Leckeres hausgemachtes Eis von Rosa Canina Organic Icecream

© Julia Knörnschild

Was macht einen warmen und sonnigen Tag noch besser? Richtig, Eis! Eine, zwei oder auch drei Kugeln in der Waffel sorgen für Glückshormone und gute Laune, so geht's uns jedenfalls. Weil ich genau so neugierig wie hungrig bin und schon immer mal wissen wollte, wie die bunte und leckere Eiscreme eigentlich hergestellt wird, habe ich bei der Eisproduktion von Rosa Canina zugeschaut. Die Berliner Eisdiele gehört schon lange zu meinen Favoriten. Mit großem Appetit und Kamera bin ich also ab nach Prenzlauer Berg zur Hufelandstraße, wo das Eis für alle Filialen und Kunden hergestellt wird.

Bei Rosa Canina kommen nur die besten Zutaten ins Eis, puristisch-ehrlich ist hier das Motto. Anders als bei vielen Eisdielen sind hier nicht nur Milch und Sahne Bio, sondern wirklich alles – von den Walnüssen, über den Zucker bis zur Zitrone fürs fruchtig-saure Zitronensorbet. "Wir sind ehrlich, das ist unser Credo. Deshalb ist in dem Haselnusseis auch Haselnusscreme aus gemahlenen Nüssen drin und keine Aromapaste.", erklärt Küchenchefin Friederike.

© Daliah Hoffmann

Reimar Philipps, der vor knapp zehn Jahren mit dem Eismachen angefangen hat und ursprünglich aus der Musikbranche kommt, legt bei seinen Eissorten auf höchste Qualität und leckersten Geschmack. Um die besten Zutaten zu bekommen, probiert er sich gerne mal durch alle Kürbiskernölfläschen im Supermarkt, reist für Tonkabohnen durch die Welt und suchte in Brandenburg den geeignetsten Hof mit der besten Biomilch. Gefunden hat er die übrigens bei der Lobetaler Bio-Molkerei. Die Zutaten werden dann in der Küche mit großer Sorgfalt und viel Liebe verarbeitet. Die Vanilleschoten werden per Hand ausgekratzt, der Zucker in der Pfanne geschmolzen und karamellisiert und die Walnüsse Stück für Stück dazugegeben. Auf dem Tisch liegt ein dicker Walnuss-Karamellbrocken – ich würde den am liebsten unauffällig in die Tasche stecken und mir alle paar Minuten ein Stückchen abbrechen.

"Viele Gäste probieren unser Eis und sagen, es sei ja gar nicht so süß wie woanders", erzählt Friederike und erklärt mir, dass das tatsächlich an dem geringer Zuckergehalt im Eis liegt. Der liegt in der Regel bei 17-18 Prozent. Find ich gut, die verwendeten Früchte haben ja schon eine gewisse Süße und bei zu viel Zucker schmeckt man am Ende gar nicht mehr die einzelnen Geschmacksnoten. Wer an einer Kugel Rhabarber-Eis oder Vanilleeis von Rosa Canina schleckt, der schmeckt die süß-säuerliche Frucht und das natürliche Aroma, weil hier an sich auch nichts anderes drin ist.

© Daliah Hoffmann

In den Regalen stehen Eimer mit Schokoladen aus der Schweiz, Vanilleschoten aus Madagaskar, Tonkabohnen aus Südamerika, herbe Kakaonibs und Sesamöl-Honig-Crumble. Mittendrin entdecken wir eine Dose mit der Aufschrift "Zauberpulver". Was da wohl drin ist? "Das organgene Pulver ist Kurkuma," verrät Friederike, "das verwendet wir unteranderem beim Vanilleeis für die gelbliche Farbe, die von vielen Kunden beim Vanilleeis erwartet wird."

Soweit es möglich ist, bezieht Reimar die Zutaten für sein Eis aus Berlin und dem Umland, das gilt nicht nur für die Milchprodukte. Da Rosa Canina auch mit einem festen Stand in der Markthalle Neun vertreten ist, arbeitet die Eisdiele mit den Lieferanten der Halle zusammen. Bei exotischen Früchten wird das natürlich etwas schwierig. Dann wird versucht, Händler aus dem Umland zu finden, die das Obst, bestenfalls mit Demeterqualität, vertreiben.

© Daliah Hoffmann
© Daliah Hoffmann
© Daliah Hoffmann

Nach der Arbeit kommt ja bekanntlich das Vergnügen, also geht's aus der Produktionsküche nach vorne in den Laden, wo Reimar mit Eislöffel bewaffnet auf uns wartet. Während ich mich durch die vielen Sorten probiere erzähl er mir, wie er 2008 mit zehn Sorten Eis in dem ersten Rosa Canina-Laden um die Ecke in der Pasteurstraße angefangen hat. Vormittags stand er alleine in der Küche und hat das Eis gemacht, das er am Nachmittag verkauft hat. Eine One-Man-Show, die bei den Nachbarn und Eisliebhabern gut ankam. Aus einem Landen wurden schnell zwei, dann drei. Mittlerweile gibt's sogar eine Eisdiele in Frankfurt. Seit kurzem könnt ihr auch im BRLO Brwhouse am Gleisdreieckpark von dem leckeren Berliner Bio-Eis naschen.

Der Name Rosa Canina kommt übrigens aus dem lateinischen und heißt Hunds-Rose, das sind diese hübschen Röschen, die oft in Parks gepflanzt werden. "Das älteste Eis was man aus China oder Persien kennt war immer Roseneis. Damals haben sie Schnee mit Zucker und Rosenwasser veredelt.", erklärt Reimar. Bei dem Hintergrund ist die Namensgebung eigentlich logisch, da er sein Eis ohne viel Chichi und sehr traditionell herstellt. "Wir sind Oldschool und haben nichts mit künstlicher Aromen, Pasten und Farben am Hut". Die Qualität, Liebe und Leidenschaft, mit der hier das Eis produziert wird, schmeckt man. Also nichts wie hin zu Rosa Canina. Sonne, Wochenende und Eis geben ein fabelhaftes Team ab.

© Daliah Hoffmann
© Daliah Hoffmann
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Unbedingt probieren: Butterkaramell mit Steinsalz & Vanille mit Kürbiskernöl

Veggie: Alle Fruchtsorbets und das Zotter-Eis sind vegan.

Preis: Eine Kugel kostet zwischen 1,40 und 1,80 Euro.

Beste Zeit: Wann ist denn keine Zeit für Eis?

Rosa Canina Organic Icecream | Hufelandstraße 7, 10407 Berlin | Montag – Freitag: 13–18 Uhr, Samstag – Sonntag: 12–18 Uhr | Mehr Info

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