11 Dinge, die man im Familienurlaub in Südtirol unternehmen kann

Wer Kinder hat, weiß, dass es gar nicht so leicht ist, alle Bedürfnisse der Familie im Urlaub unter einen Sonnenhut zusammen zu bekommen. Wir Eltern haben keine Lust in einem Familien-Ressort festzusitzen und unser Sohn hat keine Lust auf noch ein Museum und danach stundenlang im Restaurant sitzen. Wir waren Ende Juli eine Woche in Südtirol im Meraner Land und haben eine wirklich perfekte Familienwoche erlebt. Die Südtiroler wissen, wie man Sachen kombiniert, so dass sie für alle passen. Hier sind meine Tipps.

© Matze Hielscher

1
Schlafen im Josephus

Fast am Ende des Schnalstals, erreichbar über eine kleine Holzbrücke, trohnt das Josephus. Das Haus wurde 1912 erbaut, die jetzigen Besitzer Doris und Alex haben es vor ein paar Jahren übernommen und vorsichtig umgebaut. Vorsichtig, weil sie das Ursprüngliche, das Traditionelle erhalten wollten, aber mit modernen Stil erweitert haben. Insgesamt gibt es 4 Ferienwohnungen mit dem passenden Titel Domicilium. Wir haben direkt unter dem Dach gewohnt und jeden Morgen aus den ovalen Fenstern ins Tal geschaut. Sohnemann hat diesen Ort “Paradies” genannt. Ich war sehr beeindruckt, wie gut es der Familie gelungen ist, genau die richtige Balance zu finden. Angefangen bei der Architektur, der Kombination der Materialien, aber auch in der Gästebetreuung. Hier findet jeder seinen Raum. Dafür haben Alex und Doris ein tolles Gespür und den perfekten Ort dafür geschaffen.

2
Mit einem Lama durch die Berge trekken

Normalerweise bekommt man kein breites Grinsen zurück, wenn man mit jüngeren Kindern auf eine Trekkingtour gehen will. Schnell endet der Fußmarsch auf dem Rücken vom Papa. Die Familie Platzgummer hatte eine wunderbare Motivationsidee: Gib jedem Kind einfach ein Lama an die Hand und schon haben sie Lust zu laufen. Unser Leih-Lama heißt „Julius”. Mit ihm verbringen wir den halben Tag. Eine moderate Wanderung von 4 Stunden mit genügend Stopps. Mal essen die Lamas, mal pinkeln sie (in der Reihe) zwischendrin dürfen wir uns wie Abenteurer fühlen und Quartz in einer Höhle abschlagen. Am Ende der toll geführten Tour gibt es am Lagerfeuer Würstchen und Brot und ein Kind, das einen Mittagsschlaf braucht.

3
In der Therme von Meran entspannen

Im ersten Moment erschlägt einen die Hitze und der Lärm in der Schwimmhalle, aber dem kann man schnell entkommen, in dem man einfach raus ins Freie geht. Eine riesige Anlage, mit genügend schattigen Rückzugsorten, verschiedenen Schwimmbecken für alle Schwimmklassen, einem Teich mit Schildkröten, Kneipp-Ppfad, Wiesen, Wasserfall - super modern angelegt. Dazu der Blick auf das umliegende Bergpanorama: fertig ist ein entspannter Nachmittag.

  • Montag – Sonntag: 09.00 - 22.00
© Matze Hielscher

4
Pasta Essen und die Passer hören im Meteo

In Meran kann man herrlich flanieren. Auf einen der vielen Promenaden zu spazieren wäre schon ein lohnenswerter Tipp für sich, aber, wenn der Spaziergang erst auf der Winter- dann auf Gilfpromenade im Restaurant Meteo endet, dann ist das die perfekte Verbindung. Die Passer rauscht, während man auf der Terrasse darüber sitzt. Drin gibt es ein perfektes Magazinsortiment für mich, eine leicht skurrile Einrichtung für den Fotoapparat, eine sehr nette, aber etwas sonderbare Bedienung für die Gäste und einen Weltmeisterkoch für den Teller. Wir nehmen dreimal die gleiche Pasta und sind dreimal überwältigt. Um uns herum gut gekleidete Meraner, Familien, ältere Damen. Herrlich. Würden wir in Meran leben, wir würden hier alle Familienfeste feiern.

© Matze Hielscher

5
Haflinger reiten beim Reiterhof Sulfner

Haflinger sind die schönsten Pferde der Welt und Hafling ist natürlich die Heimat der gutmütigen Pferde. Im Reiterhof können Kinder und Erwachsene die Pferde streicheln und natürlich darauf reiten. Die einzige Gefahr ist, dass die Kinder danach jeden Tag wieder kommen und ein eigenes Pferd haben wollen. Unbedingt reservieren.

