Mittwoch, 18.07. Taxifahren - Berlin

Nach der vergnügtesten Betriebsfeier aller Zeiten hüpfte ich letzte Woche an der nächsten Straßenkreuzung in ein Taxi – und das stellte sich als das modernste und lustigste Taxi der Stadt heraus! Mit einem iPad, unfassbar viel Humor, schnoddriger Schnauze und einem riesig großen Herzen, bugsierte mich der Fahrer nach Hause, erzählte mir von seiner alten Karriere als Tontechniker bei den ??? und warum er jetzt lieber Taxi fährt. Ich lachte und lachte, bis ich sogar ein bisschen Bauchweh davon hatte und zu Hause angekommen, gab er mir Rabatt und ich ihm Trinkgeld und wir freuten uns übereinander.

Taxifahren kann manchmal besser sein als die Party, zu der man fährt oder von der man kommt. Ein Taxifahrer gab mir mal Tipps, wo ich mir in Brandenburg am besten eine Datsche kaufen könne. Oft saß ich mit einer Gruppe im Großraumtaxi, der Fahrer drehte das Radio auf und zusammen feierten wir alle die beste Party auf dem Weg zum Club (wo es dann natürlich nicht halb so spannend und lustig war wie unterwegs). Und einmal fuhr ich bei einer älteren Dame mit, die mir Horrorgeschichten erzählte, was alles für seltsame Dinge schon in ihrem Auto passiert seien. Und giggelte, als sie mein kreidebleiches Gesicht im Rückspiegel sah. Und das sind nur einige wenige von vielen Geschichten – andere Leute haben darüber ganze Romane geschrieben.

Natürlich, sich im Taxi herumkutschieren zu lassen ist dekadent, schlecht für die Umwelt und sowieso viel zu teuer. Aber das Taxi bietet einen seltenen Raum: Zwangsläufig eingesperrt für eine bestimmte Dauer mit einer völlig fremden Person können spannende Gespräche entstehen. Oder eben auch nicht. Aber wäre es nicht ganz generell schöner, wenn wir öfter mal mit fremden Menschen lachen und erzählen?

Dieser Text ist für den Taxifahrer mit dem iPad von der vergnügten Bloggerin!

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