Kiez hoch drei – Der Florakiez in Pankow

Wir fragen drei Leute nach ihren liebsten Orten – Cafés, Parks, Kneipen, Läden, Restaurants, was auch immer ihnen in den Sinn kommt. 3 Menschen, 3 Orte, 1 Kiez. Diesmal waren wir im Florakiez in Pankow unterwegs.

Ich kann an einer Hand abzählen, wie oft ich schon in Pankow war. Deshalb war es an der Zeit, gen Norden in den großen Bezirk zu fahren und mir seinen Florakiez anzuschauen. Neben einem schönen Namen hat der sogar einen eigenen Blog. Von der U-Bahn-Station Pankow gelangt man direkt auf die Florastraße. Anfangs hatte die Gegend für mich nicht besonders viel Charme, aber umso länger ich die Florastraße und ihre Seitenstraßen entlanglief, desto schöner und grüner wurde es. Bei meiner kurzen Recherche las ich von Gentrifizierung und "dem neuen Prenzlauer Berg", gemerkt habe ich davon jedoch wenig. Es gibt renovierte Altbauten, einige bunte Neubauten aber auch viele Häuser, die so aussehen, als hätten sie seit vielen Jahren keinen Handwerker gesehen. Im guten Sinne.

Manuela (45) führt seit fast einem Jahr ihren Blumenladen im Kiez

© Katja Meyer

Manuelas Blumenladen "Blumenkönigin" lenkte beim Vorbeigehen meine Aufmerksamkeit auf sich. Mit seinem Duft, seinen tollen sommerlichen Blumen und der liebevollen Dekoration. Besitzerin Manuela passte mit ihrer fröhlichen Art perfekt ins Bild. Sie wohnt nicht im Florakiez, hat ihn aber mittlerweile gut kennengelernt und mag seinen dörflichen Charakter. Sie findet ihn auch überhaupt nicht "prenzlauerbergig". Viele Familien ja, aber sehr gelassen und überhaupt nicht versnobt.

© Katja Meyer

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Schöne Blumen von der Blumenkönigin verschenken

Wer in Pankow unterwegs ist, sollte unbedingt mal im Florakiez vorbeischauen, dort gibt es nämlich unter anderem – Überraschung – einen ziemlich schönen Blumenladen. Seit 2015 versteckt sich hier die Blumenkönigin und versorgt Anwohner*innen wie Besucher*innen mit tollen Sträußen. Man weiß, wie viel Liebe in jedem einzelnen Strauß steckt. Besitzerin Manuela, deren Nachname als Inspiration für den Ladennamen diente, versprüht zum Blumenduft außerdem richtig gute Laune.

Bürgerpark Pankow
© Xenia Beitz | Max Müller

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Im Bürgerpark Pankow spazieren und Tiere gucken

Der Bürgerpark Pankow wurde im 19. Jahrhundert angelegt, was man noch heute an dem imposanten Eingangstor erkennen kann. Auf 12 Hektar habt ihr nicht nur genügend Platz zum Liegen und Entspannen. Ihr könnt auch am Tiergehege Gänse gucken, in der Park-Bibliothek (!) stöbern und einen hübschen Rosengarten bewundern. Wer sich auspowern möchte, kann dem Pankewanderweg folgen, an dem sich zwischen Müßiggang und Marathon-Training alle einfinden, die beim Laufen auch gern mal die Aussicht genießen.

© Katja Meyer

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Selbstgemachter Mittagstisch im Café Paula

Frische und handgemachte Produkte gibt es im Café Paula. Auf der Tageskarte findet man klassisch gute Gerichte wie Hefeklöße, Aufläufe und Suppen. Besonders gut sind Kaffee und Kirschstreuselkuchen - schmeckt wie bei Mama.

Krispijn (45) lebt seit einem halben Jahr im Kiez

© Katja Meyer

Krispijn ist gebürtiger Niederländer, lebt jedoch schon seit einiger Zeit in seiner Wahlheimat Berlin. Vor sechs Monaten zog es ihn in den grünen, ruhigen Florakiez. Er mag, dass man schnell ins Stadtzentrum kommt, es im Kiez aber entspannt zugeht. Außerdem empfiehlt er die Wohngegend besonders für Hundebesitzer.

