Events in Berlin: Zu Besuch im Office von Eventbrite

Wer in den USA eine Veranstaltung plant, macht das mit dem Onlinedienst Eventbrite. In Deutschland ist die Ticketing-Plattform dagegen noch nicht so bekannt. Seit Oktober gibt es deshalb ein Büro in Berlin. Im Gegensatz zu den 300 Mitarbeitern in San Francisco, Kalifornien, sitzen im Charlottenburger Office aber bisher nur eine handvoll Leute, unter anderem Elsita, Katharina und Sandro. Andere Teammitglieder arbeiten von außerhalb. Wir waren da und haben nachgefragt, wie der Anfang in Deutschland gelingt.

Für fast alle von euch ist der Job hier neu. Wie erklärt ihr euren Eltern, was Eventbrite genau macht?
Elsita: Wir sehen uns eigentlich nicht als Online-Ticketing-Plattform, sondern als Marktplatz, ein bisschen wie ebay oder airbnb, nur eben für Veranstaltungen. Du kannst deinen Supperclub, dein Konzert oder was auch immer du organisierst bei uns einstellen, quasi als Verkäufer, und jeder kann direkt die Tickets dafür kaufen.

Wie unterscheidet sich das von Eventim und Co.?
Sandro: Wir konkurrieren nicht mit Eventim, unser größter Konkurrent sind eigentlich Excel-Listen und E-Mail-Einladungen, weil so immer noch viele Leute Events organisieren. Eventbrite nimmt an der Stelle die Arbeit ab: Man muss nur das Event erstellen, alles weitere läuft dann über Eventbrite: Ticketverkäufe, Teilnehmer-Management, Facebook-Events, Registrierungen, Auszahlungen.

Das heißt, wie finanziert ihr euch?
Sandro: Wenn du ein Ticket auf Eventbrite verkaufst – aber erst dann –, geht ein kleiner Teil an uns. Wir verdienen erst etwas, wenn du etwas verdienst. Bei kostenlosen Events verdienen wir also auch nichts.

Eventbrite ist vor allem in den USA schon ein großes Unternehmen. Wo musstet ihr in Deutschland trotzdem wieder bei Null anfangen?
Elsita: Bei Null haben wir eigentlich nicht angefangen. Es ist ja quasi schon alles da: das Tool, die Website. Wir können bereits auf Inhalte zurückgreifen. Darum ist das kein Kaltstart. Aber da es der erste nicht englischsprachige Standort für Eventbrite ist, merken wir schon, dass es etwas anderes ist.

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Das Büro von Eventbrite ist Teil des "Ahoy! Coworking-Space" in Charlottenburg.

Fühlt ihr euch denn wie ein Startup? Ihr habt euer Büro schließlich auch – ganz klassisch – in einem Coworking-Space.
Elsita: Ja, auf jeden Fall. Wir arbeiten hier autonom und mit einem vergleichsweise kleinen Budget. Da muss man immer nochmal überlegen: Können wir uns das jetzt leisten? Zum Beispiel bei Fotografen. In den USA arbeiten wir mit Starfotografen zusammen, das geht hier nicht. Wir sind aber trotzdem in einer recht komfortablen Startup-Situation, weil wir ein finanzstarkes Unternehmen im Rücken haben.

Warum gibt es das Büro in Berlin jetzt überhaupt?
Elsita: Wir haben die Seite evenbrite.de 2012 ohne großes Tamtam gelauncht, um zu schauen, ob wir uns auch ohne teure Marketingkampagnen in einem neuen Markt durchsetzen können. Im Technologie- und Startupbereich ging das auch richtig gut, aber in anderen, traditionelleren Branchen haben wir gemerkt: Das zieht irgendwie nicht so an, wie wir das gerne hätten. Und dann haben wir nochmal alles überdacht. Wir haben gelernt: Die Deutschen, gerade die größeren Veranstalter, brauchen ein Gesicht, damit sie eine Plattform nutzen – gerade eine Plattform aus den USA. Sie brauchen auch ein Büro, von dem sie wissen, da können sie anrufen oder klingeln, wenn irgendwas nicht richtig läuft.

Das klingt nach der typisch deutschen Mentalität. Die Amerikaner stehen Apps und Technik da eher offener gegenüber.
Sandro: Ja, da gibt es auf jeden Fall einen kulturellen Unterschied zwischen Europa und den USA. Die Grundhaltung ist hier oft vorsichtiger als in den USA. Wo US-Amerikaner kein Problem damit haben, sich bei einem neuen Dienst anzumelden und das Ganze einfach mal auszuprobieren, neigen wir dazu, uns erstmal gründlich darüber zu informieren.

Wie haltet ihr Kontakt zum Headquarter, insbesondere wegen der Zeitverschiebung?
Sandro: Wir sprechen jede Woche per Videokonferenz mit den Gründern von Eventbrite in San Franscisco, wo jeder alle Fragen stellen kann, die er halt so hat. Der Call heißt Hearts-to-Hartz, weil das Gründerpärchen so mit Nachnamen heißt (ja, die haben deutsche Wurzeln). Da wählen wir uns dann mit allen Büros aus Brasilien, Argentinien, Deutschland, Großbritannien und Irland ein. Für Australien gibt es eine andere Zeit.

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Elsita kann schön lächeln – und sie weiß, wie man neue Standorte von Eventbrite aufbaut. Sie hilft dem deutschen Team im ersten halben Jahr, eigentlich arbeitet sie aber in San Francisco.

Wie nutzt ihr Eventbrite eigentlich selbst?
Elsita: Ich heirate bald und alle sagen schon: Du kannst nicht Eventbrite benutzen. Aber ich organisiere alle meine Geburtstagspartys darüber. Vor kurzem bin ich umgezogen und habe meine Housewarming-Party auch darüber laufen lassen.

Gibt es Veranstaltungen, die ihr auf euer Seite grundsätzlich nicht auftauchen?
Sandro: Klar gibt es die: Illegale. Wir haben ein System und ein eigenes Team, das sich einzig und allein damit beschäftigt, Betrug zu verhindern, zum Beispiel mit Fake-Events oder von Leuten, die einzelne Tickets weiterverkaufen wollen; das darf man bei uns nämlich nicht. Ansonsten kann jeder organisieren, was er oder sie möchte, auch wenn das jetzt nicht sonderlich populär ist, und dafür Tickets verkaufen. Solange das Ganze legal ist, ist das völlig in Ordnung. Nur sobald es illegal wird, greifen wir natürlich ein.

Welche Events laufen in Berlin besonders gut?
Katharina: Im Tech- und Startup-Bereich werden wir oft genutzt, und rund ums Thema Essen passiert gerade richtig viel: jeden Tag kommen neue Pop-up-Dinner, Supperclubs, Weinkurse und so weiter dazu. Erlebnisläufe mit Hindernissen, mit Farbe oder Zombies sind auch sehr beliebt. Für mich die größte Überraschung war allerdings Gaming, also Veranstaltungen rund ums Zocken. Dass da Zigtausende zu Gamingmessen wie der International Games Week Berlin im April pilgern, hätte ich nicht gedacht.

Last but not least: Habt ihr eine Event-Location, die ihr empfehlen könnt?
Katharina: Das Untergeschoss vom Generator Hostel in Mitte. Das hat uns echt positiv überrascht.

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Dieser Beitrag ist von Eventbrite gesponsert.


Fotos: Milena Zwerenz
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