FOODVERGNÜGEN – Diese Trends solltet ihr 2016 in Berlin im Auge behalten

Was Essen angeht, ist Berlin ganz vorn mit dabei. Ständig eröffnen irgendwo neue Restaurants, Feinkostläden, Pop-Up-Märkte. Food Trucks gehören mittlerweile zu jedem guten (und leider auch schlechten) Event dazu, selbst Spargel gilt plötzlich als cool. Die Leute reden mehr über Essen als über Musik. Umso spannender, mal zu gucken, was sich hier dieses Jahr noch tun wird. Wir haben uns in der Szene umgehört.

Ceviche & Co.: Südamerikanisches Essen

Wer dachte, Ceviche könnte mit dem Jahreswechsel schon wieder aus unserem kulinarischen Vokabular gestrichen werden, sollte lieber nochmal an der Aussprache des peruanischen Gerichtes feilen ("Tscheewietsche"). Denn südamerikanisches Essen wird sich weiter verbreiten, prognostiziert der Berliner Underground-Koch Kristof Mulack vom Supper Club Kraut & Reben, der letztes Jahr bei The Taste gewonnen hat. Wir hoffen, dass dann auch noch ein bisschen mit vegetarischen Variationen gespielt wird. Bis dahin: Lächeln, "Tscheewietscheeeee".

Hier solltet ihr hingehen: "Eine der besten Adressen dafür ist momentan das Chicha in Neukölln", meint Kristof. Wir glauben ihm.

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Das hippere Pendant zum Craft Beer: Naturwein

Das 2016er Pendant zum Craft Beer heißt Naturwein. "Naturwein ist im Trend. Das konnte man schon bei der RAW Fair im November sehen", versichert uns Ramses Manneck vom Industry Standard in Neukölln, wo das Getränk bereits fester Bestandteil der Karte ist. Naturwein ist sowas wie die Öko-Schwester des klassischen Weins. Individuellerer Look, natürlicher im Geschmack und gerade deshalb hot. Bei der Herstellung wird auf Sulfit verzichtet. Deshalb sehen die Weine oft trüber aus und schmecken anders. Der Begriff "Natural Wines" kam vor etwa zehn Jahren auf, jetzt könnte er alltagstauglich werden.

Hier solltet ihr hingehen: Naturweine probieren könnt ihr zum Beispiel bei Les Valseuses im Prenzlauer Berg, in der Cordobar oder im Maxim in Mitte oder (uuh, Spoiler) in der neuen Weinbar Wild Things des Industry Standard in der Weserstraße, die im März eröffnet.

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Zwischen Restaurant und Weinbar: Bistronomy

Wo wir schon beim Thema Trinken sind, gönnen wir uns doch noch ein Schlückchen. Denn gute Drinks werden immer wichtiger. Anna Küfner vom Contemporary Food Lab, das Gastronomie-Konzepte entwickelt, meint: "Die Quasi-Gleichberechtigung von Glas und Teller in der Gastronomie wird sicherlich auf verschiedenen Ebenen weiter voranschreiten". Soll heißen: Weinbars, die auf ihr Essen genauso viel Wert legen wie auf ihre Weine. Restaurants, die in ihre Getränke genauso viel Liebe stecken wie ins Essen. Auf diese Kombi haben wir schon lange gewartet.

Hier solltet ihr hingehen: Anna empfiehlt unter anderem die Weinbar Thal in Charlottenburg, die auch super Essen serviert. In Mitte hat außerdem gerade das Schwein aufgemacht und in der Pauly Bar gibt's richtig gute Drinks und Barfood.

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Weg von der Straße: Streetfood-Restaurants

Während sich manch ein Neu-Gastronom mit seinem Streetfood-Truck erst noch ausprobiert hat, entwickeln sich daraus jetzt dauerhafte Konzepte. Jan-Peter Wulf vom Nomyblog, dem leckersten (nomynomynom) deutschen Gastro-Magazin online, sieht einen klaren Trend zu "Minimalkonzepten, kleinen Restaurants oder Imbissen von stadtbekannten Streetfood-Händlern".

Hier solltet ihr hingehen: Beste Beispiele dafür sind zum Beispiel Chai Wallahs in Kreuzberg, Chicha in Neukölln oder Hirsch & Eber im Prenzlauer Berg mit speziellem Angebot wie indischen Wraps, peruanischen Snacks oder Burgern mit Wildfleisch.

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Das Auge trinkt mit: der Look von Drinks

"Das Auge isst mit" entsprach noch nie so sehr der Wahrheit wie heute. Wobei es mittlerweile eher ein Augenklops ist (Hallo Instagram!). Deshalb gilt nicht mehr nur beim Essen, sondern auch in der Barszene "die perfekte Atmosphäre eines Cocktails rüberzubringen", sagt Arnd Henning Heißen, Barchef der Fragrances Bar. "Unsere Gäste machen wie bei Speisen immer mehr Bilder und setzen diese ins Internet auf Facebook, Instagram, Snapchat". War ja nur eine Frage der Zeit: Schnapchat kommt! Drink-technisch bleiben Gin Tonic und "Low Alcoholic Drinks" dieses Jahr beliebt, außerdem findet Rum als Pur-Spirituose immer mehr Anhänger.

Hier solltet ihr hingehen: Booze Bar in Friedrichshain, Lost in Grub Street in Mitte, Le Croco Bleu im Prenzlauer Berg, The Curtain Club oder Fragrances Bar im Ritz-Carlton. (oho!)

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Ihr seid immer noch hungrig? Noch mehr Foodvergnügen findet ihr hier oder auf Instagram.

 


Vielen Dank an Anna, Arnd, Jan, Kristof und Ramses für die Tipps und Susanna für die Recherche-Hilfe. 

Fotos: Titel: Jay Wennington/snappa, Chai Wallahs: © Chai Wallahs/Facebook, Naturwein: © RAW Fair/Facebook, Pauly Saal: © Jule Müller, Ceviche: © James/flickrCC

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