Montag, 06.04. Kingsman: The Secret Service – Zoo Palast

Matthew Vaughn weiß, wie er derben Humor mit absurder Gewalt verbindet und damit seine Zuschauer nicht nur grandios unterhält, sondern auch immer wieder überrascht. Schon zu Beginn seiner Karriere legte er zusammen mit Buddy Guy Ritchie zwei der besten britischen Gangsterkomödien überhaupt vor: "Bube, Dame, König, Gras" und "Snatch", zwei Filme über Londoner Klein- und Großkriminelle, die sich bei ihren Aktionen immer wieder in die Quere kommen. 2010 erweiterte er sein Repertoire mit der Verfilmung des Comics "Kick Ass", der sehr schnell in einen unfassbar witzigen Splatter-Filme umschlug, dass man nicht wusste, ob man wirklich lachen darf. Und jetzt also "Kingsman".

Der Film handelt, wie der Beititel verrät, von einem Secret Service, der so geheim ist, dass ihn keiner der bekannten Auslandsgeheimdienste kennt. Die Kingsmen, ein Dutzend Gentlemen und gut ausgebildete Agenten mit gut sitzenden Anzügen, haben ihre Untergrund-Basis in einem Hinterzimmer einer Schneiderei und sorgen von dort aus für die Sicherheit der Welt. Nachdem einer der Kingsmen in einem Einsatz ums Leben kommt, muss ein neuer Agent her. Kurzfristig werden von den verbleibenden Agenten Kandidaten vorgeschlagen, die in einer absurden Ausbildung für den Kampf gegen das Böse geschult werden. Währenddessen versuchen die verbleibenden Kingsmen, rund um den Top-Agenten Harry Hart (Colin Firth), den Unternehmer Valentine (Samuel L. Jackson) davon abzuhalten, die Menschheit auszulöschen – zum Wohle der Erde natürlich, denn diese ist nach Meinung von Valentine überbevölkert und benötige etwas Luft zum Atmen.

Matthew Vaughn macht von Anfang an klar, dass es ihm beim Erzählen der Geschichte weder um Schlüssigkeit noch um Ernsthaftigkeit geht. Mit "Kingsman" verneigt er sich vor all den Geheimagenten-Filmen der letzten Jahrzehnte und nimmt sie – ähnlich wie die "Austin Powers"-Reihe – mächtig aufs Korn. Hier ist alles etwas größer und absurder – selbst im Film lässt Vaughn die Protagonisten selbstreferentiell reflektieren, in welch irrwitzigen Situationen sie sich befinden – und unvorstellbare Plot-Twists sind nicht ausgeschlossen. Während der Film dann auch recht "harmlos" mit ein paar Schlägereien beginnt, nimmt die Gewalt mit der Zeit derart groteske Züge an, dass man als Zuschauer wie schon bei "Kick Ass" mit weinenden Augen und trockenem Lachen im Kinosessel sitzt und sich fragt, wie es jetzt plötzlich dazu kam.

Schaut euch diesen Film an, lacht euch kathartisch den Stress von der Seele und sinniert vielleicht danach über die "Boshaftigkeit" des Bösewichts Valentine.

Kinostart: 26. Februar 2015

 

Kingsman: The Secret Service | 06.04.2015 | Zoo Palast | Beginn: 20.00 Uhr | Tickets: 11 Euro, 10 Euro (ermäßigt)


Titelfoto: © Twentieth Century Fox

Zoo Palast

Hardenbergstraße 29, 10623

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