Donnerstag, 14.01. The Big Short – Zoo Palast

Krisen, Krisen, Krisen! Flüchtlinge, Eurozone, Klimawandel. Die Liste könnte endlos fortgesetzt werden und die Themen kehren in regelmäßigen Intervallen mit neuen Hauptdarstellern zurück in die täglichen Nachrichten, bevor sie im Rhythmus von wenigen Wochen von der nächsten Krise abgelöst werden. Gerade bei komplexen Themen fehlen vielen die Einblicke in die Tiefe, ebenso wie das Durchhaltevermögen, sich langfristig in Vorgänge und Probleme einzuarbeiten, sie nachvollziehen zu können und Lösungen zu suchen und finden. Aber so funktionieren Menschen nun mal und deswegen funktionieren Medien auch so.

Schon im Jahre 2005 hegte Hedgefonds-­Manager Michael Burry (Christian Bale) Zweifel am US-­Immobiliengeschäft und deckte eine gigantische Blase im System auf. Doch da er ein Freak in der Welt der Schlipsträger war, wurde er von allen Seiten maximal müde belächelt. Geblendet von Dollarzeichen in der Augen weiterer Banker von Goldman Sachs über Lehman Brothers bis hin zur Deutschen Bank wittern alle das nächste große Spekulationsgeschäft, erfinden dubiose Finanzpakete ohne Inhalt und übersehen dabei – weil sie nicht genau hinsehen wollen – das große Ganze: das selbstgeschaufelte Grab.

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Am Ende gelingt Adam McKay mit der Verfilmung des Insiderportraits “The Big Short: Inside the Doomsday Machine” von Michael Lewis über eben jenen Manager Michael Burry ein ähnlicher Meilenstein über die Finanzbranche wie Oliver Stone mit “Wall Street” im Jahre 1988. Der Trick dabei ist ebenso simpel wie kompliziert: verwirrende Geflechte aus Geldströmen, Wirtschaftstheorie und aktueller Politik müssen verknappt, konzentriert, aber stets richtig zusammengefasst und unterhaltsam aufgebaut werden. Geschäfte, die die Blase erst Jahre später 2008 platzen ließen, entlarvt McKay in wenigen Minuten, veranschaulicht sie mit Witz, Realismus, aber auch viel Zynismus in bunten Bildern, die hängen bleiben.

Daneben spielen Steve Carell, Ryan Gosling und Brad Pitt ein gelecktes Establishment zwischen Sympathie und Ablehnung, ähnlich wie ein famoser Leonardo DiCaprio in “The Wolf of Wall Street”. Dabei ist “The Big Short” fast wirklich lustig, wären die Hintergründe nicht so verdammt real. Ein Hoch auf die baldige nächste Krise!

Filmstart: 14.01.2016

 

The Big Short | 14.01.2016 | Zoo Palast | 14.15, 16.45, 20.00, 23.00 Uhr | Eintritt: 10–13,50 Euro


Titelfoto: © The Big Short/Paramount Pictures

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