ARTVERGNÜGEN #72 – Unsere 10 Kunsttipps für den Dezember

Der Dezember ist der Monat, in dem wir – völlig beseelt von Glühwein – unsere kulturellen Ansprüche auf Weihnachtsmarktmusik und Adventssonntagsmärchen zurückfahren. Damit ihr euren "Last Christmas"-Ohrwurm zwischendurch aber auch mal auskurieren könnt, geben wir euch zehn Tipps für gute Kunst im Dezember.

1. Now Eat My Script – Mounira Al Solh im KW

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© Mounira Al Solh, NOW EAT MY SCRIPT Courtesy die Künstlerin und Sfeir-Semler Galerie, Beirut/Hamburg

Geprägt von einem Teil der Familie in Syrien und einem anderen Teil im Libanon finden sich im Leben der Künstlerin Mounira Al Solh ausreichend Ausgangspunkte, um in ihrer Videoarbeit "Now eat my script" die Lebensgewohnheiten und Sprachen von Flüchtlingen in deren vermeintlich neuer Heimat zu beleuchten.

7. Dezember 2014 – 15. Februar 2015

KW Institute for Contemporary Art
Auguststraße 69
Mittwoch – Montag 12:00 – 19:00 Uhr, Donnerstag 12:00 – 21:00 Uhr, Dienstags geschlossen

2. WChUTEMAS – Ein russisches Labor der Moderne – Martin-Gropius-Bau

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© Staatliches Schtschussew Museum für Architektur Moskau / VG Bild-Kunst, Bonn 2014

Die Kunstschule WChUTEMAS wird oft als russische Schwester vom Bauhaus bezeichnet und glänzte in den 1920er Jahren auch nicht weniger mit innovativen und baukünstlerisch wertvollen Entwürfen und Ideen zur Architektur. Rund 250 Skizzen, Modelle und Zeichnungen kann man sich nun aus dieser Zeit ansehen und dabei erfahren, wie sich damals die Beziehung zwischen Funktionalität und Kunst verändert hat.

5. Dezember 2014 – 6. April 2015
Martin-Gropius-Bau
Niederkirchnerstraße 7
Mittwoch – Montag 10:00 – 19:00, Dienstags geschlossen

3. SED TANTUM DIC VERBO (JUST SAY THE WORD) – Blain | Southern

photograph taken by Brian Buckley for Cheim and Read, New York
© Jack Pierson "Sex Change Romance" Photo Courtesy CHEIM & READ, New York

Der amerikanische Autor Glenn O'Brien hat eine Gruppenausstellung zusammengestellt, die sich mit der Kraft der Worte in der Kunst auseinandersetzt. Beiträge von Jean-Michel Basquiat bis hin zu Dash Snow verdeutlichen den Zusammenhang des Visuellen zum Gemeinten. Ein Wort, ob geschrieben oder gesprochen, hat eine unmittelbare Kraft und somit hohes künstlerisches Potential.

Bis 20. Dezember
Blain| Southern
Potsdamer Straße 77–87
Dienstag – Samstag 12:00 – 19:00 Uhr

4. Katrin Fridriks – Circle Culture Gallery

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© Circle Culture Gallery

Nur einer isländischen Künstlerin kann es gelingen, ein Bild von so viel Zartheit und Kraft zugleich zu schaffen. Katrin Fridriks fängt in ihren Werken den Prozess der Bildentstehung selbst ein, fast so, als könne man in ihnen noch erkennen, wie sie um die Leinwand in einer Choreographie herumgetanzt ist. Alle, die dringend Farbe an den grauen Tagen suchen, sind in dieser Ausstellung bestens aufgehoben.

Bis 14. Februar 2015
Circle Culture Gallery
Potsdamer Straße 68, 2. Hinterhof
Dienstags 14:00 – 18:00 Uhr, Mittwoch – Samstag 12:00 – 18:00 Uhr

5. Georg Herold – Contemporary Fine Arts

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© Contemporary Fine Arts

In dieser Ausstellung fühlt man sich wie in einer Verfilmung des Romans "Marina" von Carlos Ruiz Zafón: Bizarre und groteske Figuren biegen sich und scheinen um einen herum zu kriechen. Sie sehen aus, als würden sie gerade noch so von ein paar Fäden und Folien zusammengehalten, obwohl ihr Verfall unmittelbar bevorsteht.

Bis 20. Dezember
Contemporary Fine Arts
Am Kupfergraben 10
Dienstag – Samstag 10:00 – 18:00 Uhr

6. Christine Hill – Galerie EIGEN + ART

EigenArt
© Galerie EIGEN + ART Berlin

Seit Jahren schon stellt Christine Hill ihre künstlerischen Betrachtungen zur Konsumkultur unter den Stern neuer Bewegungen. Die Themen Upcycling und "Do It Yourself" sind dabei aktuell wie nie zuvor und zeichnen den neuen Wert von Konsumgütern vor, deren Verschwendung wir uns nicht länger leisten können. Interaktiv sowie kommunikativ werden hier Waren vom Händler in das Private übertragen.

Bis 13. Dezember
Galerie EIGEN + ART
Auguststraße 26
Dienstag – Samstag 10:00 – 18:00 Uhr

7. Jorinde Voigt – Johann König

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© Johann König, Berlin

Die Zeichnungen von Jorinde Voigt wirken immer so, als hätte sie am Anfang ein System für deren Aufbau gehabt, dieses zwischendurch verworfen und sei am Ende vollends ins Chaos gerutscht. Dabei versucht sie Dinge, die über die Sinne erfahren werden, sichtbar zu machen. Die oftmals großformatigen Arbeiten ziehen den Betrachter in die subjektive Wahrnehmnung der Künstlerin und lassen ihn für eine Weile nicht mehr los.

Bis 20. Dezember
Johann König
Dessauer Straße 6–7
Dienstag – Samstag 10:00 – 18:00 Uhr

8. Julia Schmidt – Meyer Riegger

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© Meyer Riegger, Berlin

Die Arbeiten zur Serie "Chromatic Mesh Logistics" zeigen einen Plastiksack, in immer neuer Form bemalt. Er steht symbolisch für ein Neudenken von Handel, Produktion und Konsum. So undefinierbar wie seine Inhalte, sind auch die Werte von Konsumgütern, die sich zwischen Nutz und Schrott verlieren.

Bis 19. Dezember
Meyer Riegger
Friedrichstraße 235
Dienstag – Samstag 11:00 – 18:00 Uhr

9. Brent Wadden – Peres Projects

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© Peres Projects

Könnte man den Spruch "Etwas aus dem Zusammenhang reißen" visualisieren, es würde ein Bild von Künstlerschwergewicht Brent Wadden dabei herauskommen. Seine Bilder, geprägt von so viel Ordnung und Chaos zugleich, sind nur schwer einzuordnen. Man muss sie eine Weile wirken lassen, um sich auf einen Trip in diese Zwischenwelt wirklich einlassen zu können.

Bis 10. Januar 2015
Peres Projects
Karl–Marx–Allee 82
Dienstag – Samstag 11:00 – 18:00 Uhr

10. Philippe Parreno  – Esther Schipper

EstherSchipper
© Esther Schipper, Berlin

Es war eine Zeit lang aus der Mode gekommen, sich mit Objektbetrachtungen künstlerisch auseinanderzusetzen. Auch hier wird nichts Neues erzählt, wenn alte Objekte einen frischen Raum finden und sich somit verändern. Doch schön anzusehen sind sie allemal.

Bis 15. Januar 2015
Esther Schipper
Schöneberger Ufer 65
Dienstag – Samstag 11:00 – 18:00 Uhr

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