So habt ihr die Berlinale noch nicht gesehen

Während der Berlinale hatten 13 junge Fotografen die Chance, sich als Fotojournalisten auszuprobieren. Für das Projekt Close Up! von C/O Berlin konnten sie ihre eigenen Sicht auf das Filmfestival einfangen. Am Ende entschied eine Fachjury, welche Bilderserie besonders gelungen ist. Zsolt Fiscór aus Budapest gewann den Fotowettbewerb. Zeit, ihn kennenzulernen.

Erzähl uns ein bisschen was über dich.
Ich komme aus Budapest und lebe mit meinem Hund in einer Wohnung. Zurzeit studiere ich an der Moholy-Nagy Universtity of Art and Design am Medieninstitut. In eineinhalb Jahren mache ich mein Diplom, aber vorher wollte ich nochmal raus aus Budapest. Ich hatte das Gefühl, an einem kleinen Ort gefangen zu sein und mal ein bisschen wegkommen zu müssen. Also habe ich angefangen, mir einen Überblick über internationale Fotowettbewerbe zu machen.

Und dann bist du nach Berlin gekommen.
Ja, dass ich es in die C/O-Gruppe geschafft hatte, konnte ich zunächst gar nicht glauben. Ich kann auch immer noch nicht glauben, was mir in den letzten zwei Wochen alles passiert ist. Ich schreibe viel darüber und muss mir auch immer mal wieder die Fotos anschauen, die ich gemacht habe.

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Du hast das Motto "CloseUp!" in deiner Berlinale-Fotoserie "Punctum" ziemlich wörtlich genommen. Warum?
Als ich angefangen habe, im Berlinale Palast zu arbeiten, habe ich verschiedene Arten ausprobiert, um visuell Geschichten zu erzählen. Am Ende entschied ich mich für einen Stil, der für mich am ehrlichsten wirkte. "Punctum" ist ein guter Titel, weil ich keine glamourösen Totalaufnahmen gemacht habe, sondern eher die kleinen Dinge fotografiert habe, die bei einem großen Festival ebenfalls wichtig sind.

Bei der Berlinale laufen einige Filmstars rum. Gab es jemanden, den du unbedingt fotografieren wolltest?
Ich hatte nicht wirklich vor, Stars zu fotografieren. Natürlich habe ich trotzdem ein paar Fotos von ihnen gemacht, aber nicht für die Serie, sondern nur um es für mich festzuhalten.

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Das Schwierigste daran, als Fotojournalist auf der Berlinale unterwegs zu sein?
Für mich war es die meiste Zeit recht entspannt, weil ich meist woanders fotografiert habe und nicht in der Masse der Fotojournalisten stand.

Auf der Berlinale konntet ihr euch alle als Fotojournalisten ausprobieren. Willst du zukünftig auch als einer arbeiten?
Ich arbeite bereits als Anfänger-Fotojournalist in Budapest bei www.prae.hu, aber was ich in der Zukunft mache, weiß ich noch nicht genau. Ich würde gerne unabhängig arbeiten. Außerdem würde ich gern ein Auslandssemester an einer tollen Kunstuni machen, irgendwo in Europa.

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Vielen Dank für das Interview, Zsolt. Die Fotos der "Close Up!"-Fotografen könnt ihr euch noch bis Donnerstag in der C/O Galerie anschauen. Einen Eindruck der Werke bekommt ihr auch auf unserer Facebook-Seite.

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