Dienstag, 15.03. Benjamin von Stuckrad-Barre – Postbahnhof

Am Anfang erleben wir, wie Stuckrad-Barre und sein Freund Udo Lindenberg versuchen, in die USA einzureisen. Lindenberg steht vor einem Grenzbeamten und hat natürlich seine Zigarre am Mundwinkel. Auf die Frage, was Lindenberg beruflich mache, erzählt der dem Grenzkontrolldobermann, er sei das entführte Kind von Charles Lindbergh "and a very famous musician from Germany" und hier in Amerika einfach nur als Straßenkatze mit seinem Kumpel Benjamin unterwegs.

Nach wenigen Sätzen weiß man, wie sehr man Stuckrad-Barre vermisst hat. Es ist absurd herrlich. Wenige haben die unmittelbare Übertragung von Erlebten so gut drauf wie der große Popliterat. Man hörte von Schreibblockaden, er selbst nennt es im neuen Roman einen ewigen November. Denn hinterm Grenzkontrollmann geht es natürlich weiter. Und das ist gut und schlecht zu gleich: Denn für Stucki bedeutet es, dass er sich aus dem Windschatten seiner Idole und Helden lösen und eine sehr, sehr umfassende Inventur seines Lebens machen wird.

"Panikherz" ist eine Autobiographie. Mit allem was dazu gehört: Erwachsenwerden, Aufstieg in den Popliteraturhimmel, Absturz in die Bulemie- und Kokshölle. Dazwischen sitzt er in L. A. und flieht immer wieder zurück in die Arme seiner Helden. Courtney Love, Noel Gallagher, Thomas Gottschalk und natürlich Udo. "Panikherz" ist ein Geschwindigkeitsroman - ein wahrhaftiges Comeback. So nah ist sich Stuckrad-Barre in Textform noch nicht gekommen.

Wir verlosen 1x2 Tickets für die Lesung, wenn ihr uns in den Kommentaren sagt, was gegen Schreibblockaden hilft. (Gewonnen hat Nina.)

 

Benjamin von Stuckrad-Barre liest PANIKHERZ | 15.03.2016 | Postbahnhof | Einlass 19.00, Beginn: 20.00 | Tickets: 20 Euro


Titelbild: © Till Brönner

Postbahnhof

8, 10243

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