Unsere 11 Kunsttipps für den März 2018

PS, Puder und Possible Futures. Der März ist facettenreich: mit jungen und alten Stars, mit Rückblicken und Visionen, mit Ölfarbe und einer Seifenblasenmaschine. Viel Vergnügen mit der Kunst!

Beni Bischof, Untitled, 2014

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Drive Drove Driven bei Kommunale Galerie Berlin

Als Dorfkind kommt die Freiheit pünktlich zum 18.Geburtstag in Gestalt des Führerscheins. Auto zu fahren verändert, wie wir reisen und wie wir Dinge erledigen. Das Auto bringt uns näher an unser Ziel, es ist aber auch Rückzugsort. Früher galt es als Prestigeobjekt - dann eroberte das Carsharing die Straßen. Egal. Das Auto bleibt ein Faszinosum und bekommt nun die Ausstellung, die es verdient. Es geht um Freiheit, Design, Erotik und Innovation, aber auch um die negativen Effekte der Massen-Mobilisierung. 23 Fotografen, 60 Fotos und ordentlich PS stehen bereit.

Karla Black, Installationsansicht, 2017, Dhondt-Dhaenens Museum, Deurle, Belgien, Foto: Simon Vogel

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Karla Black bei Capitain Petzel

Karla Black tut ihrem Namen wenig Ehre: Wer einmal ihre Arbeiten gesehen hat, denkt noch Jahre später vor allem an rosa Puder. Die Installationen der schottischen Bildhauerin funkeln vor Leichtigkeit und Süße. Man hört Zellophan und riecht Seife.

Jesper Just, Continuous Monuments

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Jesper Just bei Wentrup

Jesper Just genießt die Freiheit der Kunst im Gegensatz zu den Marktzwängen Hollywoods. Für seine Videos arbeitet der Däne, der übrigens sein Land auf der letzten Venedig Biennale vertrat, mit professionellen Schauspielern, weicht aber von klassischen Handlungssträngen ab. Auch die Inszenierung ist gelöster. Architektur wird dafür umspielt. In Continuous Monuments nimmt Kim Gordon, Ex-Bassistin der legendären Sonic Youth, dem Grenzzaun zwischen Mexiko und den USA die Gewalt. Sie entlockt ihm Musik.

Teun Vonk, The Physical Mind, 2016 © Kunstraum Bethanien

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Uncanny Valleys of a Possible Future im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien

Das CTM Festival 2018 ist vorbei, die Ausstellung läuft aber noch einen Monat. Turmoil heißt das Thema dieser Ausgabe und entsprechend aufwühlend und existenziell sind die Arbeiten. Hier werden Synthesizer aus menschlichen Neuronen gebaut. Anne de Vries untersucht die Rolle von Musik für die Gefühle von Menschengruppen. Und Teun Vonk’s "The Physical Mind" umarmt den Besucher beschützend mit zwei gigantischen Luftkissen.

Pablo Picasso at La Californie, Cannes, 1957 © The Irving Penn Foundation

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Irving Penn im C/O Berlin

Es gab Zeiten, die boten noch Stars wie Pablo Picasso, Marlene Dietrich und Alfred Hitchcock. In dieser Zeit lebte und arbeitete Irving Penn. Er gilt bis heute als einer der einflussreichsten Fotografen des 20. Jahrhunderts, der zeitgenössische Fotografie und Kunst verband. Penn schoss Porträts von Stars, Reportagen über indigene Völker, belieferte aber auch die Vogue. Anlässlich seines 100. Geburtstages feiert C/O Berlin Irving Penn mit einer großen Retrospektive.

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David McKenzie bei Barbara Wien

Worte, Worte, nichts als Worte. Wir reden den ganzen Tag, aber kommunizieren wir eigentlich? Und was kommt beim Gegenüber an? Werden wir gehört? Das fragt sich auch der New Yorker Künstler Dave McKenzie: Seine Performances und Installationen bedienen sich an Symbolen der zeitgenössischen Kultur. Dazu zählen etwa Banner als Versinnbildlichung der freien Rede. Aber wie frei sind wir eigentlich? Speeches Speeches Speeches ist der Titel dieser Ausstellung.

Manuel Stehli, 2015

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Out of Touch / Out of Time im Künstlerhaus Bethanien

Unter der Ägide der Frankfurter Kuratorin Carina Bukuts treffen hier zwei Künstler einer Generation aufeinander. Sie werden durch ähnliche Motive vereint und durch recht unterschiedliche Stile getrennt. Manuel Stehlis Bilder sind kühl aber auch verspielt, nutzen die Optik von Computerspielen der 90er und stellen dabei menschliche Beziehungen in den Mittelpunkt. Aneta Kajzer hingegen arbeitet sehr intuitiv und wild. Ihre Gemälde bewegen sich zwischen abstrakter und figurativer Malerei.

Jan Vormann, Seifenblasen-Lebensdauer-Verlängerungsmaschine 4b

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Jan Vormann im Grimmmuseum

Mit Dispatchwork begann Jan Vormann vor elf Jahren damit, Risse und Spalten in Fassaden mit Legosteinen zu füllen. Es ist bis heute ein interaktives Projekt, zu dem jeder beitragen darf. Im Grimmmuseum zeigt er jetzt eine Seifenblasen-Lebenserhaltungs-Maschine. Härter kann der Kontrast von Leichtigkeit und Vergänglichkeit kaum sein. Ob Lachen oder Weinen, das ist hier die immanente Frage.

Rimini Protokoll, Society under Construction (Staat 2), Düsseldorfer Schauspielhaus © Benno Tobler

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State 1-4 im Haus der Kulturen der Welt

100 Jahre Gegenwart. Und dann ertönt die Sirene. Der Trailer zu State 1-4 prophezeit, was bereits weiß, wer Rimini Protokoll kennt: zurücklehnen und berieseln lassen? Fehlanzeige! In vier Teilen, benannt Staat 1-4, fordert Rimini Protokoll auf, sich mit Gesellschaftsmodellen und dem Zustand der Welt zu befassen. Die klassische Darsteller-Zuschauer-Hierarchie wird hier aufgebrochen, die Zuschauer gestalten und steuern oftmals mit mobilen Geräten das Erleben selbst. Im März werden alle vier Kapitel des Stücks in Kooperation mit dem HKW auf die Bühne gebracht.

Installationsansicht

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Bit by Bit, the World Is Growing Together bei Alexander Levy

Vier Konzeptkünstler werden zusammengebracht, um den Zustand der Welt zu reflektieren – sozial, politisch, ökologisch. Der Blick geht dabei in die USA und nach Asien, umfasst Klima und privaten Wohnraum. Nik Nowak beispielsweise hat sich für sein Projekt nach Nordkorea begeben und sich in gewohnter Manier mit Sound als Machtinstrument auseinandergesetzt. Sein Vorhaben blieb wegen äußerer Umstände in der Konzeptphase stecken, aber die wird bei Levy gezeigt.

ISM Hexadome © Pfadfinderei

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ISM Hexadome im Martin-Gropius-Bau

Brian Eno, Thom Yorke und Ben Frost. Diese und andere einzigartige Klang- und Videokünstler wurden eingeladen, auf ihre persönliche Weise mit dem ISM Hexadome zu arbeiten. Der Hexadome ist gleichermaßen 360° Format wie auch neuartiges Instrument, das in Zusammenarbeit mit der Berliner Pfadfinderei, der wir auch die packenden Visuals von Moderat zu verdanken haben, entwickelt wurde. Eintauchen, verschmelzen und anders erleben.

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