Feindbild und Thema vieler Künstler. Paolo Cirio ist es gelungen, Bilder von hochrangigen amerikanischen Geheimdienstenagenten und Hauptverantwortlichen dieser Überwachung zu finden, sprüht sie auf Mauern in Berlin, Paris, London oder New York und dreht damit den Spieß gezielt um.

Eröffnung: 22. Mai 2015 um 18 Uhr
Bis 20. Juli 2015
NOME
Dolziger Straße 31
Dienstag – Samstag: 14.00–18.00 Uhr

 

4. Katharina Grosse – Johann König

katharina-grosse-the-smoking-kid-exhibition-at-konig-galerie-04-960x640
© Highsnobiety

Darauf warteten die Kunstfreunde dieser Stadt schon lange: Die Galerie von Johann König zieht endlich in die Kirche St. Agnes. Eröffnen darf Katharina Grosse mit großdimensionierten Bildern in gewohnt chromatischen Ausuferungen, die sich wunderbar mit der architektonischen Stille der Kirche vereinbaren.

Bis 21. Juni 2015
König Galerie, St. Agnes
Alexandrinenstraße 118-121
Dienstag – Samstag: 11.00–18.00 Uhr, Sonntag: 13.00–18.00 Uhr

 

5. Pedro Cabrita Reis – Kewenig

Reis
© PCRSTUDIO / João Ferro Martins, Courtesy: Kewenig, Berlin

Auch wenn das Herzstück der Arbeiten von Reis der Malerei treu bleibt, versucht sich der portugieische Künstler in dieser Ausstellung mit einer etagenübergreifenden Metall- und Neonkonstruktion und diversen einzelnen Skulpturen. Sie alle haben eine gewisse Ausstrahlung von Einsamkeit und Leere gemein, die durch den Einsatz von Farbe aber aufgebrochen wird.

Bis 1. August 2015
Kewenig
Brüderstr. 10
Montag – Samstag: 10.00–18.00 Uhr

 

6. Cyprien Gaillard – Sprüth Magers

387
© Cyprien Gaillard, Courtesy Sprüth Magers

Was könnten Cleveland, Los Angeles und Berlin wohl gemeinsam haben? Zumindest waren sie Entstehungsorte des aktuellen Films von Gaillard, der sich mit den Problemen modernen Städtebaus und Kulturvandalismus auseinandersetzt. Dabei gilt es spannende Ideen zu entdecken, die vor allem das eigene Denken anstoßen – zu Themen, um die keiner in dieser Stadt länger herumkommt. Wie können wir einen Umgang mit der rasanten Veränderung der Städte finden oder hilft nur noch eine Flucht aufs Land? Gaillard trifft damit den Nerv des Hier und Jetzt.

Bis 18. Juli 2015
Sprüth Magers
Oranienburger Str. 18
Dienstag – Samstag: 11.00–18.00 Uhr

 

7. Navid Nuur – Max Hetzler

c9953d91eb92905b1ab8f6bdd0a85d68_f5774
© Galerie Max Hetzler

Nuur versucht sich für "Mining Memory" zum ersten Mal vorrangig an skulpturalen Arbeiten, die es in Berlin an gleich zwei Orten zu sehen geben wird: Neben Max Hetzler zeigt die Galerie Plan B dazugehörige Werke. Dabei geht es um eine abstrakte Auseinandersetzung der Beziehung von Mensch zu Objekt und ist eine Weiterfürhung der fiktiven Interviews, die der Künstler bereits mit der Farbe Schwarz und einem Stein führte.

Bis 30. Mai 2015
Galerie Max Hetzler II
Goethestraße 2/3
Dienstag – Samstag: 11.00–18.00 Uhr

 

8. Roman Ondák – Johnen

Ondak_Inside_Out_6238-a_01_3371ddae84

In drei Räumen wandert der Besucher durch eine Abfolge älterer und neuerer Arbeiten des slowakischen Künstlers. Das Leben und Arbeiten in seiner Heimat ist dabei das durchgängige Thema und wird uns u.a. durch eine geschaffene Straßensitutaion zwischen zwei Häusern näher gebracht.

Bis 20. Juni 2015
Johnen Galerie
Marienstr. 10
Dienstag – Samstag: 11.00–18.00 Uhr

 

9. Tal R – Contemporary Fine Arts

5d3f833b95c2b574695144374b4e204e

Leicht fühlt man sich bei den Arbeiten von Tal R an Matisse erinnert, die auf den neuen Bildern junge Frauen in bunten Gewändern und dekorierten Interieurs zeigen. Die Modelle dafür weihte er für die Zeitspanne einer Tasse Oolong-Tees in sein Projekt ein, weshalb auch der Ausstellungstitel "The Oolong" lautet. Danach skizzierte er die Frauen auf rosa Papier und übertrug die Skizzen erst später in seinem Atelier.

Bis 6. Juni 2015
Contemporary Fine Arts
Am Kupfergraben 10
Dienstag – Samstag: 10.00–18.00 Uhr

 

10. Martin Eder – Eigen + Art

meder_thosebloodycolours_ii_1

Wie entstehen Geschichten und wie konstruieren wir sie? Diese Themen stehen im Fokus der neuen Eder-Arbeiten, die mit Schwertern bewaffnete Frauen in Rüstungen und zerrissenen Stoffen zeigen. Bilder, wie wir sie aus Fantasyverfilmungen kennen, werden dabei immer mehr zu bekannten Szenerien aus aktuellen Berichterstattungen in Katastrophen- und Kriegsgebieten.

Bis 23. Mai 2015
Galerie Eigen + Art Berlin
Auguststr. 26
Dienstag – Samstag: 11.00–18.00 Uhr

 

11. "Fassbinder – Jetzt" – Martin-Gropius-Bau © Deutsches Filminstitut, Frankfurt am Main, Foto: Peter Gauhe

Einem der wichtigsten deutschen Regisseure wird im Martin-Gropius-Bau posthum eine große Ausstellung gewidmet: Rainer Werner Fassbinder. Im Martin-Gropius-Bau sind anlässlich des 70. Geburtstags des Filmemachers Archivaufnahmen aus dem Deutschen Filmmuseum in Frankfurt/Main zu sehen, die das komplette Schaffen abdecken, Einsicht in seine Arbeit und Arbeitsweise gewähren und sich mit der öffentlichen Wahrnehmung des umstrittenen Regisseurs beschäftigen.

Bis 23. August 2015
Martin-Gropius-Bau
Niederkirchnerstraße 7
Mittwoch – Montag: 10.00–19.00 Uhr


Im letzten Artvergnügen gab es die Highlights der Gallery Weekend. Noch mehr Kunst findet ihr hier.

Titelfoto: © Christian Gläser

Entdecke die besten Restaurants, Bars und Plätze in deiner Nähe.

Zur neuen Karte!
Zurück zur Startseite