ABENDBROT MIT SARAH #16 – Café Pförtner im Wedding

© Anna Rose

Vom Rosenthaler Platz muss man ordentlich Schwung nehmen, um mit dem Fahrrad die Brunnenstraße in Richtung Wedding zu erklimmen. Hat man aber erstmal den Gesundbrunnen erreicht, rollt man bergab zwischen Lastwagen, Familien beim Wocheneinkauf im türkischen Supermarkt und getuneten Sportkarossen in Richtung Uferhallen. Keine zehn Minuten Fahrt vom Mitte-Trubel entfernt, kann man hier in eine andere Welt eintauchen.

Gegenüber der Uferhallen, auf dem Gelände der ehemaligen BVG-Werkstätten ist ein umtriebiges Kulturzentrum und in seiner Mitte eine echte kulinarischen Perle entstanden: das Café Pförtner. Wo früher BVG-Busse gewartet wurden, trifft sich heute eine angenehmen Mischung aus Nachbarschaft, Künstlern und Freunden der Betreiber zu Müsli, Pasta und Salat.

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Kennengelernt haben sich die beiden Köpfe des Café Pförtner, Christian und Daniel, in Lissabon, wo die gelernten Köche lange Jahre arbeiteten. Zusammen mit einem kontinuierlich wachsenden Team haben sie sich vor gut 3 Jahren mitten im Wedding eine kleine Oase geschaffen, in der sie nicht nur ihre Lust am Kochen, sondern auch am entspannten Zusammensein zelebrieren. Neben dem liebevoll gestalteten Pförtnerhäuschen, kann man in einem ausrangierten Bus oder an etlichen Tischen unter freiem Himmel jeden Tag von 9 bis 24 Uhr (am Wochenende ab 11 Uhr) in der Sonne sitzen, Zeitung lesen und sich durch die vier täglich wechselnden Tagesgerichte futtern.

Obwohl das Ambiente mit seinem DIY-Charme extrem entspannt ist, nehmen die Jungs hinterm Herd das Kochen ernst. "Uns ist es wichtig, richtig gute Gerichte zu einem fairen Preis anzubieten. Diese Mischung muss immer stimmen." erzählt Christian. Immer, wenn es geht, werden regionale Biozutaten verwendet – das ist für die beiden selbstverständlich. Kein Schild weist darauf hin. Bei Preisen von 3,50€ für eine Suppe bis 6€ für ein Hauptgericht am Mittag, hat sich der Laden schnell als feste Lunch-Option in der Gegend entwickelt. Am Abend ändert sich die Karte und es werden neben frischen Pastagerichten und einer relativ großen Weinauswahl aufwendigere Speisen gekocht. Der Preis bleibt aber wie am Mittag günstig.

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Wir testen uns bei strahlendem Sonnenschein durch die Mittagskarte. Los geht‘s mit einer kalten Melonen-Rote-Beete-Suppe (3,50€), die mit Minze abgeschmeckt eine tolle Balance aus erdigem und frischem Geschmack hat. Ein perfektes Gericht bei kleinem Hunger oder als Vorspeise. Der vegetarische Pfifferlings-Kartoffel-Strudel (5€) mit einer Kruste aus Münster und Parmesan plus kleinem Beilagensalat ist cremig, herzhaft und funktioniert für mich auch jenseits der 30-Grad-Marke.

Das einzige Fleischgericht auf der Karte ist die Minimalisten-Version eines Burgers für 6€: eine gut gewürzte Bulette liegt mit Tomaten, Zwiebeln und Salat zwischen knusprigen, großzügig geschnittenen Weißbrotscheiben. Dazu gibt‘s einen kleinen Kartoffelsalat mit Dijonsenf und eingelegten Gurken. Simpel und lecker. Der gemischte Salat mit Berglinsen, Sommerkresse und Paprika (5€) auf unserem Nachbartisch sieht auch sehr verlockend aus, findet aber keinen Platz mehr in unseren Bäuchen. Der ist nämlich reserviert für ein Stück Obstkuchen und einen kalten Cappuccino im Kölsch-Glas.

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Ob zum Weintrinken mit der besten Freundin, als Startpunkt für eine kleine Wedding-Erkundungstour oder als Dinner-Ort, bevor man auf eine Party im Stattbad geht – das Café Pförtner ist schon jetzt eins meiner Sommerhighlights des Jahres.

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Cafe Pförtner
Uferstraße 8-11
13357 Berlin

Montag bis Freitag 9:00 – 00:00 Uhr
Samstag & Sonntag 11:00 – 00:00 Uhr

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Die Bilder hat Anna Rose gemacht. Vielen Dank dafür!

Vor zwei Wochen war Sarah beim Bite Club essen. Noch mehr Essen findet ihr in unserer Abendbrot-Rubrik.

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