Donnerstag, 18.12. "Bilder von Gewalt": Filme von Harun Farocki – HAU 1

Fotos aus Kriegsgebieten bestimmen unsere täglichen Nachrichten; Bilder von Google Maps befeuern die Diskussion um Privatsphäre; Zensurbalken zieren den Facebook-Newsfeed. Bilder waren schon immer mehr als nur Momentaufnahmen und Schnappschüsse. Bilder bestimmen oftmals das Weltgeschehen, sind in manipulierter Form Auslöser für Konflikte und Kriege weltweit. Sie bestimmen Gesellschaften, schüren Vorurteile und bestimmen die Politik. Das richtige Bild an der richtigen Stelle bedeutet Macht.

Der kürzlich verstorbene Künstler, Filmemacher und Autor Harun Farocki wusste stets von ihrer grundlegenden Wichtigkeit und Tragweite und gilt als einer der wichtigsten Essayfilmer unserer Zeit. Das HAU zeigt nun zwei seiner Filme: "Erkennen und Verfolgen" (D 2003) und "Gegen-Musik (D/F 2004)"; die für den thematischen Zusammenhang des derzeitigen Programmschwerpunkts "Waffenlounge" von grundlegender Bedeutung sind. So geht es zum einen um kontrollierte "Fernsehbomben", Bilder die von Kameras in der Spitze des Projektils aufgenommen wurden und die die Grenzen zwischen Kriegsführung und Kriegsberichterstattung massiv verwischen lassen. Der zweite Film zeigt die Kontrolle der Stadt durch Aufnahmen von Überwachungskameras, Kartografie, Wärmebildern, Funknetzen, Lageplänen und vielem mehr, durch die Städte "geregelt", "rationalisiert" und neu "produziert" werden.

Im Anschluss sprechen Filmregisseurin Christine Cynn, der Bildende Künstler Rabih Mroué und Medientheoretiker Volker Pantenburg mit dem Künstlerkollektiv Rimini Protokoll über Dokumentarismus und Darstellbarkeit von Gewalt.

18:00 Uhr: Filme von Harun Farocki
20:00 Uhr: Gespräch mit Christine Cynn, Rabih Mroué, Volker Pantenburg, Rimini Protokoll / Moderation: Bert Rebhandl

"Bilder von Gewalt" – Filme von Harum Farocki | 18.12.2014 | HAU 1 | ab 18:00 Uhr | Eintritt: frei


Titelfoto: Presse

HAU - Hebbel am Ufer

Stresemannstraße 29, 10963

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