Streit um den Postbahnhof – Das steckt hinter der Räumungsklage wegen "unsexy"

© Andreas Praefcke | Wikimedia Commons CC BY 3.0

Die Nachricht machte schneller die Runde als ein Fahrradkurier kurz vor Feierabend: Dem Postbahnhof ist eine Räumungsklage vom Vermieters ins Haus geflattert, obwohl der offizielle Mietvertrag noch bis Ende 2017 läuft. Die Location soll zwar Veranstaltungsort bleiben, aber "wieder sexy" werden. Aha. Was genau das heißen soll , wie es jetzt weitergeht und überhaupt, das haben wir Bodo Beutel vom Postbahnhof-Club einfach mal in vier knackigen Fragen gefragt.

Also wir finden uns schon sexy!

Bodo Beutel vom Postbahnhof

1. Was glaubst du, warum findet euch euer Vermieter nicht sexy genug?
Weil wir einen “alten” Mietvertrag haben und unter 10 Euro netto pro Quadratmeter zahlen.

2. Was ist überhaupt die Definition von einem "sexy Club"?
Das ist aus meiner Sicht wie mit den Frauen: Einer mag Blond, der andere Brünette, der nächste die Schwarzhaarige – immer irgendwie Geschmackssache.

3. Wie seht ihr das selbst?
Wir hatten in den letzten Jahren enorm viele, großartige Bands zu Gast im Club. Von Arctic Monkeys, Bloc Party, BRMC, Caribou, Delle', Editors, Foo Fighters, Katy Perry, Macklemoore & Ryan Lewis, Peaches, Sonic Youth, The Rifles bis hin zu Virginia Jetzt – um nur einige zu nennen. Tolle Partys wie das erste Holi Festival in Deutschland, Richie Hawtin’s SundayAdventureClub, Black Board Jungle, Goa-Partys, Party by Ostbahnhof, legendäre FRITZClub-Nächte – übrigens bei allen auch immer wieder mal mit Sex auf Toiletten, in versteckten Ecken oder hemmungslos im Stehen an der Wand oder auf der Bühne. Also wir finden uns schon sexy!

4. Was tut ihr als Nächstes?
Wir werden uns mit allen Mitteln gegen diese Räumungsklage wehren, und sind zuversichtlich unseren “alten” Mietvertrag mit dem total unsexy Mietpreis von unter 10 Euro bis zum Ende unseres geltenden Mietzeitraums zu erfüllen.

Vielen Dank, Bodo! Wir drücken jedenfalls die sexy Daumen.

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