6
Rodeln auch im Sommer

Auf der Schienenrodelbahn mit dem schönen Namen Alpin Bob kann man auf der knapp einen Kilometer langen Strecke auch im Sommer rodeln. Und das macht fast noch mehr Spaß als auf Schnee. Man setzt sich in den Bob, ab geht’s und wenn man unten ist, fährt der Bob (wenn man will) direkt wieder hoch. Wichtiger Hinweis: Die Mütze vorher absetzen, sonst könnte sie danach weg sein.

© Matze Hielscher

7
Den Bauch im Schloß Juval richtig schön vollschlagen

Natürlich hat Reinhold Messner ein eigenes Schloss. In seinem Schloss Juval verbringt er seine Sommer. Leider haben wir ihn nicht gesehen, dafür in seiner fantastischen Gaststube gegessen, die von der Familie Rieder geführt wird. Nach der Vorspeise wäre eigentlich schon Schluss gewesen – so reichhaltig war es. Danach kam erst der Hauptgang – Pasta mit frischen Pfifferlingen und dann natürlich ein klassischer Tiroler Nachtisch, der Schneemilch. Auf diesem Berg wird Wein angebaut und viele der Produkte aus dem Gasthaus kommen vom ansässigen Oberorthof. Brutal regional. Brutal urig. Echt Südtirol.

© Matze Hielscher

8
Eis essen in der Eisdiele Theiner

Wir sind immer auf der Suche nach gutem Eis. Bei den Meranern scheint das auch ein wichtiges Thema zu sein. Wenn wir auf der Straße gefragt haben, gab es immer gleich eine Diskussion. Drei Namen werden immer wieder genannt: Sabine, Constantin und unser Favorit, die Konditorei und Eisdiele Theiner. Das Eis hat ein wenig wie das Eis meiner Kindheit geschmeckt. Klassische Sorten, kein Schnickschnack. Und falls mal das Wetter schlecht ist, gibt es Kuchen. Es lohnt sich, die umliegenden Straßen anzusehen, beim Gemüseladen Gemüse zu kaufen und beim Monocle-Shop ein Magazin mitzunehmen.

© Stephanie Hielscher

9
Mit Ziegen abhängen auf dem Rainguthof

Von Meran 45 Minuten entfernt ist der Rainguthof und der befriedigt alle Bauernhof-Kinderträume. Es gibt sehr zutrauliche Ponys, Zwergziegen, Pfauen, Schafe, Wollschweine, Esel, Enten, Gänse. Viele Tiere laufen einfach so frei rum, fast alle wollen gestreichelt und gefüttert werden. Dazu gibt es noch Wasserplantschen, Sandkästen und Klettermöglichkeiten. Wir waren danach noch im Griller Hof Mittagessen, der von der gleichen Familie betrieben wird.

© Matze Hielscher

10
Zur Flugschau ins Dorf Tirol

Wenn man mit Kindern unterwegs ist, macht man ja Dinge, auf die man allein nie kommen würde. Zum Beispiel zu einer Flugschau gehen. In diesem Vogelzentrum leben Wildvögel, die verletzt und hilflos aufgefunden wurden und die nach Möglichkeit wieder ausgewildert werden. Im Zentrum kann man den Vögeln tief in die Augen schauen, bei der Flugschau fliegen dann Greife und Eulen direkt über den Kopf. Der Falkner erklärt alles auf sehr süffisante Art und mit dem Eintritt unterstützt man den Erhalt des Zentrums.

© Matze Hielscher

11
Mit Ötzi im ArcheoParc Schnalstal durch die Vergangenheit

Auf 4000 m2 widmet man sich hier dem Lebensraum von Ötzi, dem Mann aus Eis, der hier ganz in der Nähe gefunden wurde. Ötzi hat 3000 Jahre vor Christus gelebt und dieses Freilichtmuseum zeigt, wie die Umgebung damals ausgesehen hat. Es beantwortet die Fragen, wie man damals gelebt, gearbeitet, sich fortbewegt hat. Das Besondere ist, dass man hier viel anfassen und erfahren kann. Man kann sich auf die Tierfelle in den Hütten legen, Bogen schießen und mit einem aus einem Holzstamm gebauten Boot fahren und fast damit umkippen. Wie so oft in Tirol wird darauf geachtet, dass die ganze Familie auf ihre Kosten kommt: Für die Kinder werden viele Informationen illustriert, die Erwachsenen bekommen auf Wunsch noch mehr Informationen zum Nachlesen.

Vielen Dank an die Marketinggesellschaft Meran für die Einladung.

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