Bier-Flatrate & Yoga-Kurse – Wir haben hinter die Kulissen des Co-Working-Spaces von WeWork geschaut

© Nora Tabel

Der in New York gegründete Co-Working-Gigant WeWork ist weltweit erfolgreich. Markenzeichen: hippe Büroräume und Community-Feeling. Jetzt hat es im Sony Center Berlin seinen ersten deutschen Standort eröffnet und lockt mit einer Bier-Flatrate, gutem Essen und modernem Design. Wir haben uns das mal angeschaut.

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WeWork gibt es seit 2010 und es wächst, wächst, wächst und das nicht nur in Berlin. Ich rede mit Eugen Miropolski, General Manager of WeWork Europe, der mich durch die Räume führt. Momentan sind alle Plätze in Berlin ausgebucht und die Wartelisten sind lang. Dabei ist es der Preis nicht ohne. Die WE-Mitgliedschaft geht mit 45 Euro pro Monat los, beinhaltet aber lediglich zwei Kontingente für mobile Arbeitsplätze, den Zugang zu Veranstaltungen und die App, ein eigenes Soziales Netzwerk für Mitglieder. Die mobilen Arbeitsplätze für einen ganzen Monat anzumieten kostet dann bereits 220 Euro, ein eigener Schreibtisch 325 Euro, ein privates Büro 450 Euro. Aber: Die Bier-Flatrate ist immer dabei.

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Im Sony Center soll noch ein weiteres Stockwerk hinzukommen, bis zur nächsten Standorteröffnung am Hackeschen Markt soll es allein in Berlin über 1000 Co-Working-Mitgliederschaften geben. Insgesamt arbeiten global ca. 50.000 Freelancer bei WeWork. Eine ordentliche Nummer. Eugen sagt, dass die Fluktuation gering sei, weil die Leute kämen, um zu bleiben und weil es sich hier einfach besser arbeitete. Besser sogar als im eigenen Home Office. Netzwerktechnisch gesehen kann ich da nur zustimmen.

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Ein bisschen erinnert hier aber auch alles an The Hive aus dem Film "Resident Evil". Überall Sicherheitspässe, Kontrollen und Buttons, um irgendwo raus oder reinzukommen. Eine abgeschlossene Community, die nur diejenigen reinlässt, die es sich leisten können.

Daneben Lässigkeit. Wer will kann, sich an einem der freien Arbeitstische in der Lounge gleich hinsetzen und loslegen mit dem, was er zu tun hat. Vom schaukelnden Hängekorb aus hat perfekte Aussicht auf das Reichstaggebäude. Was sonst noch ansteht, erfährt man beim zuständigen Community Manager, oder dem Aushang, auf dem Netzwerk-Veranstaltungen, Yoga-Kurse, Summits oder die Workshops des Tages angeschlagen stehen.

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Das Daluma, sonst am Rosenthaler Platz zuhause, versorgt das hippe Publikum im 8. Stock mit Superfood. Frühstück-Bowls, frische Säfte mit Basilikum und Wasserkefir oder Fruchtwasser wird einem lächelnd serviert. Die Bier-Zapfhähne und die Kaffeetassen stehen gleich nebenan. Ob die Flatrate hier wirklich jemand nutzt?

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Rein einrichtungstechnisch hat man bei WeWork vieles richtig gemacht. Hat man die Lounge erstmal hinter sich gelassen, begegnen einem inszenierte, kleine bis riesige Meeting-Räume. Spezielle Telefonräume, um niemanden in seiner Produktivität zu hemmen, finden sich auch immer wieder. Es gibt eine Mischung aus Großraumbüros, Einzelbüros und auch Bereiche für ganze Firmen. Da alles aus Glas ist, ist es schön hell. Eugen zeigt mir ein paar Arbeitsplätze, benennt allerhand Freelancer und Firmen, die immer wieder aufeinander zurückgreifen können.

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Dass man hier in Deutschland ist erkennt man nur nebenbei in einem Verbindungsgang zweier Büroflure. An der Wand sind alte Bierdeckel aus Deutschland befestigt, die tatsächlich im Gesamtkonzept optisch auffallen. Eigentlich sieht alles so aus, als würde hier jemand mit einem grandiosen Stil wohnen. Selbst die Tapete auf dem Klo ist individuell bemalt.

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Das nächste große Projekt nach WeWork ist WeLive. Da wird nicht nur zusammen gearbeitet, sondern auch gewohnt. Ich bin gespannt.

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