Bibimbap mit Wurzelgemüse und andere Fusionküche – das Dae Mon in Mitte

© Daliah Hoffmann

Seit Oktober 2014 serviert Gastgeber Stefan Reinhardt in seinem Dae Mon am Monbijouplatz kontemporäre Cuisine. Anfangs mit einem koranischen Koch, der "Lust hatte, typische koreanische Gerichte aufzubrechen und neu zu entwickeln". Von Koch Song Lee hat sich das Restaurant nach einigen Monaten getrennt, ebenso von dem Claim "Contemporary Korean Cuisine". Heute steht der deutsche Koch Raphael Schünemann, der zuvor ein Jahr als Patissier im reinstoff  gearbeitet hat, mit seinem Team in der offenen Küche und tischt sogenannte "Open Minded Cuisine" auf die schönen Teller.

"Wir wollen ein Restaurant sein, dass gehobene Küche anbietet, dabei aber jung und dynamisch ist", erklärt Inhaber Stefan die vergangenen Umstrukturierungen im Dae Mon. Heute gibt es in seinem Restaurant europäische Küche mit koreanischen und japanischen Einflüssen. So steht etwas ein Bibimbap neben Wurzelgemüse und Schweinebauch. Hier wird auf hohem Niveau interpretiert und experimentiert, so steht es schon in der Karte. Unser Dinner startet mit knusprigen Tapioka-Chips gefolgt von Rindertartar auf Reischips und dem gegrillten Oktopus mit Mizuna und Quinoa.

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Während uns das Essen auf den Tellern doch eher farbenfroh anlächelt und darauf wartet, verputzt zu werden, dominierten im Dae Mon eher dunkele und gedeckte Farben. Wände und Decke sind schwarz gestrichen, aufwändige Blumenarrangements, die gekonnt in Szene gesetzt werden, und bunte Neonlichtröhren sorgen für farbliche Akzente. Der vordere Bereich des Restaurant ist schnell voll. Größere Gruppen werden nach hinten geführt, "hier haben wir unsere großen runden Tische".

Die Hauptspeisen kommen auf den Tisch: für meine Begleitung der Duroc-Schweinebauch mit Kräuterseiblingen, gepuffter Haut und Edamame, für mich Bibimbap. Ich liebe das koreanische Traditionsgericht mit Reis, Gemüse, Kimchi und Fleisch, werde aber vorgewarnt, dass es hier nicht wie beim Koreaner des Vertrauens schmeckt, sondern eine eigene Interpretation ist.

Der Schweinebauch mit der knusprigen Haut und der dicken Schicht Fett schmeckt wirklich gut und das sagt jemand, der nur ungern auf einem Stück Fett kaut. Mein Bibimbap ist in der Tat ganz anders als bei meinem Lieblingskoreaner. Alle Beilagen, Nori, Enokipilze, Eigelb, Kimchi und Reis kommen in einen Schälchen. In der großen Schüssel warten Schweinebauch und Rinderlende auf ihre Spielgefährten. Obwohl geschmacklich alles passt, mag ich die klassische Variante des Gerichts im heißen Steintopf lieber. Seit kurzem hat das Dae Mon eine neue frühlingshafte Karte. Der Schweinebauch ist weg, dafür gibt es nun Spargel, Juvenilferkel oder Lauchtarte mit Pilzen.

© Daliah Hoffmann
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Unbedingt probieren: Den Schweinebauch und das Tartar.

Veggie: Es gibt ein paar (wenige) vegetarische Gerichte.

Besonderheit des Ladens: Das dunkle Interieur.

Mit wem gehst du hin: Mit Fans der koreanisch-japanischen Küche und Freunden, die bei dunklem Licht keine Brille brauchen.

Lärmfaktor: Mittags kommen viele zum Business-Lunch, abends kann es auch mal lauter werden.

Preise: Vorspeisen kosten zwischen 12 und 18 Euro, Hauptgänge zwischen 22 und 30 Euro.

Dae Mon | Monbijouplatz 11, 10178 Berlin | Montag – Freitag: 12–14.30 und 18.30–22.30, Samstag: 18.20–22.30 Uhr | Mehr Info

Wir wurden von dem Restaurant eingeladen. Das beeinflusst aber nicht unsere ehrliche Meinung.

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