Mit diesen Kondomen habt ihr Sex mit gutem Gewissen

Fair und nachhaltig produzierte Kondome in hübschen Chipstüten: Philip und Waldemar, zwei Unternehmer aus Berlin, wollen ihre Kondome mit dem wunderbaren Namen einhorn (hihi) per Crowdfunding finanzieren. Warum ihr sie unterstützen solltet, auch wenn ihr keine Einhörner mögt? Waldemar hat mit uns über das Projekt gesprochen.

Warum ist uns der Kauf von Kondomen eigentlich immer so peinlich?
Es ist ein sehr persönliches Statement, in einem sehr unpersönlichen Umfeld. Faktisch kommuniziert man dem Kassierer: "Ich habe gleich Sex". Große Egos finden das toll, aber einigen – unter anderem gehörte ich bis vor Kurzem selbst dazu – ist es eben peinlich. Unsere Recherchen ergaben übrigens auch, dass es vielen Leuten peinlich ist, Klopapier zu kaufen...

Eure Verpackungen erinnern eher an Chipstüten. Was ist bei einhorn noch anders?
einhorn wird (großartigen) Sex mit gutem Gewissen ermöglichen, ganz getreu unserem Motto: Make magic happen!

Apropos gutes Gewissen: Ihr wollt faire und nachhaltige Kondome produzieren. Was heißt "fair" und "nachhaltig" für euch?
Fair und nachhaltig oder einfach nur "fairstainable": Alle, die das Produkt möglich machen, sollen angemessen bezahlt werden. Gerade am Anfang der Wertschöpfungskette schauen viele, zum Beispiel die Bauern, in die Röhre und die Umwelt wird selten bepreist. Den Regenwald abzuholzen oder mit giftigen Pestiziden das Grundwasser zu verseuchen, ist nicht nur uncool, sondern verantwortungslos und das wollen wir bei Kondomen ändern.

Wie werden Kondome denn normalerweise produziert?
Alle sehr ähnlich. Kondome sind ein Commodity Produkt. Allerdings achten die Kondomproduzenten bisher hauptsächlich nur auf die Qualität und den Preis des Kautschuks. Wir wollen durch Konsumentendruck erreichen, dass auch der Rohstoff Kautschuk bei allen Kondomen fairstainable ist. Hat ja mit Alu in Deos oder Fair Trade Kaffee auch funktioniert.

Auf startnext kann man euch unterstützen. Was passiert mit dem Geld aus dem Crowdfunding? 
Wir werden zuallererst gemeinsam mit einer deutschen Uni Standards für einen fairstainable Kautschukanbau in Malaysia definieren und die dann allen Kondommarken zur Verfügung stellen.

Was sagen eure Eltern eigentlich zu eurem aktuellen Projekt?
Meine Mutter hat erstmal einen Lachkrampf bekommen und gedacht, ich mache einen Scherz. Ansonsten stehen sie zu hundert Prozent hinter uns und haben natürlich auch schon Kondome bestellt.

Einen Monat könnt ihr noch für einhorn bei startnext spenden. Die Fundingschwelle von 50.000 Euro haben Philip und Waldemar bereits überschritten, ihr Ziel von 300.000 Euro aber noch nicht erreicht. Übrigens: Wer mal eben 50.000 Euro investiert, bekommt sein Gesicht auf 1 Million Kondome gedruckt. Olé!

-

Fotos: einhorn.my
Zurück zur Startseite