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Leckere Weine bei Weinrebell kaufen

Der Weinrebell verkauft Weine deutscher Winzer zu ansprechenden Preisen, bietet kompetente Beratung und zudem Veranstaltungen wie Weinseminare und den "Mädel's Abend". Hier werden Qualität, Preis und Weinliebe vereint.

© Florakiez.de

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Wein und Konzerte bei Fritz Heyn

“Nimm dir ‘ne Katze und setz dich” heißt es bei Fritz Heyn, das nach einem Pankower Stuhlrohrfabrikanten benannt wurde und sich dankenswerterweise den Erhalt und Ausbau der Kiezkultur in dieser Ecke auf die Fahne geschrieben hat. Katzen laufen hier zwar nicht wirklich herum, aber kulinarisch, musikalisch und hochprozentig gesehen ist dieser Ort ein wahres Fest. Vor der Tür sollte man sich das Areal der Heynhöfe gleich mal näher ansehen, denn hier werden Werbespots und Fotoserien produziert, Stoffe für lala Berlin gefärbt und allerhand Ideen für große Unternehmen geschmiedet. Ein unscheinbares Areal mit großem Potenzial, auf das sich immer öfter auch die Prominenz verirrt.

  • Fritz Heyn Heynstraße 15, 13187 Berlin
  • Montag – Mittwoch: 12–23 Uhr, Donnerstag – Freitag: 12-1 Uhr, Samstag: 15–1 Uhr, Sonntag: 15–23 Uhr

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Auf der Hundewiese "Das Nasse Dreieck" toben

Das Nasse Dreieck ist eine spontan entstandene Grünfläche, die im ehemaligen Grenzgebiet liegt und nach dem Mauerfall Niemandsland war. Mittlerweile findet man dort vor allem Menschen mit Hunden, die sich auf der Wiese austoben können.

Anke (32) und Antje (39) leben seit acht und sechs Jahren in der Nähe vom Kiez

© Katja Meyer

Anke und Antje spazierten gerade über die Florastraße in Richtung ihres Kiezes. Sie finden, dass sich in den letzten Jahren viel im Florakiez verändert hat: Er wurde, neben den vorüberrauschenden Flugzeugen, lauter und belebter. Sie empfanden schon die Eröffnung einer Bar auf der Straße als aufregend. Zum Partykiez ist die Gegend trotzdem nicht mutiert, was hier offenbar jeder schätzt.

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Im Asia-Markt frisches Gemümse und asiatische Lebensmittel kaufen

Der Asia-Markt auf der Florastraße ist eine Mischung aus Asia- und Tante-Emma-Laden. Hier findet ihr frisches Obst und Gemüse und all die asiatischen Lebensmittel, die man zum Kochen gebrauchen könnte. In seiner Umgebung war der Laden anfangs eine echte Besonderheit.

© Katja Meyer

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Suppen und Quiches bei Wo der Bär den Honig holt

Wie könnte man einem Café mit solch einem Namen schon widerstehen? Und der Name verspricht nicht zu viel. Wöchentlich wechselt der Speiseplan, auf dem verschiedene Suppen und Quiches stehen, und die Kuchenvitrine ist gefüllt von Leckereien, die einem die Entscheidung nicht leicht machen. Dazu gibt es hübsches Interior und eine herzliche Bedienung. Kleiner Tipp: Wir legen euch insbesondere den Bärentrunk (Kräutertee mit Honig und Ingwer) ans Herz.

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Berliner Kneipenkultur in der Eiche

Die Eiche ist ein echtes Urgestein der Berliner Kneipenkultur. Die nach eigenen Angaben älteste Kneipe Pankows gibt es bereits seit 1903. Vor drei Jahren war es dann Zeit für einen neuen Anstrich, das rustikale Ambiente wurde beibehalten. Gastfreundschaft, leckeres Fassbier, Gerichte aus regionalen Produkten und der Hausschnaps locken die Gäste immer wieder an.

Beim letzten Mal war Katja im Winskiez unterwegs. Alle Kiez-Geschichten findet ihr hier.

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