Minimalismus und leckerstes Gebäck in der Black Isle Bakery in Mitte

© Daliah Hoffmann

Update: Die Black Isle Bakery hat dauerhaft geschlossen.

Wer nicht aufpasst und während des Spaziergangs auf der Linienstraße Hans Guck-in-die-Luft spielt oder nur aufs Smartphone starrt, der kann die neueröffnete Black Isle Bakery schon mal übersehen. Von außen sieht das Café eher aus wie eine weitere Galerie: ein unauffälliger Schriftzug auf dem großen Fenster, weiße Wände und frische Blumen im Schaufenster. Ein genauer Blick lohnt sich aber allemal und ein tiefes Einatmen vor der Tür lässt erahnen, was einen drinnen erwartet. Die Black Isle Bakery von Powerfrau Ruth Barry ist Café und Bäckerei in Einem, ein Ort, an dem süße und herzhafte Träume aus Teig kreiert werden und das Verlangen nach Kuchen und Kaffee gestillt wird.

Obwohl der Laden bis auf die kupferfarbenen Bänke komplett in Weiß gehalten ist und nur die Blumen und kleine Fotografien an den Wänden als Dekoration dienen, wirkt das Café nicht steril oder kalt. Der Duft von ofenfrischem Granola und Banana Bread erfüllt den gesamten Raum und sorgt sofort für ein wohliges und warmes Gefühl. Dank Filzpolster bleibt auch der Hintern warm, so eine Kupferbank ist doch ziemlich kalt.

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Nach anfänglichen Schwierigkeiten, über die Ruth Barry heute lachen kann, hat die gebürtige Schottin im August 2017 nun endlich ihr eigenes Café eröffnet. Auf den Geschmack ihrer Backkunst bin ich aber schon früher gekommen. Seit ihrer Ankunft in Berlin versorgt Ruth einige Cafés mit ihren Croissants, Kuchen und Keksen, darunter das Tinman gleich um die Ecke, das Nano und Bonanza Coffee. Ihre eigene Bäckerei hat sie bereits in London gegründet, nachdem sie ihren Job in der Kunstbranche gegen ihre eigentliche Leidenschaft, das Backen, getauscht hat. Aufgewachsen ist die Quereinsteigerin auf der Black Isle, einer Halbinsel in den schottischen Highlands.

Es ist kurz nach 9 Uhr und bei dem Duft bekomme ich noch mehr Appetit – Zeit zum Frühstücken. Auf der Karte steht Granola mit Joghurt und Feigen und das ist auch das einzige Frühstücksgericht. "Zurzeit bieten wir nur das Granola mit dem Brodowin Joghurt an", erzählt Ruth. Das Obst wird je nach Saison gewechselt und ich freue mich, dass ich es pünktlich zur Feigenzeit in die Black Isle Bakery geschafft habe. Ob sich das Frühstücksangebot noch vergrößert? "Vielleicht bieten wir irgendwann mehr an, aber jetzt bleiben wir erstmal bei dem Granola." Wer es morgens eher herzhaft mag, der kann sich Ruths Signature Dish, das fluffige Brioche mit geräuchertem Lachs, Dill und Crème Fraîche und die Tartelettes mit Tomate oder Kürbis und Ziegenkäse bestellen. In jedem Fall sollte man Platz für einen zweiten süßen Gang lassen.

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Neben den leckeren Backwaren und der süßen Dackeldame hat es mir der Kaffee in Ruths Café angetan. Der Cappuccino hat eine nussige Note und schmeckt wirklich besonders gut. "Unseren Kaffee haben wir von der Casino Mocca Rösterei in Budapest", verrät Ruth mir. "Ich weiß nicht genau warum, aber alles ist perfekt." Als Kaffeespezialistin will sie sich nicht verstehen, aber sie serviert eben genau das, was sie am liebsten mag: Bekömmlichen und im Geschmack abgerundeten Kaffee. Mir schmeckt's, deshalb trinke ich direkt noch einen Cappuccino und freue mich schon auf meinen nächsten Besuch in der Black Isle Bakery, dann probiere ich von dem Zitronenkuchen...oder doch vom Brownie... mal sehen. Das Banana Bread hatte ich übrigens auch schon und das war verdammt lecker!

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Unbedingt probieren: Den Kaffee (schmeckt nussig) und das Banana Bread

Veggie: Das Haselnuss-Banana-Bread und zwei der Cookies sind vegan. Abgesehen von dem Lachs-Brioche ist auch alles vegetarisch.

Mit wem gehst du hin: Mit Minimalisten und Naschkatzen.

Besonderheit des Ladens: Die Einrichtung und der Blick in die Backstube.

Lärmfaktor: Außer dem Gerede von Ruth und ihrem Barista und leiser Hintergrundmusik ist es ruhig.

Preise: Kaffee zwischen 2,60 und 3,60 Euro, Granola 6,50 Euro und das Gebäck zwischen 1,70 (Shortbread) und 4 Euro (Tartlettes mit Kürbis und Ziegenkäse).

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